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Das Gesetz der Vampire

Das Gesetz der Vampire

Titel: Das Gesetz der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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Rebecca ging zu der blonden Frau hinüber. »Luzia?«
    »Ich werde dir nicht helfen«, sagte die Vampirin statt einer Begrüßung abweisend. »Ich will keine Probleme mit dem Alten. Du wirst deinen Jäger schon selbst finden müssen. Ich sage dir nur so viel: Alle Jäger arbeiten für eine Detektei mit dem Namen PROTECTOR. Diejenigen, die sich auf Vampire spezialisiert haben, sitzen in der New Yorker Zweigstelle und operieren von dort aus. Diese Dinge sind allgemein bekannt. Was du mit ihnen anfängst, ist deine Sache.«
    »Danke«, sagte Rebecca. »Das hilft mir schon. Darfst du mir wenigstens sagen, wie das mit der Hypnose funktioniert? Wir können doch angeblich Menschen hypnotisieren.«
    »Allerdings. Obwohl es natürlich einige Wenige gibt, die dagegen immun sind. Du brauchst Blickkontakt und musst dem Menschen fest in die Augen sehen. Je näher du ihm bist, desto leichter ist es. Durch die Augen kann dein Geist seinen Geist berühren. Es ist ein Gefühl wie wenn du deine Hand in Wasser tauchst. Nur dass diese ›Hand‹ dein Geist ist. Dann stellst du dir vor, wie die Kraft deines Willens in das ›Wasser‹ des menschlichen Geistes greift und dort wie auf einer Tafel schreibt, was du willst. In der Regel ist es am einfachsten, wenn du das in Bildern suggerierst, nicht mit Worten. Aber mit Worten geht es natürlich auch.«
    Rebecca hörte aufmerksam zu. »Das ist alles?«
    »Ja. Es ist allerdings nicht so leicht wie es sich anhört. Du musst es trainieren. Genug Übungsobjekte gibt es hier ja.« Luzia machte eine unauffällige Bewegung zur Bar hin, wo sich einige Menschen aufhielten. »Versuch es bei einem von denen. Suggerier ihm, dass er dir einen Drink spendiert. Das geht am einfachsten. Willst du sonst noch was wissen?«
    »Warum bist du so unfreundlich zu mir?«
    »Weil du mit deinem Rachedurst uns alle in Gefahr bringst«, beschied ihr Luzia kalt. »Wir existieren nur deshalb unbehelligt, weil wir die Menschen in Ruhe lassen und die meisten von ihnen nichts von unserer Existenz wissen. Du bist eine Neue, also bin ich verpflichtet dir bis zu einem gewissen Grad zu helfen. Aber du willst unser Wissen nicht, um mit deiner neuen Existenz zurecht zu kommen, sondern nur für deine Rache.«
    »Ihr tut ja nichts!«
    Luzia packte sie schmerzhaft am Handgelenk und hielt sie fest. »Der Alte wird tun, was getan werden muss. Außerdem wird er es im Gegensatz zu dir auf eine Weise tun, die den Jäger bestraft und uns nicht gefährdet. Falls du jetzt keine weiteren Fragen mehr hast, dann verschwinde und lass uns in Frieden.« Sie stieß Rebecca beinahe von sich. »Wenn du ohne Cronos nicht leben willst, dann bring dich am besten sofort um. Du brauchst dafür nur bei Sonnenaufgang im Freien zu sein, und das war es dann.«
    »Das habe ich vor«, antwortete Rebecca kühl. » Nachdem ich meine Rache bekommen habe.«
    Sie kehrte an die Bar zurück. Ein Mann, der gerade hereingekommen war, lächelte ihr zu. Sie zwang sich dazu zurückzulächeln. Er war ein Mensch und konnte ihr gleich als erstes Versuchsobjekt dienen. Sie sah ihm in die Augen und versuchte, seinen Geist zu berühren, indem sie intensiv an einen Drink dachte, den er zusammen mit ihr genoss und schließlich für sie beide bezahlte.
    Tatsächlich hatte sie nach ein paar Sekunden das Gefühl, ihr Blick durchstoße eine zähe Wasseroberfläche hinter seinen Augen und pflanze dort das Bild ein. Es war eine merkwürdige und mit Worten kaum zu beschreibende Empfindung. Der Mann rückte ein Stück näher.
    »Darf ich Ihnen einen Drink spendieren?«, fragte er freundlich. Rebecca starrte ihm weiter in die Augen und suggerierte ihm: » Dreh dich um und verschwinde!«
    Der Mann gehorchte jetzt ohne zu zögern dem unausgesprochenen Befehl. Der Barkeeper packte sie am Arm. »Lass das!«, zischte er ihr zu. »Das fällt auf.«
    »Ich muss üben«, antwortete sie schroff und machte sich von ihm los.
    »Aber nicht hier!«, sagte er bestimmt. »Die Sonne geht in einer Stunde auf. Du solltest bis dahin zu Hause sein oder eine andere lichtsichere Unterkunft gefunden haben.«
    Rebecca verstand den Rauswurf, zahlte ihre nicht getrunkene Limonade und verließ das Silver Star . Sie hatte erfahren, was sie wissen musste und fühlte sich jetzt in der Lage, allein zurecht zu kommen. Sie kehrte nach Hause zurück, verbarrikadierte sich vor dem heraufdämmernden Sonnenlicht in ihrem Schlafzimmer, indem sie alle Jalousien herunterließ und die verbleibenden Ritzen an den Rändern mit

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