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Das Glueck Beginnt in Dir

Das Glueck Beginnt in Dir

Titel: Das Glueck Beginnt in Dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anselm Gruen
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bedeutet auch Ruhe für den ganzen Leib», sagt Rabbi Halozki. Wenn die Seele nicht zur Ruhe kommt, wird auch der Leib nicht wirklich ruhig werden, selbst wenn er rein äußerlich nichts tut. Wer ständig in Bewegung ist, der hindert seine Seele, ruhig zu werden. Ich muss auch äußerlich Ruhe geben, damit meine Seele Ruhe finden kann.
25. FEBRUAR :
Gewinnen in Stille
    Dag Hammarskjöld, der als Generalsekretär der UN unermüdlich im Dienst des Friedens stand, hat den Wert der Stille für sich erkannt. Er, der ständig unterwegs war, um Konflikte zu lösen, gönnte sich immer wieder Zeiten der Stille. Die Stille war für ihn die Voraussetzung für sein Wirken. Das wird aus seinen Worten deutlich: «Verstehen – durch Stille. Wirken – aus Stille. Gewinnen – in Stille!»
    Ich lerne den anderen zu verstehen, wenn ich mit ihm spreche. Aber es braucht auch die Stille, um auf den Grund seiner Seele zu schauen und ihn von dort her im Tiefsten zu verstehen. Ich verstehe die Zusammenhänge dieser Weit nur, wenn ich zurücktrete und in der Stille wie mit neuen Augen auf alles sehe. Das Wirken kommt aus der Stille. Wer aus der Stille heraus handelt, dessen Tun wird wirksamer sein als das eines Hektikers. Denn in der Stille hat er erkannt, worum es geht. Die Stille gibt ihm die Kraft, nun auch zu tun, was er erkannt hat. Und er wird konsequent und ruhig angehen, was ihm wichtig erscheint. Die große Wirkung, die Dag Hammarskjöld als Generalsekretär der Vereinten Nationen mit seinem politischen Handeln erzielte, hatte ihre letzte Ursache in der Stille, die er sich immer wieder gönnte. Die Stille – so meint er – ist auch der Grund des Gewinnens: Wer aus der Stille handelt, dem gelingt auch, was er anstrebt.
26. FEBRUAR :
… in schlechter Gesellschaft?
    «In der Einsamkeit, wo jeder auf sich selber zurückgeworfen ist, da zeigt sich, was er an sich selber hat.» Arthur Schopenhauer formuliert hier etwas Richtiges: Wer allein ist, ist mit sich selber konfrontiert. Er muss mit sich selber auskommen. Er kann die Freiheit genießen, so zu sein, wie er ist. Oder sich als Gefangener seiner eigenen Begrenztheit erleben. Jean-Paul Sartre sieht die Beziehung von Einsamkeit und Alleinsein ähnlich: «Wer einsam ist, wenn er allein ist, befindet sich in schlechter Gesellschaft!» Wer sich einsam fühlt, wenn er mit sich allein ist, der kann es nicht gut mit sich selbst aushalten. Alleine kann ich es nur dann gut aushalten, wenn ich gut mit mir umgehe. Solange ich mich selbst entwerte, wird das Alleinsein zur Qual. Denn mit einem Menschen, den man verurteilt und abwertet, lässt es sich nicht gut zusammen sein. Nur wenn ich mich selbst akzeptiere, erfahre ich die Freiheit der Einsamkeit.
27. FEBRUAR :
Die Wagenlenkerin
    Klugheit ist die Fähigkeit herauszufinden, was hier und jetzt für mich und für die anderen angemessen und zuträglich ist. Die Klugheit setzt nach Thomas von Aquin immer die Erkenntnis des Guten voraus. Sie ist mehr als Wissen und immer auf das Tun ausgerichtet. Für Aristoteles ist die Klugheit die Wagenlenkerin der Tugenden. Ich muss erst die Wirklichkeit richtig erkennen. Dann kann ich richtig handeln. Die Klugheit erkennt die Mittel, die notwendig sind, damit das Leben gelingt.
28. FEBRUAR :
Innere und äußere Ordnung
    Ordnung ist das halbe Leben, sagen wir manchmal. Dahinter steckt eine tiefe Weisheit: Im Mittelalter war «ordo» ein wichtiger Begriff. Man war überzeugt: Wenn alles seine rechte Ordnung hat, dann entspricht das dem Willen Gottes. Denn er hat alle Dinge wohl geordnet. Für Benedikt von Nursia ist die Ordnung ein spiritueller Wert. Er ordnet in seiner Regel alles – die Arbeit, das Gebet, das Miteinander, den Tagesablauf, die Art und Weise, mit dem anderen umzugehen. Durch die äußere Ordnung soll der Mensch innerlich in Ordnung kommen.
    Ich selber erlebe immer wieder, dass gerade für Menschen, die depressiv veranlagt sind, eine äußere Ordnung heilsam sein kann. Wenn die Seele schon nicht in Ordnung ist, so soll wenigstens der Tag geordnet ablaufen. Das gibt dem depressiven Menschen Halt. Wer sich einer äußeren Ordnung unterwirft, bringt damit auch Ordnung in seine Launen und Stimmungen. Er schiebt der Wankelmütigkeit seines Herzens einen Riegel vor, der es aber nicht verschließt, sondern einen Raum eröffnet und schützt, in dem das Herz heil werden kann.
    Ordnung ist ein Heilungsfaktor. Eine sinnvolle Ordnung spart Energie und macht frei für das Wesentliche.
29. FEBRUAR :

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