Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gesicht

Das Gesicht

Titel: Das Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
Vom Netzwerk:
Erstaunen und vor Aufregung nach Luft schnappen. Etwas in ihm pulsierte, nahm eine andere Lage ein und drehte sich.
    Er warf den Regenmantel hin und zog sein T-Shirt hoch, um seinen Rumpf freizulegen.
    In seinem Unterleib presste sich das Andere gegen den Käfig seines Fleischs, als testete es die Mauern, die es gefangen hielten. Es wand sich und dehnte sich aus.
    Ihn beunruhigte nicht, dass es gewaltsam aus ihm hervorbrechen und ihn dabei vielleicht umbringen könnte. So würde sich die Geburt nicht abspielen. Er hatte sich eingehend mit diversen Methoden der Fortpflanzung befasst und eine Theorie entwickelt, die er überzeugend fand.
    Sowie sie sah, dass sich in Jonathan etwas regte, hörte Jenna im Nu auf zu weinen … und fing stattdessen an, laut in den Lappen und das Dichtungsband zu schreien.
    Er versuchte, ihr zu erklären, es bestünde kein Grund zur Furcht, denn dies sei nichts weiter als sein endgültiger Akt der Auflehnung gegen Vater und der Beginn der Emanzipation der Neuen Rasse.
    »Er enthält uns die Macht vor, uns fortzupflanzen«, sagte
Jonathan, »aber ich pflanze mich fort. Ich vermute, es wird so vor sich gehen wie die Parthenogenese. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, werde ich mich zweiteilen wie eine Amöbe. Dann wird es mich zweimal geben – mich, den Vater, und meinen Sohn.«
    Als Jenna wild um sich schlug und verzweifelte, aber unsinnige Versuche unternahm, sich aus ihren Fesseln zu befreien, machte sich Jonathan Sorgen, sie könnte den Tropf aus ihrem Arm reißen. Da er es eilig hatte, sie zu sezieren, wollte er keine Zeit darauf verschwenden müssen, die Kanüle wieder einzuführen.
    Behutsam drückte er den Kolben der Spritze in den Port und verabreichte ihr einige Milliliter von dem Beruhigungsmittel.
    Sie hörte rasch auf, um sich zu schlagen, und zitterte nur noch. Dann hielt sie still. Sie war eingeschlafen.
    Das Andere in Jonathans Bauch hielt jetzt ebenfalls still. Sein ausgebeulter Rumpf nahm wieder seine natürliche Form an.
    Lächelnd strich er mit einer Hand über seine Brust und seinen Bauch. »Unsere Zeit naht.«

69
    Sowie sie sich von der Haustür des Bestattungsinstituts Fullbright abwandten, wollte Michael zum Wagen sprinten und sich hinter das Steuer setzen. Das hätte er auch getan und die Kontrolle an sich gerissen – wenn er einen Wagenschlüssel gehabt hätte.
    Damit, dass er lediglich den Fahrersitz an sich brachte, würde er bei Carson nichts ausrichten. Sie würde ihm ihren
Schlüssel nicht geben. Solange sie nicht selbst beschloss, dass er ausnahmsweise fahren sollte, würde sie eher laufen, als ihm das Steuer zu überlassen.
    Es gab zwei Schlüssel für die Limousine. Carson hatte beide.
    Michael hatte schon häufig mit dem Gedanken gespielt, beim Fuhrpark einen weiteren Schlüssel anzufordern. Aber er wusste, dass sie das als Verrat ansehen würde.
    So kam es, dass Carson wieder einmal fuhr. In ihrer Familie gab es offenkundig keine Sicherheitsingenieure.
    Wenigstens kam er diesmal nicht dazu, sich Gedanken über das Tempo zu machen, denn die Notwendigkeit, die blödsinnige Geschichte in seinen Kopf zu kriegen, die sie ihn glauben machen wollte, war eine gute Ablenkung. »Von Menschenhand erschaffene Menschen? So weit ist die Wissenschaft noch nicht.«
    »Es kann gut sein, dass die meisten Wissenschaftler noch nicht so weit sind, aber Victor ist es.«
    »Mary Shelley hat Romane geschrieben.«
    »Das Buch muss auf einer wahren Begebenheit beruhen, einer Geschichte, die sie in jenem Sommer aufgeschnappt hat. Michael, du hast doch selbst gehört, was Jack Rogers gesagt hat. Keine Mutation, sondern Design. Bobby Allwine ist entworfen worden.«
    »Weshalb sollte er Monster erschaffen, damit sie dann als Nachtwächter arbeiten wie Bobby Allwine? Kommt dir das nicht reichlich doof vor?«
    »Vielleicht erschafft er sie ja dazu, alles Mögliche zu sein – Bullen, wie Harker. Mechaniker. Piloten. Bürokraten. Vielleicht sind sie schon überall unter uns.«
    »Und wozu?«
    »Deucalion sagt, um unseren Platz einzunehmen. Um Gottes Werk zu zerstören und durch sein eigenes Werk zu ersetzen.«

    »Ich bin nicht Austin Powers und du auch nicht, und es fällt mir schwer zu schlucken, dass Helios Dr. Evil sein soll.«
    Sie wurde ungeduldig. »Was ist aus deiner Phantasie geworden? Hast du dir etwa so viele Filme angeschaut, dass du dir selbst nichts mehr vorstellen kannst, sondern auf Hollywood angewiesen bist, damit man es dort für dich tut?«
    »Harker, so, so. Vom Bullen

Weitere Kostenlose Bücher