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Das Gesetz der Vampire

Das Gesetz der Vampire

Titel: Das Gesetz der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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Vampire vernichten! Doch ehe er dazu kam, darauf zu antworten oder eine seiner Waffen zu ziehen, wurde die Tür oberhalb der Laderampe geöffnet, und ein paar Menschen kamen heraus. Die Embleme auf ihren Kitteln zeigten, dass es sich um Angestellte des Schlachthofs handelte. Das machte seinen Plan zumindest für den Augenblick zunichte, falls die Vampire die Menschen nicht angriffen und ihn so zum Handeln zwangen. Wenn er die Vampire hier tötete, während die Schlachthofarbeiter zusahen, war er in ihren Augen ein Mörder und hatte ganz schnell seine ehemaligen Kollegen von der Polizei auf dem Hals. Mal ganz abgesehen davon, dass er den Menschen kaum erklären konnte, wieso die Leichen plötzlich in sich zusammenfielen und nur noch Häufchen von Staub und leere Kleidungsstücke zurückließen. Schließlich sahen diese Bestien äußerlich genauso aus wie normale Menschen. Also wartete er notgedrungen ab.
    Die Leute vom Schlachthof überreichten den Vampiren einige Kanister, in denen Ashton deutlich Blut witterte, und sein Magen krampfte sich vor Hunger zusammen.
    »Habt ihr noch zwei Kanister für meinen Freund?«, fragte der Vampir, der Ashton angesprochen hatte.
    »Na klar, ist mehr als genug da«, antwortete einer der Männer, verschwand im Inneren des Gebäudes und kam gleich darauf mit zwei weiteren Kanistern zurück, die er Ashton reichte.
    Geld wechselte den Besitzer, und die Vampire zogen mit den Kanistern ab.
    »Ich bin Colin«, sagte der, der ihn angesprochen hatte. »Tut mir leid, was mit dir passiert ist. Du kannst allerdings beruhigt sein. Wer immer dir das angetan hat, hat jetzt die Wächter auf dem Hals und wird ihnen nicht entkommen. Kümmert sich schon jemand um dich?«
    »Ich kümmere mich um mich selbst«, antwortete Ashton schroff und schenkte dem Geschwätz des Vampirs keine Beachtung.
    Die anderen waren mit ihren Kanistern zu ihren Autos gegangen und im Begriff einzusteigen. Wenn er sie erledigen wollte, musste er jetzt handeln. Er ließ die Kanister fallen, riss einen der hölzernen Armbrustpfeile aus der Innentasche seiner Jacke, wo er immer einen Vorrat in speziell dafür angefertigten Halterungen bei sich trug und stieß ihn Colin ohne zu zögern ins Herz.
    Er wartete die Wirkung nicht ab, sondern stürzte sich auf die übrigen und staunte über die Geschwindigkeit, zu der sein Körper jetzt fähig war. Die Vampire wurden von seinem Angriff vollkommen überrascht. Offenbar waren sie nicht mal im Traum auf den Gedanken gekommen, dass einer von ihnen sie angreifen könnte. Zwar reagierten sie immer noch schneller als jeder Mensch, aber zu spät, um sich vor den silbernen Kugeln aus Ashtons Colt Government in Sicherheit bringen zu können. Sie starben wie ihr Kamerad, und Ashton fühlte eine Welle von Befriedigung, die aber längst nicht ausreichte, um seinen Rachedurst zu stillen.
    Er wollte noch mehr von ihnen vernichten. Doch der Blutgeruch, der ihm aus den Kanistern in die Nase stieg, machte ihn fast wahnsinnig. Es war Tierblut, aber es war Blut. Nahrung. Er schraubte einen Kanister auf, setzte ihn an den Mund und sog gierig den Lebenssaft in sich hinein, während sich sein Verstand schier zu Tode ekelte. Sein Körper dagegen begrüßte die Nahrung jubelnd. Ashton fühlte, wie sich seine Sinne belebten und jede Zelle mit Energie beinahe zu vibrieren begann und nach mehr verlangte.
    Er wurde von seltsamen Wahrnehmungen überschwemmt, Bildern von behaglicher Wärme in einem Stall, duftendem Heu vor seiner Nase, das Gefühl der Melkmaschine am Euter, die die Milch abpumpte – Dinge, die die Kuh empfunden hatte, deren Blut er gerade trank, als sie noch lebte.
    Schließlich siegte sein offenbar immer noch menschlicher Verstand. Angeekelt ließ er den Kanister fallen und übergab sich. Zum Glück verflüchtigten sich die Eindrücke des Tieres schnell wieder aus seinem Geist.
    Wenn Ashton je Zweifel daran gehegt hatte, ob er in der Lage wäre, diese Form der Existenz zu ertragen, so hatte er soeben die Antwort erhalten. Das war für ihn unmöglich. Also würde er so lange Vampire jagen, bis er den Hunger nicht mehr aushielt und sich dann Harry stellen. Der Tod war tausendmal besser als dieses unwürdige Dasein.
    Er stieg in seinen Wagen, fuhr los und suchte nach weiteren Vampiren, ohne sich Gedanken darüber zu machen, was die Vampire mit dem Tierblut gewollt hatten oder darüber, was dieser Colin eigentlich zu ihm gesagt hatte. Für ihn gab es nur noch die Jagd.
    Er spürte einen weiteren Pulk

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