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Das Gestirn der Ahnen

Das Gestirn der Ahnen

Titel: Das Gestirn der Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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Eindruck zu erwecken, als sei er gar nicht anwesend, sondern Hunderte von Kilometern entfernt. Er schien nachzudenken, und Fairlie glaubte zu wissen, was er dachte. Vielleicht war es doch besser für alle, wenn der Test ein Mißerfolg war!
    „Wir sind fertig“, sagte DeWitt laut.
    Die Meßgeräte wurden nochmals überprüft, dann begann eine Stimme zu zählen. Fairlie preßte seine Augen gegen das Periskop vor sich und unterdrückte mühsam einen Brechreiz.
    „Feuer!“
    Fairlie stellte sich vor, wie der Impuls schneller als ein Gedanke durch die Leitungen jagte. Er straffte sich und sah angestrengt hinaus.
    Draußen geschah nichts.
    Thomason und Raab beobachteten aufmerksam ihre Meßgeräte und Skalen.
    „Ich habe eine gewisse Reaktion“, kündigte Raab schließlich an. „Aber sie ist sehr gering, kaum meßbar.“
    Thomason sagte: „Bis jetzt hat sich noch kein Schub entwickelt.“ Er drehte sich nach DeWitt um. „Dieser Ionenantrieb scheint langsamer auf Touren zu kommen als der Cäsiumantrieb, den wir entwickelt haben. Wenn das wirklich der Fall sein sollte …“
    Wenn das der Fall ist, dachte Fairlie, dann wird keiner von uns je zu den Sternen fliegen. Vielleicht war das gar nicht der richtige Antrieb, sondern nur ein unbedeutendes Hilfsaggregat?
    In diesem Augenblick zuckten die Nadeln der Meßgeräte plötzlich und schlugen dann so weit aus, daß sie abbrachen.
    Draußen verblaßte das Sonnenlicht. Ein blauvioletter Strahl schoß gegen die Felsen und färbte sie unnatürlich purpur. Einen Augenblick lang hielten sie stand, aber dann riß der Strahl riesige Felsbrocken los und schleuderte sie nach oben auf den Bunker. Eine Druckwelle schien ihn aus dem Boden heben zu wollen, und dann folgte ein Donner, als sei die Welt über ihnen zusammengefallen.
    Fasziniert beobachtete Fairlie, wie sich das Aggregat von seiner Verankerung losriß und der blaue Strahl immer wieder neue Felsen zerriß. Er dachte daran, daß sich keiner der Anwesenden jemals wieder Sorgen um einen Flug zu den Sternen machen könnte, wenn das Ding den Bunker erreichte …
    „Abschalten! Abschalten!“ rief eine Stimme.
    Draußen wurde es ruhig, und die Felsen nahmen wieder ihre alte Farbe an. Sie rauchten aber immer noch, als hätten sie gebrannt.
    „Mein Gott, was ist denn geschehen?“ fragte jemand.
    DeWitt antwortete: „Der Antrieb hat sich von seiner Verankerung losgerissen.“ Er wandte sich an Thomason. „Kein Schub, was? Was halten Sie jetzt davon?“
    Der Ingenieur fluchte. „Das verdammte Ding hat meine Instrumente ruiniert. Ich habe keine einzige Aufzeichnung.“
    „Wir brauchen ein völlig neues System“, meinte Raab. „Fairlie, wie genau haben Sie die Maßeinheiten übersetzt?“
    „Nicht sehr genau“, gab Fairlie zur Antwort. „Die Hauptsache stammt von den Mathematikern, die meine Schätzungen als Grundlage benützten. Ich nehme an, daß sie sich geirrt haben.“
    „Kein Wunder“, gab Raab zu. „Die Energiemengen, die dieser Antrieb liefert, können wir uns gar nicht vorstellen!“
    „Ja“, sagte Christensen langsam, „und im Augenblick auch noch nicht kontrollieren.“
    „Das stimmt nicht!“ wandte DeWitt sofort ein. „Jetzt wissen wir doch …“
    „Nein. Ich verbiete Ihnen ausdrücklich alle weiteren Tests, bis wir die Grundlagen besser kennen und den Teststand neu gebaut haben. Dr. Raab …“
    „Unsinn“, sagte DeWitt grob. „Wir sind eben diesmal zu hoch gegangen. Wir müssen einfach langsamer vorgehen, bis wir ein paar zuverlässige Messungen haben.“
    „Nein“, wiederholte Christensen. Er öffnete die Bunkertür und ging hinaus. Fairlie folgte ihm, weil er so schnell wie möglich von DeWitt wegkommen wollte.
    Er ging hinter Christensen her und hörte, daß ihnen noch einige andere Männer folgten. Dann änderte sich auf einmal die Farbe des Sonnenlichts, und Fairlie blieb erschreckt stehen. Vor ihm warf sich Christensen herum. Hinter sich hörte er erschreckte Stimmen und dann hastige Schritte.
    Er drehte sich um. Hinter ihnen erhob sich wieder der blaue Strahl. Diesmal kam er von der anderen Seite und schien wesentlich schwächer zu sein, aber Fairlie verlor keine Zeit mehr, sondern stürzte vor Christensen auf den Bunker zu. Er fiel beinahe durch die Tür und hörte, wie Christensen sie verriegelte.
    Fairlie verdrückte sich in eine Ecke und wartete auf die unvermeidliche Explosion Christensens.
    „DeWitt …“, begann Christensen langsam.
    „Ruhig!“ Das war Raabs kalte und

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