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Das Gesetz der Vampire

Das Gesetz der Vampire

Titel: Das Gesetz der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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an die Lippen und trank. Sein Verstand hatte sich immer noch nicht daran gewöhnt, dass er Blut trinken musste. Aber der Vampir in ihm jubelte und genoss jeden Tropfen sogar noch intensiver als er sich früher als Mensch an seinem geliebten Malt Whiskey erfreut hatte. Früher als Mensch! Wie lange war das her? Noch keine Woche, doch es erschien ihm bereits wie eine Ewigkeit.
    Er zuckte zusammen, als jemand ihn hart an der Schulter packte. Einer der Vampire war zu ihm getreten, und vier weitere hatten sich hinter ihm aufgebaut. Langsam kamen sie jetzt näher und kreisten Ashton ein.
    »Ja, wir wissen in der Tat, wer du bist, Ashton Ryder«, sagte der, der ihn festhielt. »Und etliche von uns haben noch ein paar Rechnungen mit dir offen.«
    »Stopp!« Mikes Stimme war schneidend. »Für euch gilt dasselbe wie für ihn: keinen Ärger. Solange er keinen macht, lasst ihr ihn gefälligst in Ruhe.«
    »Halt dich da raus, Mike«, forderte der Wortführer. »Er hat Cronos ermordet, und dafür wird er jetzt bezahlen.«
    Ashton schätzte seine Chancen gegen fünf Vampire ab und kam zu dem eindeutigen Schluss, dass er in seinem immer noch geschwächten Zustand überhaupt keine hatte. Doch er würde sich nicht kampflos umbringen lassen.
    »Wie ich gerade schon sagte, will ich keinen Ärger machen«, antwortete er ruhig. »Aber ich werde mich wehren, falls ihr welchen haben wollt.«
    Der Wortführer grinste. »Ich hatte gehofft, dass du das sagst, du Mistkerl. Schließlich wollen wir auch noch ein bisschen Spaß mit dir haben ...«

    ***

    Gwynal seufzte tief, nachdem Ashton gegangen war und fühlte sich von dem Gespräch mit ihm erschöpft. Der Mann war einfach ein schwieriger Typ: stur, unnachgiebig und immer noch voller Wut und Hass. Wenigstens war es Gwynal gelungen, Zweifel in ihm zu säen. Wenn Ashtons Mentor es richtig anfing, würden seine seelischen Wunden mit der Zeit heilen.
    Ashton Ryder war allerdings nicht der Einzige, der eine mentale Heilung brauchte. Da gab es noch jemanden, und Gwynal beschloss, gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.
    »Stevie!«, rief er die schwarzhaarige Vampirin herein, die zusammen mit Ocholu und Mawintha in Rufweite gewartet hatte.
    »Er ist also gegangen«, stellte sie fest, als sie eintrat, und es klang ausgesprochen zufrieden.
    Gwynal nickte. »Das war zu erwarten. Stevie, du bist ab sofort seine Mentorin.«
    Sie riss erschrocken die Augen auf. »Ich? Nein, Gwyn, das kannst du nicht von mir verlangen! Er hat Cronos ermordet und Lisa, Jim, Shakti, Jerry und Sawyer, und sie waren alle meine Freunde. Ich werde nicht ihrem Mörder helfen!«
    »Du wirst, weil ich es so bestimmt habe. Vergiss bitte nicht, dass Cronos viermal länger mein Freund und Bruder war, als du existierst. Wenn ich Ashton Ryder als einen von uns akzeptieren kann, so kannst du das auch. Du bist eine Wächterin, und ich erwarte von dir, dass du dich entsprechend professionell verhältst.«
    »Scheiß drauf!«, fuhr Stevie auf. »Dem Kerl helfe ich niemals. Lass Ocholu oder Mawintha das machen oder tu es selbst, aber halt mich da raus.«
    »Stefana, du wirst mir gehorchen«, befahl Gwynal kalt.
    Stevie starrte ihn sekundenlang widerspenstig an, ehe sie den Blick senkte. In einem mentalen Kräftemessen gegen Gwynal würde sie immer den Kürzeren ziehen. Schließlich war er nicht nur ein einfacher Wächter, sondern ein führendes Mitglied im Rat der Wächter.
    »Ja, Ältester«, gab sie missmutig nach. »Ich tue mein Bestes.«
    »Ich habe nichts anderes von dir erwartet. Betrachte diese Aufgabe als Chance.«
    »Wofür?« Sie knurrte die Frage beinahe.
    »Um deinen Schmerz und deine Trauer zu überwinden«, antwortete er sanft. »Ashton hat sich verpflichtet, für neunzig Tage am Leben zu bleiben und zu lernen, was er wissen muss. Danach sehen wir weiter.«
    »Wenn er danach immer noch den Tod will, darf ich ihn dann hinrichten?«
    »Nein, das werde ich selbst tun. Deine primäre Aufgabe ist es ihm beizubringen, dass das Leben als Vampir eine Menge guter Seiten und Vorteile hat und ihn auf diese Weise von seinem Todeswunsch abzubringen. Und nun geh und erfülle deine Aufgabe. Ich muss unverzüglich nach New York und mich um das Problem der toten Präfektin dort kümmern. Das heißt, dass du in vollem Umfang für Ashton verantwortlich bist. Aber du bist ja nicht zum ersten Mal Mentorin für einen Neuen.«
    Mit einem missmutigen »Ja, Ältester!« verließ die Vampirin Gwynals Haus und hatte keine Mühe, Ashton Ryder

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