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Das Gesetz der Vampire

Das Gesetz der Vampire

Titel: Das Gesetz der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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zitterte am ganzen Körper vor Hass und konnte sich kaum beherrschen vor Wut darüber, dass ihr Plan gescheitert war. Dass ausgerechnet Ashton Ryder gegen Hypnose immun war, empfand sie beinahe als persönliche Beleidigung. Sie musste sich also etwas Neues ausdenken, um sich an ihm zu rächen. Aber sie würde ihre Rache bekommen. Wenn alles andere fehlschlug, konnte sie ihn immer noch mit ihrer schieren Körperkraft überwältigen und sich an seinem Blut laben, bis er tot war. Aber sie hatte noch längst nicht alle Optionen ausgeschöpft.

    ***

    Ashton sah Rebecca Morris nach, während sie die Auffahrt hinunter ging und im Dunkel der Nacht verschwand. Er hatte ein seltsames Gefühl bei der Sache. Sie hatte sich sicherlich nicht die Mühe gemacht herauszufinden, wo er wohnte und war ihm dann von New Orleans bis hierher gefolgt, nur um sich bei ihm zu entschuldigen. Er müsste sich schon gewaltig irren, wenn sie nicht immer noch auf Rache aus war. Aber was hatte sie geplant? Sie trug keine Waffe bei sich; die hätte er bemerkt. Und sie war gewiss nicht so dumm zu versuchen, ihn mit bloßen Händen umzubringen.
    Was hatte sie vor?
    Er fand darauf keine Antwort, doch er würde in nächster Zeit besonders wachsam sein.

    ***

    Rebecca brüllte ihre Wut in die Nacht hinaus und reagierte sich an einer Mülltonnenreihe entlang der Straße ab, ehe sie spurlos verschwand, bevor die von dem infernalischen Lärm aufgeschreckten Anwohner die Polizei rufen konnten. Sie zog sich in ihr Versteck zurück und zwang ihren aufgewühlten Geist klar zu denken.
    Ausgerechnet Ashton Ryder war gegen Hypnose immun. Sie machte sich keine Illusionen darüber, dass er nach der Konfrontation mit ihr in nächster Zeit besonders wachsam und umso vorsichtiger sein würde, sobald er Rebecca in seiner Nähe entdeckte. Er durfte sie also nicht mehr sehen bis zu dem Moment, in dem sie ihre Rache in die Tat umsetzte.
    Doch zunächst brauchte sie einen Plan B. Der Horror, den sie ihm zugedacht hatte, bei vollem Bewusstsein und trotzdem wehrlos mitzuerleben, wie sie ihm langsam das Leben aussaugte, war nun hinfällig. Sicher, sie hätte ihn niederschlagen, in ihrem Versteck anketten und ihn über Tage oder Wochen hinweg auf diese Weise leiden lassen können. Aber auch das fand sie nicht mehr angemessen, nachdem sie ihm wieder von Angesicht zu Angesicht gegenüber gestanden hatte. Sein Leid sollte maßlos sein und am liebsten endlos dazu. Leider war er ein Mensch, der irgendwann sterben und damit von jedem Leiden erlöst sein würde.
    Sie könnte herausfinden, wer zu seiner Familie gehörte und sie der Reihe nach töten. Das hatte jedoch den Nachteil, dass die Aktion viel zu lange dauern und ihr die Wächter schneller auf den Hals hetzen würde, als sie ihr Werk vollendet hätte. Außerdem ertrug sie ihre eigene Existenz nicht noch länger. Ashton Ryder aber sollte ewig leiden und den Tod so sehr herbei sehnen wie sie.
    Schlagartig kam ihr die perfekte Idee, die sogar noch schrecklicher war als das, was Rebecca ursprünglich geplant hatte. Außerdem würde deren Umsetzung nur einen Tag, höchstens zwei und ein bisschen Zeit für Vorbereitungen benötigen. Rebecca lächelte böse. Ashton Ryder würde den Tag verfluchen, an dem er Vincent Cronos ermordet hatte.
    Sehr, sehr bald!

    ***

    Ashton saß in einer Bar mit einem fast leeren Glas Whiskey in der Hand und fragte sich, was er hier eigentlich tat. Über zwei Wochen waren vergangen, seit er Cronos vernichtet hatte. Die Leere in ihm war keineswegs gewichen und begann ihn langsam zu lähmen. Das konnte gefährlich werden, besonders da er sich sicher war, dass Rebecca Morris immer noch hinter ihm her war, auch wenn er sie seit vorgestern Abend, als sie so unerwartet vor seiner Tür aufgetaucht war, nicht mehr gesehen hatte.
    Jedenfalls hatte er beschlossen, das beste Gegenmittel gegen beginnende Depressionen anzuwenden, das er kannte: Sex. Ein gepflegter One-Night-Stand machte den Kopf klar und brachte die Welt zumindest vorübergehend wieder in Ordnung. So richtig motiviert war er allerdings nicht, auch wenn hier in der Bar eine ganze Menge bildhübscher Frauen herumlief, von denen die meisten einem Abenteuer nicht abgeneigt zu sein schienen.
    Vor allem ein wandelnder Traum mit bis zur Taille fallenden honigblonden Haaren schien es auf ihn abgesehen zu haben. Sie beobachtete ihn, und wann immer er in ihre Richtung blickte, lächelte sie ihm einladend zu. Schließlich lächelte Ashton gewinnend zurück,

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