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Das gläserne Paradies

Das gläserne Paradies

Titel: Das gläserne Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Durst-Benning
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Er schüttelte den Kopf. »Jedenfalls dachte ich, es wäre eine gute Idee, herauszufinden, ob er in diesem Punkt die Wahrheit gesagt hat. Also mußteich mit der Hamburger Bank sprechen, an die Strobel die gefälschten Aktien geschickt haben will. Leider habe ich im Bankhaus Grosse nirgendwo einen Vermerk darüber gefunden, wo Strobel Kunde ist. Hamburg ist ein großes Finanzzentrum, ein wichtiger Börsenplatz, alle bedeutenden Banken haben dort ihren Sitz!«
    Â»Für mich hört sich das an, als hätten Sie sich auf die berühmte Suche nach der Nadel im Heuhaufen begeben!« Wanda schüttelte den Kopf.
    David nickte. »Letztendlich war es pures Glück, daß ich die Bank ausfindig machen konnte, bei der Strobel Kunde ist.« Er grinste. »Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon ein gutes Dutzend Anrufe hinter mir. Die Herren, mit denen ich gesprochen habe, halten mich sicher für einen verwirrten, schlecht organisierten Burschen, der nicht weiß, bei welcher Bank sein Klient welche Gelder liegen hat!«
    Â»Oje … Diese vielen Telefonate! Und erlaubt war das, was Sie getan haben, eigentlich auch nicht, oder? Was ist, wenn Ihr Chef das herausbekommt?« Wanda wußte nicht mehr, was sie denken sollte. Das alles hatte David auf sich genommen? Während sie leidend im Bett lag? Sie spürte, wie die Scham ihr die Röte ins Gesicht trieb.
    David sah sie spitzbübisch an. »Vielleicht sage ich Herrn Grosse einfach die Wahrheit. Er kann Friedhelm Strobel nicht leiden und wäre bestimmt zufrieden mit dem Ergebnis meiner Recherchen …«
    Â»Jetzt reden Sie doch endlich! Was haben Sie herausgefunden?« Vor lauter Aufregung zupfte Wanda David am Ärmel, damit er sich neben sie setzte.
    Â»Strobels Hamburger Bank hat nie und nimmer gefälschte Aktien bekommen, der Mann, mit dem ich telefoniert habe, wußte gar nicht, wovon ich spreche! Statt dessen hat Strobel bei besagter Bank das Aktiengeschäft tatsächlichgetätigt und kräftig Reibach damit gemacht! Auf seinem Hamburger Konto liegt eine Riesensumme Geld. Von wegen, er sei genauso wie wir hereingefallen, ha!«
    Â»Das ist ja unglaublich!« Wanda stieß einen leisen Pfiff aus. »Dann hatte Johanna recht mit ihrer Vermutung, daß Strobel irgendwie in diese Sache verwickelt oder gar der Drahtzieher ist!« Sie schaute David an. »Und nun?«
    Würde dieses Wissen reichen, um Strobel des Betrugs zu überführen?
    David schnaubte. »Wenn ich das wüßte! Natürlich könnten wir zu Strobel gehen und ihn mit unseren Erkenntnissen konfrontieren. Aber was würde das bringen? Er würde uns nur weiter frech ins Gesicht lügen und behaupten, er hätte zwei Geschäfte abgeschlossen: eines, das geklappt hat, und dann jenes zweite, bei dem wir alle auf die Nase gefallen sind. Und daß er nie etwas anderes gesagt hätte.«
    Wanda nickte. »Ja, so etwas sähe dem Mann ähnlich.«
    Â»Mit dem, was wir bisher wissen, brauchen wir nicht zur Polizei zu gehen. Um Strobel wirklich dingfest zu machen, müßten wir beweisen können, daß er und der vermeintliche Aktienhändler unter einer Decke stecken. Und dafür müßten wir den verdammten Kerl finden! Mit ihm finden wir vielleicht auch noch einen Teil des Geldes, um das die Lauschaer betrogen worden sind.« David kickte hart mit seiner Schuhspitze in den Waldboden, daß die braune Erde nur so staubte. Hastig zog Wanda ihre beigefarbenen Wildlederschuhe zur Seite.
    Â»Johanna sagte, sie würde in dieser Sache gern helfen. Und Cousine Anna auch. Was würden Sie davon halten, einen Detektiv zu beauftragen?«
    Â»Hmm.« David biß sich auf die Unterlippe. »Ich weiß nicht … Vielleicht gibt es ja etwas, was wir zuerst selbsterledigen können. Ohne fremde Hilfe.« In knappen Worten erzählte David von Alois Sawatzkys Idee, Druckereien aufzusuchen, um an mehr Informationen bezüglich des Papiers der gefälschten Aktien zu kommen. Vielleicht würden sie so einen Hinweis auf die Fälscherwerkstatt bekommen!
    Â»Was für eine gute Idee! Wenn wir erst einmal wissen, wo die Papiere gedruckt wurden, finden wir vielleicht auch den vermeintlichen Aktienhändler. Dann müssen wir nur noch die Verbindung zu Strobel nachweisen!« Wanda lachte grimmig. »Und wenn ich noch Jahre mit dieser Sache beschäftigt bin: Diesen Ganoven kriegen wir, das bin ich

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