Das Glueck Beginnt in Dir

auf einmal war es dir ganz klar. Da hat der Engel in deinem zwiespältigen Herzen Klarheit geschaffen.
20. JULI :
Alles in dir hat Sinn
    Viele meinen, sie müssten sich ändern. Doch im Ändern steckt oft viel Härte und Ablehnung gegen sich selbst: «Ich muss mich ändern. Denn so, wie ich bin, bin ich nicht gut. Ich muss endlich meine Fehler loswerden, meine Empfindlichkeit, meine Angst, meinen Jähzorn.» In solchem Verändern steckt die Sicht, dass all meine Fehler und Schwächen schlecht sind. Der Engel der Verwandlung möchte dir vermitteln, dass alles in dir gut ist, dass alles in dir sein darf. Aber es bedarf auch der Verwandlung. Deine Angst ist gut. Sie zeigt dir, dass du eine falsche Grundannahme für dein Leben hast. Vielleicht meinst du, du dürftest keine Fehler machen. Dann zeigt dir deine Angst, dass du dir mit so einer Lebenseinstellung selbst schadest.
21. JULI :
Nicht ohne Verzeihen
    Es gibt kein menschliches Zusammenleben ohne Verzeihung. Denn ob wir wollen oder nicht, immer wieder werden wir einander verletzen. Wenn wir die Verletzungen einander aufrechnen, gibt es einen Teufelskreis der Kränkung. Wenn wir sie überspringen, werden sie in uns Bitterkeit und Aggression erzeugen. Irgendwann werden wir es dem andern heimzahlen. Der Engel des Verzeihens unterbricht den Teufelskreis. Er reinigt die Atmosphäre und ermöglicht uns, die wir verletzt sind und immer wieder verletzen, ein menschliches Miteinander.
22. JULI :
Vergeben zur rechten Zeit
    Es braucht oft lange, bis wir wirklich vergeben können. Wir sollen da unsere Gefühle nicht überspringen. Wenn dich dein Vater immer wieder verletzt hat, dann brauchst du zuerst die Wut, um dich von ihm distanzieren zu können. Und vielleicht muss die Wut erst noch stärker werden, dass er dich nicht mehr erreichen kann mit seiner Entwertung, mit seinem autoritären Nörgeln. Solange das Messer, das dich verletzt hat, noch in dir steckt, kannst du nicht vergeben. Denn dann würdest du dich damit nur noch mehr verletzen. Du musst den andern erst aus dir herauswerfen. Dann kannst du wirklich vergeben. Irgendwann ist Vergebung aber wirklich dran. Viele Menschen kommen nie los von denen, die sie verletzt haben, weil sie nie vergeben haben. Vergebung heilt deine Wunden.
23. JULI :
Dankbar auch für Wunden
    Danken kommt von denken. Wenn du zu denken anfängst, kannst du dankbar erkennen, was dir in deinem Leben alles gegeben wurde. Du wirst nicht nur dankbar sein für die positiven Wurzeln, die du in deinen Eltern hast, sondern auch für die Wunden und Verletzungen, die du von ihnen bekommen hast. Ohne Wunden wärst du vielleicht satt und unempfindlich geworden. Der Engel der Dankbarkeit möchte dir die Augen dafür öffnen, dass dich ein Schutzengel vor manchem Unglück bewahrt hat, dass dein Schutzengel auch die Verletzungen in einen kostbaren Schatz verwandelt hat.
24. JULI :
Christophorus
    Jeden Tag kommt etwas auf uns zu, was uns herausfordert; jeden Tag müssen wir Schwellen überschreiten. Am 24. Juli feiert die katholische Kirche den heiligen Christophorus: Er ist der starke und große Mann, der das Kind – und in ihm Christus selbst – durch die reißenden Fluten des Flusses trägt. Im Mittelalter wurde seine Figur groß an die Eingangswand der Kirchen gemalt. Er war der Schwellenheilige. Bevor man aus dem heiligen Raum der Kirche in die Welt ging, sollte man auf ihn schauen, um die innere Kraft nicht zu verlieren, die man in der Begegnung mit dem Heiligen in sich aufgenommen hatte. Man kann nie wissen, was einen jenseits der Schwelle erwartet.
25. JULI :
Die Melodie meines Herzens
    Seit je haben die Weisen den Wert der Freundschaft gepriesen und in immer neuen Bildern das Geheimnis des Freundes ausgedrückt: «Ein Freund, das ist jemand, der auf die Melodie deines Herzens hört – und sie dir wieder vorsingt, wenn du sie einmal vergessen hast.» Dass der Freund auf die Melodie meines Herzens hört – das ist für mich ein wunderbares Bild. Der Freund hört genau hin, was mich im Innersten bewegt. Er hört, was die Grundmelodie meines Lebens ist, wo und wie mein Leben zum Schwingen kommt. Wenn ich die Melodie vergessen habe, weil ich mich durch die Anforderungen des Alltags von mir selbst entfernt habe, «singt er mir diese Melodie vor».
26. JULI :
Einfach nur zuschauen
    Stelle dir vor: Du gehst zur Arbeit, du bist engagiert bei einem wichtigen Projekt in deiner Firma. Du arbeitest in der politischen Gemeinde oder in der Pfarrgemeinde mit