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Das gläserne Paradies

Das gläserne Paradies

Titel: Das gläserne Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Durst-Benning
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sogar.
    Bedeutungsvoll sah Benno an dieser Stelle in die Runde. Hatte er nicht erwähnt, daß es das Schniefen des Berliners gewesen war, das ihn letztendlich auf die richtige Fährte brachte?
    Bernhard, der sah, daß es mit seiner Frau gesundheitlich stetig bergab ging, ermahnte sie, ihrem Verlangen weniger oft nachzugeben – doch erfolglos. Ihre Sucht war stärker und verschlang ein Vermögen – Kokain sei in den letzten Jahren immer teurer geworden und inzwischen sogar kostspieliger als ein Rausch durch Alkohol, erklärte Borowsky. Den Großteil des benötigten Geldes konnte Klara durch ihre Arbeit als Tänzerin und gewisse »Gefälligkeiten« den Gästen gegenüber aufbringen – Bernhards Arbeit an der Garderobe brachte viel weniger ein. Oftmals wurde die Tänzerin auch von einem Gast zum Kokainkonsum eingeladen, was Bernhard nicht gern sah, denn so hatte er keine Kontrolle über die Qualität des Pulvers und die Menge, die Klara konsumierte. Mehr als einmal war es schon zu unschönen Zwischenfällen – sogar auf der Bühne – gekommen, bei denen Klara wie eine Verrückte schrie und tobte und Bernhard um ihren Verstand hatte bangen müssen. Der Gast jedoch war in der Regel hoch erfreut und der Ansicht, für seine »Investition« mit einem besonders aufregenden Schauspiel belohnt worden zusein. Bernhard hingegen brach es in solchen Situationen fast das Herz.
    Er mußte seine Frau doch beschützen! Mußte dafür sorgen, daß sie gutes Kokain bekam! Solches, das Pharmafirmen wie Merck herstellten, und nicht schmutziges Pulver aus irgendwelchen Hinterhoflabors! Das würden sie doch verstehen? Bernhards Stimme hatte wieder einen flehenden Ton angenommen.
    Wanda und die anderen schauten sich nur verständnislos an. Beschützen? Darunter verstanden sie etwas anderes …
    Keiner mußte Borowsky ermahnen, mit seiner Geschichte fortzufahren, inzwischen sprudelte es nur so aus ihm heraus.
    Nicht immer reichte das Geld, um Klaras Sucht zu befriedigen. Dann mußten die beiden zu anderen Mitteln beziehungsweise den Gästen in die Taschen greifen. Bis zum vergangenen Sommer waren ihre Diebstähle unentdeckt geblieben. Bernhard nannte es Zufall, Claire nannte es reine Geschicklichkeit. Tatsache war, daß die Gäste der »Blauen Eule« meist nicht mehr nüchtern genug waren, um im nachhinein angeben zu können, wo sie ihr Portemonnaie verloren hatten. Niemand verdächtigte die schöne halbnackte Tänzerin, die sich den Gästen so bereitwillig auf den Schoß setzte. Oder den etwas dümmlich dreinschauenden Garderobier, der allen immer so dienstbeflissen in die Mäntel half.
    Doch eines Abends war Clara an den Falschen geraten …
    Wanda und die anderen tauschten erneut einen Blick.
    Friedhelm Strobel!
    Borowsky nickte. Strobel könne sehr überzeugend wirken, wenn er jemanden in der Hand hatte, meinte er miteinem Hauch Ironie in der Stimme. Sie seien sich deshalb schnell einig geworden: Er sollte für Strobel in den Thüringer Wald fahren und dort seinen Auftrag ausführen, danach wären weder Clara noch er dem Mann länger etwas schuldig.
    Das war das Geständnis, das sie brauchten! David beugte sich nach vorn. »Was ist aus dem Geld geworden, das Sie den Glasbläsern an besagtem Tag abgenommen haben?«
    Â»Was schon!« entgegnete Bernhard Borowsky. »Natürlich habe ich es Strobel übergeben, das war doch ein Teil der Abmachung.«
    Â»Dieser Schweinehund!« rief Karl und ballte seine Hand zur Faust.
    Â»Daß Sie Strobel das Geld gegeben haben – kann d… das jemand bestätigen?« Vor lauter Aufregung hatte David zu stottern begonnen.
    Borowsky dachte kurz nach. Wenn er sich recht erinnere, habe das Hausmädchen ihm die Tür geöffnet, bei der Übergabe selbst seien Strobel und er natürlich allein gewesen …
    Den Rest der Geschichte würden sie ja kennen, fügte er hinzu. Alles in allem sei es ein leichtes Spiel gewesen – die Glasbläser hätten ihm ihr Geld ja geradezu aufgedrängt, fügte er noch an.
    Es sei hartverdientes Geld gewesen, sagte Karl. Geld von einfachen Leuten, setzte Benno hinzu. Leute, die geglaubt hatten, mit den Aktien einen reellen Gegenwert zu bekommen. Borowsky müsse doch von Anfang an klar gewesen sein, daß an der ganzen Sache etwas faul war!
    Zumindest habe er es

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