Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gift von Argus

Das Gift von Argus

Titel: Das Gift von Argus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
Vom Netzwerk:
falsch berechnet und landete einen Meter vor dem Menschen. Als er sich auf ihn stürzen wollte, stieß Kwango ihm den Stiefel ans Kinn. Der Kopf krachte nach hinten, und das Genick brach.
    Plötzlich schien der ganze Wald eine einzige Geräuschkulisse zu sein – wütendes, haßerfülltes Brüllen schüttelte ihn.
    Kwango hatte genug, mehr als genug. Er wollte nichts als weg von hier.
    Er drehte sich um und machte sich daran, aus dem Wald zu laufen. Zwei weitere Affen sprangen von den Bäumen und versperrten ihm den Weg. Er laserte einen und holte mit dem Bein gegen den anderen aus. Er hörte Rippen brechen, und der Pavian landete heftig auf dem Boden. Kwango nahm sich nicht die Zeit nachzusehen, inwieweit er ihn kampfunfähig gemacht hatte.
    Mit einem Tempo raste er aus dem Wald, um das ihn jeder olympische Sprinter in den vergangenen zweihundert Jahren beneidet hätte.
    Er hatte den Wald hinter sich. Als er über die Schulter blickte, sah er, daß er verfolgt wurde – von zwanzig Affen oder mehr. Glücklicherweise konnten sie nicht so schnell laufen wie er. Und zweihundert Meter weiter, im Grasland, arbeitete Norstedt am Exo, mit dem Rücken Kwango zugewandt.
    Im Laufen machte Kwango ein paar Berechnungen. Es würde etwa fünfundzwanzig Sekunden dauern, bis die Paviane das Exo erreichten. Er wollte Norstedt warnen und ihm sagen, daß er in die Kontrollkuppel steigen sollte, aber ihm fehlte der Atem dazu. Er versuchte zu schreien, doch nur ein gequältes Ächzen drang über seine Lippen.
    Da kam ihm eine Idee. Er blieb stehen, drehte sich um und laserte die drei vordersten Affen. Doch das störte den Rest nicht. Und er konnte nicht alle lasern. Also rannte er weiter.
    Er war noch fünfundzwanzig Meter vom Exo entfernt, als Norstedt auf ihn und seine Verfolger aufmerksam wurde.
    Kwango verringerte kurz sein Tempo, um ihm krächzend zuzurufen: »Steig ins Exo! Ich versuch’, sie wegzulocken. Heb mich hoch, so schnell du kannst.«
    Norstedt brüllte irgend etwas, das Kwango nicht verstehen konnte, weil sein Schädel pochte. Seine Lunge schien wie Feuer zu brennen. Wieder drehte er sich kurz um und laserte die zwei nächsten Paviane. Er konnte das Gewehr kaum noch halten, so verbrannte er erst zweimal den Boden, ehe er die Affen traf.
    Die restlichen verfolgten ihn unentwegt. Kwango vergeudete keine Zeit damit, nachzusehen, was Norstedt machte. Er schlug einen Bogen nach rechts, in der Hoffnung, daß er die Affen dadurch von Norstedt und dem Exo wegführte.
    Er rannte, bis seine Beine zu Gummi zu werden schienen, dann sackte er zu Boden. Schleier schoben sich vor seine Augen, aber sein Verstand war noch klar. Er rollte sich auf den Bauch und blickte seinen Verfolgern mit erhobenem Lasergewehr entgegen, doch seine Arme bebten, als er nach Luft schnappte.
    Erstaunt erkannte er, daß nur noch sieben Paviane hinter ihm her waren. Er zielte, so sorgfältig es mit den zitternden Händen ging. Den vordersten Verfolger laserte er, als nur noch etwa neun Meter entfernt war. Das Tier brach tot zusammen.
    Den nächsten beiden trennte er die Köpfe vom Leib.
    Jetzt faßte er neuen Mut. Taumelnd erhob er sich. Es gelang ihm, auch die restlichen vier zu töten.
    Nun konnte er seiner Übelkeit nachgeben, und er wehrte sich nicht mehr, als sein ganzer Mageninhalt hochkam.
    Danach fühlte er sich um eine Spur besser, und er überlegte. Er hatte nicht alle, die ihn am Anfang verfolgt hatten, getötet. Was also, war aus dem Rest geworden?
    Er schaute zum Exo – und bekam die Antwort.
    Norstedts Versuch in die Kontrollkuppel zu gelangen, war fehlgeschlagen. Die Paviane hatten ihn entdeckt.
    Im Augenblick rissen sie seine Leiche in Stücke.
    Kwango vergaß den Geschmack des Erbrochenen im Mund, vergaß seine Angst, vergaß seine Müdigkeit. Mit Wutgebrüll stürmte er auf die Paviane zu. Es waren fünf.
    Sie wurden auf Kwango aufmerksam und zeigten Interesse. Offenbar war ihren Affengehirnen bewußt geworden, daß mit Norstedt nicht mehr viel anzufangen war.
    Kwango brüllte: »Kommt her, ihr verfluchten Affen! Kommt her, dann werde ich es euch zeigen!«
    Die Paviane taten ihm den Gefallen.
    Kwango hatte noch so viel Vernunft, zu warten, bis sie weg vom Exo und Gunnars Überresten waren, ehe er zu lasern begann.
    Doch dann schien sein Verstand ihn zu verlassen. Mit seinem Gewehr wütete er wie ein Besessener. Diese Bestien sollten für das bezahlen, was sie Gunnar zugefügt hatten.
    Erst mehrere Minuten später kam er wieder zu sich. Er

Weitere Kostenlose Bücher