Das Glueck Beginnt in Dir
Leselob
Lesen ist keine Tugend. Und doch gehört es zu einem guten Leben. Im Lesen tauche ich ein in eine andere Welt. Für viele ist das Lesen ein Rückzugsort: Da stört sie niemand, da erleben sie eine Welt, die ihnen gut tut. Es ist nicht die Welt des Nutzens und der Zweckbestimmtheit, sondern eine Welt, in der die Seele beflügelt wird und in der sie Nahrung findet. Im Lesen begegne ich anderen Menschen, dem Autor mit seinen Gedanken und Gefühlen, aber auch vielen anderen, von denen er schreibt. Und im Lesen begegne ich mir selbst: Indem ich lese, verstehe ich mein eigenes Leben besser. Und ich sehe es in einem größeren Kontext. – Lesen ist wie eine Ernte. Ich ernte die Gedanken anderer Menschen, um mich davon zu nähren.
MÄRZ: Wege nach innen
1. MÄRZ :
Zeiten der Reinigung
Indem wir die Nahrung reduzieren und fasten, entdecken wir, wovon wir abhängig geworden sind. Ein Frühjahrsputz der Seele und eine Entschlackung des Leibes tun uns immer wieder gut. – Die Passionszeit gibt uns die Gelegenheit, uns mit unseren Krankheiten und unseren Nöten im Licht der Passion Jesu anzuschauen. Wir brauchen unsere Krankheit nicht zu verdrängen. Die Passionszeit befreit uns von der Illusion, als ob wir ohne Krankheit sein könnten. Aber sie zeigt uns einen Weg, unsere Krankheit anders zu sehen. In unserer Krankheit sind wir nicht ausgeschlossen vom Leben, sondern dürfen darin die besondere Nähe Jesu erfahren.
2. MÄRZ :
Durchlässiger, feinfühliger …
In den letzten zwanzig Jahren hat auch die Medizin das Fasten wieder neu entdeckt. Wer sich dazu aufrafft, eine Woche lang zu fasten, nichts Festes zu essen, sondern nur viel zu trinken, Tee oder Wasser oder Säfte, der wird erfahren, wie wohltuend das Fasten ist. Nach den Anlaufschwierigkeiten am ersten und zweiten Tag wird er kein Hungergefühl mehr haben. Er wird sich freier fühlen. Seine Hände werden durchlässiger, feinfühliger. Er wird wacher durch die Natur wandern. Und er wird in seinen Bewegungen langsamer. Er wird von ganz allein Hektik vermeiden.
3. MÄRZ :
Der innere Raum
Fasten war von jeher mit Erleuchtung verbunden, mit Nachtwachen und Beten. Wer fastet, bekommt leuchtende Augen. Es ist, als ob ein Schleier von seinen Augen weggezogen wird. Er braucht weniger Schlaf und kann so wachend beten. Und er wird klarer träumen. Von jeher haben die Mystiker vom Fasten erhofft, dass sie dadurch offen werden für das innere Licht Gottes, das in ihrer Seele leuchtet. Das Fasten bringt uns in Berührung mit dem inneren Raum des Schweigens, in dem Gott selbst in uns wohnt.
4. MÄRZ :
Wachsamkeit
Der Engel der Wachsamkeit möge dich begleiten, damit du jeden Augenblick bereit bist, auf die leisen Stimmen deines Herzens zu hören und das zu tun, was gerade jetzt für dich ansteht. Und der Engel der Wachsamkeit soll bei dir sein, wenn sich dein Denken und Handeln einzutrüben beginnt durch die trüben Wasser, die in dein Haus eindringen möchten. Ich wünsche dir den Engel der Wachsamkeit, damit du jeden Augenblick gleichsam als den letzten und wichtigsten Augenblick deines Lebens wahrnimmst, dass du ganz im Augenblick sein kannst, dass du ganz gegenwärtig bist.
5. MÄRZ :
Morgenritual
Du kannst als Morgenritual einmal die Segensgebärde der erhobenen Hände üben. Stelle dir vor, dass durch deine Hände Gottes Segen hineinströmt in die Räume deiner Wohnung und in die Räume deiner Arbeit. Dann wirst du anders zur Arbeit gehen. Du hast dann nicht mehr den Eindruck, dass die Arbeitsräume voll sind von Streit und Intrigen, getrübt von negativen Emotionen und von verdrängten Schattenseiten. Du betrittst vielmehr Räume, in denen Gottes Segen wohnt. Und stelle dir vor, wie du den Segen zu den Menschen schickst, denen du heute begegnest, zu deiner Familie, zu deinen Freunden und zu den Arbeitskollegen. Vielleicht erinnerst du dich dann bei deinen Begegnungen an den Segen, den du zu diesen Menschen geschickt hast. Dann wird die Begegnung anders sein.
6. MÄRZ :
Abendritual
Als Abendritual kannst du die Hände vor der Brust kreuzen. Stelle dir vor, dass du die Tür zu deinem Innern schließt und jetzt allein mit Gott bist. Mit den gekreuzten Händen schützt du den Innenraum, in dem Gott in dir wohnt. Dort drinnen, auf dem Grund deiner Seele strömt eine unerschöpfliche Quelle. Obwohl du tagsüber viel gegeben hast, bist du nicht verausgabt. Die Quelle sprudelt trotzdem weiter, weil sie göttlich ist.
7. MÄRZ :
Die eigene Lebensspur
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