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Das Gift von Argus

Das Gift von Argus

Titel: Das Gift von Argus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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triumphierte. Er hielt einen Stein in der Hand, den er auf Conrads Kopf zu schmettern beabsichtigte. Und schon hieb er ihn mit aller Kraft hinunter.
    Conrads Prothesenarm zischte durch die Luft. Er schlug den Stein seitwärts aus Kwangos Händen. Conrad rollte sich herum, packte den Stein und stand auf. Er lächelte. Mit der Kraft seines Armes konnte er den Stein mit der Geschwindigkeit und Genauigkeit einer Kanonenkugel werfen.
    »Fang zu laufen an, Kwango«, forderte er den Schwarzen höhnisch auf. »Ich geb’ dir hundert Meter Vorsprung – sogar mehr, wenn du auf den Knien darum bittest.«
    Kwango war jetzt weiß.
    »Und wechsle deine Farbe nicht ohne meine Erlaubnis!« donnerte Conrad. »Das mag ich nicht!«
    Kwango lachte. »Du, Conrad, bist gelb – gelb wie einer, der die Hosen voll hat. Du warst schon immer feig, darum brauchst du ja auch deinen Blecharm … Wirf doch dein Steinchen und sieh, was passiert – gelber Scheißer!«
    Mit einem Wutschrei hob Conrad den Prothesenarm, um den Stein zu schleudern, der Kwangos Schädel zu Brei machen sollte.
    Er hörte ein schwaches Sirren und spürte einen leichten Stich im Rücken.
    Aber er achtete nicht weiter darauf.
    Doch gerade, als er den Stein werfen wollte, wurde die Welt schwarz.
    Ein zweites Sirren war zu vernehmen.
    Kwango blickte überrascht auf seine Brust, dann gaben seine Knie nach.
    Nun hatten er und Conrad zumindest die gleiche Farbe gefunden. Es war die besondere Art von Schwarz, die die Bewußtlosigkeit mit sich brachte.
     

 
27.
     
    Conrad hob die Lider. Er war ja schon wieder in der Krankenstation. Und Kwango lag auf einem Bett neben ihm. Er war wach.
    Leutnant Smith, Mirlena Robinson und Maeve O’Brien befanden sich ebenfalls in der Krankenstation, aber sie standen, und jede hatte ein Betäubungsgewehr in Anschlag. Zwei waren auf Conrad und eines auf Kwango gerichtet.
    »Willkommen an Bord«, sagte Leutnant Smith. »Ich glaube nicht, daß Sie beide so schnell wieder Tennis werden spielen können. Und wenn Sie Ihren Prothesenarm auch nur bewegen, Conrad, werde ich Sie gleich aufs neue in den Schlaf schicken.« Sie tupfte auf ihr Betäubungsgewehr. »Verstanden?«
    »Verstanden, Leutnant.«
    »Commander, wenn ich bitten darf!«
    »Entschuldigung – Commander.«
    »Wie fühlen Sie sich?«
    »Scheußlich. Und schwach.«
    Indira lächelte. »Kein Wunder. Sie waren ja auch beide siebzehn Tage lang bewußtlos. Wir mußten Sie intravenös ernähren, Ihr Blut zu fünfundsiebzig Prozent auswechseln, Ihnen so gut wie jedes der Menschheit bekannte Antibiotikum geben und so viel Beruhigungsmittel, daß man eine ganze Armee hätte schlafen schicken können.« Boshaft fügte sie hinzu. »Oh, das hätte ich fast vergessen. Sie bekamen auch noch ein ganz besonderes Geschenk von Mirlena. Sie hat Sie beide mit simulierten weiblichen Hormonen vollgepumpt.« Indira genoß die Wort sichtlich. »Es dürfte Sie interessieren, daß Ihr Gesichtshaar zu wachsen aufhörte und Ihnen beiden dafür niedliche Brüste wuchsen. Aber dann empfanden wir schließlich doch Mitleid mit Ihnen und gaben Ihnen Ihre Männlichkeit zurück. Also bedanken Sie sich dafür.«
    Conrad versuchte sich aufzusetzen. Vergebens, dazu war er viel zu schwach.
    »Was zum Teufel geht hier vor?« Er wollte es brüllen, doch seine Stimme klang schwach und gebrechlich. Er kam sich schrecklich dumm vor.
    »Boß, entweder wir haben uns ganz schön ins Fettnäpfchen gesetzt, oder die Frauenbewegung hat unsere Mission übernommen.«
    Conrad verstand zwar nicht, was er meinte, aber es beruhigte ihn, daß Kwangos Stimme genauso matt war wie seine eigene. »Was soll das?«
    Kwango seufzte. »Ich fürchte, Boß, die Damen möchten uns was erzählen, das wir eigentlich gar nicht wissen wollen.«
    Indira starrte ihn ungläubig an. »Soll das heißen, daß Sie sich nicht erinnern?«
    »Woran erinnern, verdammt!« fauchte Conrad wie ein müdes Kätzchen.
    »Was passiert ist.«
    »Natürlich erinnere ich mich, was passiert ist! Kurt wurde von den verfluchten Pavianen angegriffen. Norstedt lebt nicht mehr, und Sie haben Kurt mit dem Hubschrauber zurückgebracht. Das erinnert mich. Hat jemand das Exo geholt?«
    »Ja, das Exo ist hier. Ihre Erinnerung ist offenbar nicht allzu gut. Was ist noch passiert?«
    Conrad grinste schwach. »Ich erklärte mich selbst für einsatzfähig, Leutnant. Vielleicht erinnern Sie sich an die Umstände.«
    »Allerdings. Was sonst?«
    »Gestern abend gelang es mir, Kurt mit einer

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