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Das Gesetz der Vampire

Das Gesetz der Vampire

Titel: Das Gesetz der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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der Welt existierten. Wenn er es gekonnt hätte, er hätte sie alle auf der Stelle eliminiert.
    Dieser Impuls brachte ihn auf eine Idee, wie er Rebeccas Rache in eine Nemesis für ihresgleichen verwandeln konnte. Zwar konnte – und wollte – er auf die Dauer nicht als Vampir existieren. Aber bis zu dem Tag seines endgültigen Ablebens hatte er die Möglichkeit, noch eine Menge anderer Vampire zu vernichten. Nun, da er einer von ihnen war, konnte er sie viel besser aufspüren. Er war genauso stark und genauso schnell wie sie, sodass sie ihm nicht mehr entkommen konnten. Da sie ihn als einen der ihren erkannten, würden sie in ihm auch keine Gefahr sehen, bis es zu spät war. Er konnte seine Abschussquote auf diese Weise vervielfachen.
    Ashton lächelte grimmig. Wer immer Rebecca Morris zum Vampir gemacht hatte, damit sie Ashton verwandeln konnte, würde feststellen, dass er damit sich selbst und allen seinen Artgenossen einen Bärendienst erwiesen und ihnen einen noch tödlicheren Feind geschaffen hatte, als Ashton jemals als Mensch gewesen war. Er würde sie gnadenlos jagen und so viele von ihnen vernichten wie er konnte, bevor er diese schreckliche Existenz beendete. Vielleicht konnte er sich auch eine Weile von Tierblut ernähren und auf diese Weise das endgültige Ende noch ein paar Tage oder Wochen hinauszögern. In jedem Fall war Rebeccas Rache nicht so perfekt, wie sie sich das gedacht hatte.
    Nichtsdestotrotz war es ihr gelungen, sein Leben endgültig zu zerstören und damit zu vollenden, was Cronos durch den Mord an Mary nicht geschafft hatte. Ashton verkroch sich unter der Decke auf der Pritsche, rollte sich wie ein Embryo zusammen und weinte, wie er seit Marys Tod nicht mehr geweint hatte.

    ***

    Der Alte fluchte wie selten zuvor in seinem langen Leben, als er fühlte, was Rebecca getan hatte. In ihrem wahnsinnigen Durst nach Rache hatte sie die gesamte Gemeinschaft in Gefahr gebracht. Er hätte sie nicht aus den Augen lassen dürfen, nachdem er sie gewarnt hatte. Doch der unter höchst fragwürdigen Umständen erfolgte Tod der Leiterin der New Yorker Kolonie hatte ihn und andere Wächter abgelenkt, sodass keiner sich um Rebecca hatte kümmern können. Ein schwerer Fehler, der schreckliche Folgen haben würde.
    Andererseits hatte sie ihm in gewisser Weise sogar einen Gefallen getan, denn nun konnte er Ashton Ryders »Kopf«, den er immer noch haben wollte, sehr viel effektiver einsetzen. Dazu musste er den Mann allerdings erst einmal überzeugen, und er ahnte, dass das ein hartes Stück Arbeit werden würde. Das Wichtigste war jetzt, die Gemeinschaft vor Ashton Ryder zu warnen und ihn schnellstmöglich einzufangen, bevor er allzu viel Unheil anrichten konnte.
    Doch der Alte wusste, dass es zumindest für einige von ihnen dafür bereits zu spät war.

3

    Ashton erwachte bei Anbruch der Nacht aus einem von Albträumen geplagten schlafähnlichen Zustand und verließ unverzüglich sein Versteck, um auf die Jagd zu gehen.
    Wie eine Ratte, die aus dem Loch kriecht , dachte er bitter und konnte sich weniger denn je vorstellen so weiterzuleben.
    Er orientierte sich kurz und stellte fest, dass er sich im Stadtteil Eaglewood befand. Er verspürte einen nagenden Hunger in den Eingeweiden und versuchte, ihn zu ignorieren. Es gelang ihm nicht, aber er würde dem Hunger unter keinen Umständen nachgeben. Er hatte schließlich schon so manchen Tag ohne eine einzige Mahlzeit verkraftet, weil er sich mitten in einem Einsatz befand, der ihm keine Gelegenheit zum Essen ließ. Außerdem gab es im Moment sehr viel Wichtigeres als Essen.
    Er rief ein Taxi und ließ sich zu der Bar fahren, auf deren Parkplatz er seinen Wagen geparkt hatte. Seine Sinne wurden schmerzhaft von Reizen überflutet, die ihn fast wahnsinnig machten. Er konnte die Ausdünstungen aller Menschen riechen, die während der letzten Zeit dieses Taxi benutzt hatten. Es war eine Übelkeit erregende Mischung aus Schweiß, Alkohol, Tabakrauch, diversen Parfüms, Deos, Essensausdünstungen, Erbrochenem, Drogen und sogar Sex. Er war froh, als er am Ziel war und den Wagen verlassen konnte.
    Seine Ohren erlebten einen ähnlichen Schock. Er hörte Dinge, die mehrere hundert Meter entfernt waren so deutlich, als befände er sich direkt neben der Quelle. Und der Motor seines Wagens röhrte für ihn lauter als ein Rockkonzert. Ähnliches galt für seine Augen. Er hatte Mühe, die Dinge deutlich genug zu erkennen, um wenigstens heil nach Hause zu kommen. Die hellen

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