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Das Gespinst des Bösen

Das Gespinst des Bösen

Titel: Das Gespinst des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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«Jetzt sind sie wahrscheinlich auf derselben Seite und zeigen beide mit dem Finger auf den Typen, der das Ritual durchgeführt hat.»
    «Soll heißen, der Böse ist Mat Phobe, und der ist tot? Und damit ist die Geschichte zu Ende?»
    Merrilys Handy klingelte.
    «Ich weiß es nicht. Könnte auch jemand sein, den sie nicht – Hallo?»
    «Ich denke, ich sollte mal mit Ihnen reden, Merrily», sagte Beverley Murray.

55 Monty und Jane
    «Und wo ist das passiert?», fragte Jane.
    Der Volvo heulte auf, weil sie wieder in den zweiten Gang geschaltet hatte statt in den vierten.
Mist.
    «War das bei Ihnen zu Hause?», fragte Jane. «Geht es darum?»
    Mrs. Morningwood blickte sie an.
    «Es war nicht weit weg von zu Hause. Es ist bekannt, dass die meisten Autounfälle auf Straßen passieren, die den Opfern vertraut sind. Was dazu führt, dass sie unvorsichtig werden.»
    «Ja», sagte Jane. «Ist klar.»
    Sie war schließlich nicht
komplett
bescheuert. Sie fuhr langsam, versuchte aber, nicht
auffällig
langsam zu fahren. Sie hatte Mom eine Nachricht auf dem Tisch hinterlassen und ihr die Wahrheit gesagt, dass sie Mrs. Morningwood nach Hause fuhr, damit sie irgendwas holen konnte, aber nicht die ganze Wahrheit, dass sie nämlich ohne die Begleitung eines geübten Fahrers allein und höchstwahrscheinlich im Dunkeln zurückfahren würde.
    Sie konnte das. Es waren alles Landstraßen, die in einem großen Bogen um Hereford herumführten.
    «Wie war es denn, in Garway aufzuwachsen, im Schatten der Tempelritter?»
    «Gute Frage», sagte Mrs. Morningwood.
    Offensichtlich war für sie jede Frage, die sich nicht darauf bezog, dass sie gewaltsam angegriffen worden war, eine gute Frage.
    «Ich meine, als ich das erste Mal dort war, ist mir manches aufgefallen», sagte Jane. «Aber wenn man an so einem Ort aufwächst, hält man das vielleicht für selbstverständlich.»
    «In diesem Fall wohl kaum, Jane. Sogar Leute, die sich überhaupt nicht für die Tempelritter interessieren, spüren dort etwas. Es ist eine dieser Gegenden, die … ich weiß nicht … Einfluss darauf haben, was man denkt, wie man sich verhält. Sie erlegt einem ihre eigenen Regeln auf. Du hast ja die Namen der Pubs bemerkt. Ich habe nie herausgefunden, wie alt sie wirklich sind, aber das spielt vielleicht auch keine Rolle. Es sind einfach Echos. Die Menschen sind die Gedächtniszellen des Hügels.»
    «Cool.»
    «Zum Beispiel meine Mutter. Ich glaube nicht, dass sie die Templer vor mir überhaupt jemals erwähnt hat, als ich ein Kind war, aber sie wusste von den Neun Hexen. Ich kenne die Namen, hat sie immer gesagt. Von jeder einzelnen.»
    «Und wer waren die anderen acht?»
    «Ich habe nie gefragt, sie hat es mir nie gesagt. Als Kind habe ich mir unter einer Hexe natürlich eine alte Frau mit spitzem Hut vorgestellt, die in einem Kessel rührt. Wahrscheinlich waren sie überall um mich herum, und es waren gar nicht alles Frauen.»
    «Sind es immer noch neun?»
    «Wahrscheinlich. Es ist ja kein Hexenzirkel oder so, Jane. Es bedeutet einfach, dass es immer neun Menschen geben wird, die mit dem Schutz des Hügels betraut wurden, ob sie es wissen oder nicht. Immer wenn ein Thema aufkommt, das uns schaden könnte, werden gewisse Leute … einen bestimmten Standpunkt vertreten. Besser kann ich es nicht erklären.»
    «Menschen, denen Garway im Blut liegt?»
    «Nicht im Blut, Jane, so prosaisch ist es nicht. Es ist Teil ihres Wesens. Das glaube ich wirklich. Es bedingt, wie man tut, was man tut.»
    «Wie Ihre Kräuterkunde? Das Heilen?»
    «Oder Rutengehen. Oder Malen, Bildhauerei, Gärtnern, Möbeltischlern. Alles, was in irgendeinem Verhältnis zum Ort und seiner Beziehung zum Himmel steht und … eine spezielle Energie hat. Manchmal.»
    «Wie oben, so unten. Paracelsus?»
    «Ich glaube nicht, dass Paracelsus jemals in Garway war, und jemand, der so laut und herausfordernd ist, wäre bei uns wahrscheinlich auch nicht willkommen gewesen. Wir sind hier sehr zurückhaltend. Deshalb hatte ich auch immer das Gefühl, dass Owain Glyndwr, so wie ihn Shakespeare dargestellt hat, hier wahrscheinlich auch nicht besonders gut reingepasst haben dürfte.»
    «Der Prototyp eines windigen Burschen aus Wales?» Jane fand, dass sie sich mit Shakespeare ganz gut auskannte, mit den großen Stücken zumindest.
«Ich kann die Geister rufen aus gewaltiger Tiefe.»
    «Jeder, der herumläuft und den Leuten erzählt, dass er Geister rufen kann, ist dafür normalerweise nicht zu gebrauchen»,

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