Das Glueck Beginnt in Dir
Jetzt hat er nichts mehr. Aber ausgerechnet jetzt beginnt er zu tanzen und singt, er sei der glücklichsteMensch auf Erden. Jetzt ist sein Glück nicht mehr abhängig von Besitz, Genuss oder Erfolg. Jetzt ist er ganz er selbst. Er ist dankbar für sein Leben. Er kann es genießen.
Was das Märchen hier humorvoll und in bilderreicher Vorstellung schildert, das meint auch Jesus mit der «Armut im Geist»: einfach nur da zu sein, ohne Absicht, jeden Augenblick genießen, dankbar zu sein für das, was ist. Das genügt. Das ist wahres Glück.
7. AUGUST :
Eine freundlichere Welt
Es gibt bei den Menschen eine Sehnsucht, der aggressiven Welt zu entkommen, die Sehnsucht nach einer freundlichen Welt, die Sehnsucht nach Harmonie und Akzeptanz, die Sehnsucht, bedingungslos angenommen zu sein. Viele haben es leid, sich durch Aggression beweisen zu müssen. In die aggressive Grundstimmung unserer Welt hält Jesus die Seligpreisung der Milden und Sanftmütigen, der Gewaltlosen und Freundlichen. Und dieses Wort Jesu vom Berg herab hat eine Macht, die größer ist als die laute Aggressivität. Nach außen hin scheint das milde Wort Jesu ungehört zu verhallen. Und doch steckt darin ein Stachel, der die Aggressivität in Frage stellt und mitten in der harten Welt eine Ahnung von Sanftheit und Milde verbreitet.
Allein die Tatsache, dass Jesus diese Worte ausgesprochen hat, dass er den Mut hatte, in einer Welt, die durch die römische Machtpolitik ähnlich hart war wie die unsere, von der Milde zu sprechen, hat diese Welt verändert.
8. AUGUST :
Einladung zum glücklichen Leben
Das Glück, das Jesus denen ansagt, die sich um Gerechtigkeit mühen, besteht darin, dass sie gesättigt werden. Ihre Sehnsucht nach dem richtigen Leben wird sich erfüllen. Dabei kann die Sehnsucht nach Gerechtigkeit hier auf Erden wohl nie absolut gestillt werden. Vielmehr dürfen die, die nach Gerechtigkeit streben, immer wieder erfahren, dass es gut so ist, wie sie leben und wie sie sich um das gelingende Leben mühen. Es ist keine Sattheit, die träge macht, sondern zu einer inneren Zufriedenheit führt und letztlich zum Glück. Wer die Gerechtigkeit übt, wird mitten im Kampf um Gerechtigkeit innerlich glücklich und zufrieden sein.
9. AUGUST :
Die Sehnsucht nie vergessen
Jesus hat mitten in der unbarmherzigen Welt römischer Gewalt an der Barmherzigkeit festgehalten. Er hat an den Sieg der Barmherzigkeit und des Mitleids geglaubt. Seine Worte klingen auch in unsere unbarmherzige Zeit hinein und halten in uns die Sehnsucht nach einer barmherzigen Welt wach. Sie mahnen uns, diese Sehnsucht niemals zu vergessen, auch wenn wir oft genug den Eindruck haben, dass wir härter werden müssen. Das Wort Jesu klingt in uns nach und schlägt eine Bresche in die Unbarmherzigkeit der Welt. In der Wärme seiner Worte wird seine Barmherzigkeit in unserem Herzen Wirklichkeit.
10. AUGUST :
Das Herz aller Dinge
Der englische Dichter Graham Greene hat die Menschen mit ihren Schwächen und Abgründen geschildert, ohne über sie zu urteilen. Für ihn ist die Grundhaltung, in der er über andere schreibt, immer die Barmherzigkeit. In seinem Roman «Das Herz aller Dinge» wird die Barmherzigkeit zum Thema. Major Scobie, ein Polizeioffizier in einer afrikanischen Kolonie, steht zwischen zwei Frauen. Als er diesen Zwiespalt nicht mehr aushält, nimmt er sich mit Schlaftabletten das Leben. Seine Frau ist entsetzt. Im Gespräch mit Pater Rank, der den Offizier gut gekannt hat, meint sie, er sei ein schlechter Katholik gewesen und es habe keinen Sinn, für ihn zu beten, weil er ja doch verdammt sei.
«Da schlug der Priester das Tagebuch zu und rief zornig: Ich bitte Sie, Mrs. Scobie, bilden Sie sich nur ja nicht ein, dass Sie – oder ich – etwas von Gottes Barmherzigkeit wissen.»
Das Herz aller Dinge ist für Graham Greene die Barmherzigkeit Gottes. Major Scobie hat selbst etwas von dieser Barmherzigkeit den Menschen gegenüber gelebt. Er war dem Herzen Gottes näher als seine hartherzige Frau. Doch auch sie lernt schließlich von ihm und lässt zum Schluss alle Bitternis los.
11. AUGUST :
Achtfacher Pfad
Glücklich, die vor Gott arm sind:
Für sie ist Gottes Reich gekommen.
Glücklich, die jetzt traurig sind:
Sie werden getröstet werden.
Glücklich, die auf Gewalt verzichten:
Ihnen wird die Erde gehören.
Glücklich, die Hunger und Durst haben nach Gerechtigkeit:
Ihre Sehnsucht wird erfüllt werden.
Glücklich, die barmherzig zu anderen sind:
Sie werden
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