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Das Gesicht der Anderen

Das Gesicht der Anderen

Titel: Das Gesicht der Anderen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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mehrwöchigen Orientierungskurs hatte er dann selbst mitbekommen, wie die beiden aneinandergerieten. Immer wenn sie sich trafen, flogen die Fetzen.
    Nachdem er Platz genommen hatte, sah Dante sich um, nickte den beiden anderen anwesenden Kollegen höflich zu und lehnte sich dann in seinem Stuhl zurück. Sein Blick wanderte hinüber zu J. J. Blair. Als sie seinen Blick bemerkte, lächelte sie ihn an und blinzelte. Grinsend blinzelte er zurück. Eine wirklich hübsche Frau! J. J. war klein und zierlich, hatte rabenschwarze Haare und große Augen, die fast auch schwarz wirkten, in Wirklichkeit aber tief dunkelblau waren. Seine Erfahrung mit der Damenwelt sagte ihm, dass Ms. Blair eine Frau war, die nicht leicht unterzukriegen war. Sie war der Typ Frau, die einen Mann mit einem Bissen verschlingen konnte, um ihn dann in kleinen Stückchen wieder auszuspucken.
    “Ich glaube, wir kennen uns noch nicht.” Ein kräftiger Kerl mit groben Zügen, militärisch kurzen Haaren und freundlichem Lächeln streckte Dante seine mächtige Hand entgegen. “Geoff Monday. Ich war im letzten Monat in London im Einsatz.” Der Mann sprach ganz eindeutig mit einem britischen Akzent, aber nicht ganz rein. Vielleicht war er Schotte?
    Dante stand auf und schüttelte Monday die Hand. “Dante Moran. Ich bin der Neue.”
    “Sie waren auch beim Geheimdienst, richtig?”
    In diesem Moment flog die Tür auf, und Lucie Evans stürmte herein. Ihr langes rotes Haar hing wild über ihre Schultern, und ihre grünen Augen schossen Pfeile in Sawyers Richtung. Hinter ihr tauchte Domingo Shea auf und blieb im Türrahmen stehen, als wollte er sich von der Szene, die sich gleich abspielen würde, distanzieren.
    “Was fällt Ihnen ein, Dom loszuschicken, um mich abzuholen?” Lucie stützte sich mit beiden Händen auf Sawyers Schreibtisch und blickte ihn finster an. “Ich bin erst letzte Nacht aus D.C. zurückgekommen und habe jetzt eigentlich fünf Tage Urlaub!”
    “Ihr Urlaub ist gestrichen!”, erwiderte Sawyer knapp.
    “Das wüsste ich aber!”
    “Setzen Sie sich, und halten Sie den Mund!” Sawyer stand auf und sah Lucie an, die jetzt ihre Einsachtzig zu voller Größe aufrichtete und ihn feindselig anstarrte. “Wir haben einen brisanten Fall zu bearbeiten. Ich brauche jeden verfügbaren Agenten hier, um zu entscheiden, wer am besten geeignet ist, den Job zu übernehmen und das Team zu leiten, das ich noch heute Morgen nach Mississippi schicke. Mit Ihrem Hintergrund in Psychologie und Ihrer Erfahrung als Profiler für den Geheimdienst sind Sie vielleicht die Beste für den Job.”
    Lucie wandte den Blick ab und bleckte die Zähne. Sie drehte sich um und ließ sich in den freien Stuhl fallen, der am weitesten von Sawyer entfernt stand. “Aber wenn ich mich als nicht geeignet herausstelle, nehme ich meine fünf Tage Urlaub.”
    Sawyer gab keine Antwort, sondern wandte sich an Dom Shea. “Schließen Sie die Tür und nehmen Sie Platz, damit wir anfangen können.”
    Dom tat, was sein Chef verlangte, und als Nächstes packte Sawyer einen Stapel Aktenordner auf den Tisch. Diese Ordner enthielten die Hintergrundinformationen zu dem brisanten Fall, vermutete Dante.
    Das war eine gute Chance für ihn, sich als der neue Mann zu bewähren. Vermutlich würde man ihn auswählen, das Team zu unterstützen. Ihm sollte es recht sein. Irgendwann wäre er ohnehin dran – warum also nicht gleich an seinem ersten Arbeitstag?
    “Wir haben es hier mit einem ganz besonderen Fall zu tun”, eröffnete Sawyer McNamara ihnen. “Beide Staatssenatoren von Mississippi und der Gouverneur persönlich haben sich heute Morgen an Sam Dundee gewandt und ihm mitgeteilt, dass sie es uns hoch anrechnen würden, wenn wir diesen Auftrag annähmen.”
    Lucie Evans stieß einen leisen Pfiff aus. “Um wen geht es denn? Scheint ja eine ziemlich wichtige Person zu sein.”
    “G. W. Westbrook ist einer der wohlhabendsten Geschäftsleute im Süden, und seine Familie ist in Mississippi sehr bekannt.” Sawyer griff nach dem Stapel Aktenordner und verteilte sie an die anwesenden Agenten. “Seine sechzehnjährige Enkeltochter ist verschwunden. Sie gilt als nicht rebellisch, hat nichts mit Drogen zu tun, hat keinen speziellen Freund. Allem Anschein nach ein braves Kind.”
    “Und warum sollte ausgerechnet dieses brave Kind von zu Hause weglaufen?”, fragte Vic Noble.
    “Gute Frage”, antwortete Sawyer. “Genau das möchten ihr Großvater und ihre Mutter auch wissen, und wir sollen es

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