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Das Glueck Beginnt in Dir

Das Glueck Beginnt in Dir

Titel: Das Glueck Beginnt in Dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anselm Gruen
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sondern auch zu Personen. Ich mache mir eine Theorie über einen Menschen, anstatt mich auf den Menschen einzulassen. Der Kopf ist immer unruhig. Er denkt ständig an etwas anderes. Natürlich ist der Verstand etwas Kostbares. Ohne ihn wären wir nicht so weit gekommen, wie wir sind. Ohne ihn hätte ich mein Leben nicht so gemeistert. Aber oft genug steht er mir auch im Weg und hindert mich daran, den Augenblick zu genießen. Denn der Verstand vermag nicht im Augenblick zu verweilen. Anders meine Sinne: Sie führen mich ein in die Kunst, im Augenblick zu sein. In den Sinnen bin ich immer ganz präsent. Da spüre ich, da schaue ich, da höre ich, da rieche ich, da schmecke ich, da berühre ich: hier und jetzt.
29. SEPTEMBER :
Schwächen und Stärken
    Zu unserer Wirklichkeit gehört: Wir haben beides, Stärken und Schwächen. Es verändert die Wirklichkeit nicht, wenn wir eine rosarote Brille aufsetzen. Und mit der Meinung, es sei alles nur Willenssache und auch die Wirklichkeit um mich herum, sei nur meinem Wollen unterworfen, werde ich auf Dauer weder Erfolg erreichen noch glücklich werden. Wenn ich das glaube, dann übersteige ich das Maß, das mir von Gott gesetzt wurde.
30. SEPTEMBER :
Jammern hilft nichts
    Wenn mir jemand vorjammert, wie schlimm alles ist, hat es keinen Zweck, ihm das Positive vor Augen zu führen. Wie oft habe ich mir den Kopf darüber zerbrochen, was ich einem solchen Menschen sagen, auf welche Dinge ich ihn hinweisen könnte, um ihm zu zeigen, wofür er dankbar sein dürfe. Doch bei allem, was ich vorgebracht habe, hatte er neue Einwände: Bei ihm sei das doch alles ganz anders. Ich habe mir dann abgewöhnt, das Positive gegen das Jammern zu setzen.
    Heute frage ich anders: Warum brauchst du das Jammern eigentlich? Was bringt es dir, dass du alles so negativ siehst? Welche Strategie bezweckst du, alles negativ zu sehen? Oder ich sage einfach: Du siehst das so. Aber man könnte es ja auch anders sehen. Warum meinst du, dass gerade deine Sichtweise stimmt? Es ist deine Sache, das Leben so zu sehen, wie du es willst. Ich akzeptiere das. Aber ich an deiner Stelle würde mich für das Leben entscheiden anstatt dagegen.

OKTOBER: Zeit zum Reifen

1. OKTOBER :
Eins mit mir selbst – Stille
    Es sind vielfältige Erfahrungen, die ich in der Stille mache. Manchmal habe ich das Gefühl, Gott schaut mich an. Und unter seinen Augen darf ich sein, wie ich bin. Ein andermal sehe ich nicht Gott als Gegenüber, ich bin in der Stille einfach eins mit mir selbst. Und in dieser Einheit fühle ich mich zugleich eins mit allem, was ist, eins mit der Schöpfung, eins mit den Menschen und eins mit dem Urgrund allen Seins, mit Gott. In dieser Erfahrung des Einsseins steht die Zeit still. Da fallen Zeit und Ewigkeit zusammen. Da sind Gott und Mensch eins. Himmel und Erde verbinden sich.
2. OKTOBER :
Einfach sein – Stille
    Im Lärm unserer Welt und im Lärm unserer eigenen Gedanken sehnen wir uns immer wieder danach, still zu werden, unsere Seele im Schweigen zu baden. Mir geht es oft so nach Gesprächen und Vorträgen. Da ist mein Bedürfnis nach Kommunikation restlos gestillt. Da sehne ich mich einfach nach Stille. Die Stille ist absichtslos. Da muss ich nichts bringen, nichts geben. Da kann ich einfach sein, wie ich bin. In der Stille komme ich zu mir selbst. Da komme ich im eigenen Herzen an. Und das tut gut. Dauernder Lärm macht krank. Das haben viele Untersuchungen festgestellt. Stille tut nicht nur der Seele, sondern auch dem Leib gut. In der Stille können wir regenerieren.
3. OKTOBER :
Stille ernährt
    «Die Stille ernährt, der Lärm verbraucht», hat der Freiburger Schriftsteller Reinhold Schneider einmal gesagt. Wir sehnen uns heute vielleicht deshalb so sehr nach Stille, weil der Lärm der Gegenwart, der mit seinem hektischen Anspruch rund um die Uhr auf uns eindringt, so kräftezehrend ist.
    Die Erfahrung Reinhold Schneiders ist nichts Neues. Aus dem alten Ägypten ist uns ein Spruch überliefert, der sagt: «Wer sich abhetzt, wird nie Vollkommenheit erlangen. Dazu gehören Ruhe und Stille.» Und vor über 150 Jahren hat der dänische Religionsphilosoph Sören Kierkegaard den Lärm einer immer lauter werdenden Welt als krankmachend beschrieben. Wenn er Arzt wäre, so meinte er, würde er als Heilmittel raten: «Schafft Schweigen!»
    Unsere Welt ist nicht stiller und nicht ruhiger geworden. Umso notwendiger brauchen wir dieses Heilmittel. Nur so können wir zu uns selber kommen. Wir kommen nur zu

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