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Das Gespenst der Nacht

Das Gespenst der Nacht

Titel: Das Gespenst der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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Biss.
    Sheila machte sich schwer. Die Haltung war zwar nicht die beste, aber die würde einer Angreiferin Mühe bereiten, und darauf setzte sie. Zum Biss würde die so leicht nicht kommen. Da musste Sheila erst zur Seite gedreht werden.
    Und das sollte passieren.
    In Höhe der Hüften wurde Sheila angefasst und mit einem heftigen Ruck herumgewirbelt. Sie hatte keine Chance, sich dagegen zu wehren, und so lag Sheila im nächsten Moment auf der Seite. Auf der linken, und das war die falsche.
    Die Blutsaugerin musste erneut zugreifen.
    Das wusste Sheila und ließ es mit sich geschehen. Sie kippte auf den Rücken, worüber sich Melissa Hunter nur freuen konnte. Das war ihr auch anzusehen. Ihre Augen leuchteten, der Mund stand weit offen, die beiden Zähne waren bereit, zuzubeißen, und die gesamte Gestalt schwebte wie ein Racheengel über Sheila Conolly. Sie brauchte sich nur fallen zu lassen, dann war es vorbei.
    Sheila schrie auf und wehrte sich. Bevor Melissa Hunter angriff, übernahm sie die Aktion. Sie hatte ihre Beine etwas angewinkelt, jetzt rammte sie sie in die Höhe, und nicht mit den Füßen, sondern mit dem harten Knie traf sie den Leib der Untoten.
    Schmerz verspürte die sicher nicht, aber Sheila hatte sich etwas Luft verschafft, rollte sich weg und versuchte, aus der Drehung heraus auf die Beine zu kommen …
    ***
    Es war ruhig im Zimmer. Sehr ruhig sogar. Liane hing ebenso ihren Gedanken nach wie Johnny. Sie sagte nichts, er hielt auch den Mund. Die Tassen waren leer und die Stille hatte sie eingelullt.
    Jeder sah so aus, als suchte er nach Worten, um die Stille zu unterbrechen. Das tat Liane nicht, und Johnny hatte auch keinen Bock. Er wusste nichts mehr zu sagen.
    Bis zu dem Augenblick, als er heftig zusammenzuckte, was auch Liane auffiel. Endlich gab es einen Grund, das Schweigen zu brechen und nicht mehr nur zu warten wie zwei Delinquenten auf den Henker.
    »Was hast du?«
    »Psssst …«
    Sie hielt den Mund und schaute Johnny an, der sehr konzentriert zu sein schien und sich dann mit angespanntem Gesicht im Zeitlupentempo von seinem Stuhl erhob.
    Er schaute zur Tür.
    Dann ging er zwei Schritte auf sie zu, blieb aber stehen und machte auf Liane einen unsicheren Eindruck.
    Sie versuchte es erneut. »Was ist denn?«
    Johnny hob die Schultern. »Das – das – weiß ich auch nicht so genau. Ich glaube aber, einen Schrei gehört zu haben.«
    »Wann und wo?«
    »Vor Kurzem.«
    »Hier im Haus?«
    Johnny schaute recht skeptisch. »So genau weiß ich das nicht. Ich gehe aber davon aus.«
    »Dann war es deine Mutter.«
    »Ja, leider.«
    »Und was würde das bedeuten?«
    »Dass sie sich in Gefahr befindet. Ich kenne sie. Ohne Grund schreit sie nicht.«
    »Wir sollten uns das mal anschauen.«
    »Das denke ich auch.« Johnny hoffte, alles richtig gemacht zu haben. Nichts überstürzen, sondern mit Bedacht vorgehen, was er jetzt auch tat.
    Er öffnete die Tür zu seinem Zimmer und wollte hinaus in den Flur treten. Das stellte er für einen Moment zurück, um zu lauschen. Es schien still im Haus zu sein, doch als er genauer hinhörte, wurde er eines Besseren belehrt.
    »Da war doch was!«, flüsterte Liane.
    »Ja, hast du was verstanden?«
    »Nein. Bitte, sieh mal nach.«
    Es schien nur dieser Aufforderung bedurft zu haben, und Johnny zog los. Liane blieb dicht hinter ihm. Sie wollte ihn nicht überholen, denn hier kannte er sich besser aus.
    Johnny wollte nicht in die verschiedenen Zimmer schauen. Sein Gefühl sagte ihm, dass der Schrei aus der Nähe der Eingangstür gekommen sein musste.
    Genau da wollte er hin.
    Er lief schnell. Er versuchte auch, lautlos zu laufen, was ihm nicht ganz gelang. Schnell wurde ihm klar, dass er recht hatte, denn es waren jetzt noch andere Geräusche zu hören. Kampfgeräusche, wie Johnny registrierte.
    Er bekam Angst. Es konnte sich nur um seine Mutter handeln. Sie war in einen Kampf verwickelt worden, und er hatte ihr nicht beigestanden und ihr geholfen.
    Jetzt schrie er, und durch diesen Schrei spornte er sich noch mehr an und rannte noch schneller.
    So erreichte Johnny den Bereich des Eingangs.
    Er stoppte wie von einem Kinnschlag getroffen und schaute nach vorn, wo seine Mutter versuchte, gegen einen weiblichen Vampir zu kämpfen …
    ***
    Sheila kämpfte um ihr Leben!
    Das war immer so, wenn ein Vampir und ein Mensch in den Clinch gingen. Melissa hatte es sich einfach machen wollen, aber sie war von der Gegenwehr überrascht.
    Sheila hatte sich nicht packen lassen, sie war

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