Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Glueck Beginnt in Dir

Das Glueck Beginnt in Dir

Titel: Das Glueck Beginnt in Dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anselm Gruen
Vom Netzwerk:
Schmerz wahrnehmen, der den anderen zu zerreißen droht. Worte bleiben uns im Halse stecken. Wir können nur dabeibleiben und das Leid des Hilfesuchenden aushalten. Der Meister hat Mitleid mit der Frau und redet sanft auf sie ein. Aber er vertröstet sie nicht und gibt keine Antwort auf ihr Leid. Das Einzige, was er ihr anzubieten vermag, ist, sie zu lehren, wie sie ihre Tränen heiligen kann. Was heißt das: die Tränen heiligen? Das Heilige ist immer auch das Kostbare. Die Tränen heiligen bedeutet, in den Tränen kostbare Perlen zu entdecken. Das Leid adelt den Menschen. Wir können es nicht erklären. Wir können es nur annehmen. Dann führt es uns in die Tiefe. Dann entdecken wir in uns das Heilige, das, was durch das Leid nicht zerstört werden kann. Das Leid tut weh. Aber es ist auch etwas, das nur wir geschaut und erlebt haben. Es zeichnet uns aus. Es ist etwas Kostbares, das wir mit uns tragen.
13. MÄRZ :
Versöhnt mit dem eigenen Leben
    Es ist eine lebenslange Aufgabe, sich mit der eigenen Lebensgeschichte zu versöhnen. Die Versöhnung kann in einer Therapie geschehen. Sie ist aber auch das Thema des geistlichen Weges. Im Kern geht es darum, vor Gott die Verletzungen der Lebensgeschichte anzuschauen und darauf zu vertrauen, dass Gott all diese Wunden in Perlen zu verwandeln vermag. Er wird mir die Wunden nicht wegnehmen. Ich soll darauf vertrauen, dass mein Leben gerade mit diesen Verletzungen wertvoll und einmalig ist. Ich mache weder Gott noch anderen Menschen Vorwürfe, dass ich so verletzt wurde. Mit dem eigenen Leben versöhnt sein heißt vielmehr, dass ich dankbar darauf zurückschaue und in den Wunden meine eigenen Stärken entdecke.
14. MÄRZ :
Versöhnungsrituale
    Jede Gemeinschaft braucht Versöhnungsrituale. Im Kloster gab es früher die sogenannte «Culpa», in der man sich anklagte, der Gemeinschaft Schaden zugefügt oder ihr durch sein Verhalten geschadet zu haben. Auch eine Familie braucht Versöhnungsrituale, damit die täglichen Verletzungen, die oft gar nicht wahrgenommen werden, sich nicht in den Herzen festsetzen und die Beziehungen belasten. Eine gute Gelegenheit für ein solches Versöhnungsritual in der Familie wäre ein Abend in der Fastenzeit.
15. MÄRZ :
Der Engel der Geduld
    Geduld haben heißt nicht, über alles hinwegzuschauen, was geändert werden kann und geändert werden sollte. Aber Geduld haben darf man auch mit sich selber und mit einer Situation, die nicht geändert werden kann und eher heitere Gelassenheit erfordert. Der Engel der Geduld möge uns auch beistehen, wenn es eine leidvolle Situation auszuhalten gibt. Konflikte in der Ehe, Probleme am Arbeitsplatz lassen sich nicht immer oder immer schnell lösen. Auch da braucht es ein geduldiges Ausharren und die Hoffnung, dass sich eine Lösung zeigen wird. In der Geduld steckt aber auch die Kraft, auf Veränderung und Verwandlung selber hinzuarbeiten.
16. MÄRZ :
Ohne Bewertungen
    Wer Werte lebt, der wird unabhängig von der Bewertung von außen. Er steht in sich. Er weiß, dass ihm niemand seine Würde nehmen kann, auch nicht die Zustimmungswerte, die die letzte Befragung durch Infratest ergeben hat. Wer keinen Wert in sich hat, der kennt als einzigen Wert die Bewertung durch die Menschen. Das Ziel der Menschwerdung ist aber, frei zu werden von der Bewertung durch andere. Sonst richte ich mich ständig nach der Meinung anderer und verbiege mich innerlich. Ich lebe nicht mehr selber, sondern werde gelebt. Ich muss nach der Meinung anderer schielen, anstatt dem eigenen Wissen und Fühlen zu trauen.
    Ich entscheide nicht mehr nach Recht und Gerechtigkeit und nicht mehr gemäß den Werten, die das Leben wertvoll machen,sondern nur danach, was von den Menschen angenommen wird. Die Mehrheit der Meinung ist ausschlaggebend und nicht mehr die Qualität. So können keine neuen Erkenntnisse reifen. Man biegt und verbiegt sich nach wechselnden Stimmungen. Was Menschen brauchen, ist Klarheit und Verlässlichkeit, ist Echtheit und Mut, für das als richtig Erkannte auch einzutreten.
17. MÄRZ :
Zeit steht still
    Der Arbeiter zählt seine Stunden zusammen, um seinen gerechten Lohn zu bekommen. Meistens sind es gerade nicht die erfüllten Stunden, die wir da zusammenrechnen. Es sind Stunden, die bezahlt werden. Stunden aber, die wir nicht zählen, sind unbezahlbar. Sie sind die kostbaren Augenblicke. Es sind Stunden, die nicht vorübergehen, die man nicht messen kann. Die Zeit steht still.
18. MÄRZ :
Der Engel der

Weitere Kostenlose Bücher