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Das Gespenst der Nacht

Das Gespenst der Nacht

Titel: Das Gespenst der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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lachte. »Willst du mir drohen?
    »Nein, ich will nur nicht angefasst werden.«
    »Das bestimme ich.«
    »Und ich hasse es!«
    Melissa Hunter legte den Kopf zurück und fing an zu lachen. Sie prustete das Gelächter heraus, bevor sie sagte: »Weißt du noch immer nicht, wer hier das Sagen hat?«
    »Doch, Sie wollen es haben.«
    »Ich habe es bereits.«
    Dagegen setzte Sheila etwas. Im Moment nur ihre Gedanken. Sie lag noch in einer zu schwachen Position, um angreifen zu können. Da musste sie noch etwas warten.
    Doch helfen würde ihr die Blutsaugerin auch nicht. Und so hatte sie eine andere Idee. Sie ließ sich wieder zurücksinken und fing an zu lächeln.
    »Bitte, wenn du willst, stehe ich dir zur Verfügung.« Sie duzte die Vampirin nun ebenfalls.
    »Das ist gut. Dann können wir gleich damit anfangen.« Melissa lächelte. »Ich kann dir ein paar Typen besorgen, die dir alles bestätigen.«
    »Was denn?«
    »Ich will dein Blut.«
    »Bist du nicht satt?«
    »Du brauchst mir das nicht zu sagen. Ich bin satt, wenn ich es bestimme.« Sie nickte. »Und ich werde mir alles holen, was ich will. Deshalb bin ich hier.«
    »Dann fang an.« Sheila streckte ihre Hand aus, die von Melissa gepackt wurde.
    In dieser Sekunde passierte es, und Melissa kam zu keiner Gegenwehr.
    Sheila rammte ihren Oberkörper in die Höhe. Damit auch ihren Kopf, und ihre Stirn prallte in das Gesicht der Blutsaugerin. Sheila spürte den Schmerz, der durch ihren Schädel jagte. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten, und sie bemühte sich, nicht wieder zu Boden zu stürzen.
    Dann hörte sie einen Fluch.
    Der Stoß hatte die Vampirin aus dem Gleichgewicht gebracht, und so war sie nach hinten gefallen. Sie lag rücklings auf dem Boden, war aber nicht erledigt, denn über ihre Lippen drangen die Flüche reihenweise. Dann rollte sie sich herum, um auf die Füße zu gelangen.
    Das bekam Sheila nicht mit. Es interessierte sie nicht, wie es der anderen erging. Sie selbst war jetzt an der Reihe, um die Dinge wieder gerade zu biegen.
    Auf einen Kampf mit Melissa wollte sie sich nicht einlassen. Einmal hatte sie Glück gehabt. Ein zweites Mal würde es ihr nicht mehr zur Seite stehen, und deshalb war es besser, wenn sie es mit Flucht versuchte.
    Jetzt musste Johnny ran. So leid es ihr auch tat, aber sie sah keine andere Möglichkeit. Und sie wusste auch, dass ihr Sohn eine Waffe besaß. Sie war mal stark dagegen gewesen, Johnny zu bewaffnen. Jetzt hoffte sie, dass er die Pistole griffbereit hatte.
    Sheila kam auf die Beine. Zwar nicht richtig, erst halbhoch, aber sie wollte weg.
    Das war ein Fehler. Sie hätte sich noch Zeit geben sollen, bevor sie in Richtung Flur lief. Zu schnell, zu unübersichtlich und zu unkoordiniert.
    Und deshalb passierte genau das, was nicht hätte passieren dürfen. Sie passte nicht auf, hatte sich zudem einen zu großen Schwung gegeben und stolperte über die eigenen Beine.
    Die Bewegung konnte sie nicht mehr ausgleichen. Einen Schrei wollte sie nicht abgeben, er verließ trotzdem ihren offenen Mund, und dann sah sie den Boden auf sich zukommen.
    Sheila Conolly schaffte es noch, die Arme auszustrecken und sich abzustützen. So war der Aufprall nicht so hart.
    Sheila verlor durch diese Aktion Zeit. Aber sie riss sich zusammen, kam tatsächlich wieder auf die Beine und wollte weg.
    Genau einen Schritt weit kam sie.
    Ihr linkes Bein konnte sie nicht mehr anheben. Da war plötzlich die Klammer aus Fingern da, die sich um ihren Knöchel spannten. Sie verspürte den harten Ruck und den heftigen Zug, dem sie nichts entgegensetzen konnte. Wieder fiel sie nach vorn, aber auch jetzt zum Glück nicht auf ihr Gesicht.
    Melissa Hunter kannte kein Pardon. Sie warf sich auf Sheilas Rücken und presste sie gegen den Boden.
    Eine Hand schlug sie in den Nacken ihres Opfers und krallte sich darin fest.
    »Nichts wirst du mehr tun, verdammte Schlampe. Dein Blut gehört jetzt mir!«
    Sheila sagte kein Wort. Sie lag auf dem Bauch. Sie hielt den Mund offen und saugte ihren Atem ein. Der Druck auf ihrem Rücken hielt an, auch die Hand löste sich nicht von ihrem Hals, und dann erklang die Flüsterstimme der Vampirin.
    »Ich hätte dich fast verschont, aber das hast du dir verscherzt. Keine Gnade mehr.«
    Sheila gab keine Antwort. Aufgegeben hatte sie noch nicht. Sie wollte nur jetzt nichts tun und dabei ihre Kräfte vergeuden. Irgendetwas musste die andere Seite unternehmen, und sie würde Sheilas Haltung verändern müssen, sonst kam sie nicht zum

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