Das Glueck Beginnt in Dir
OKTOBER :
Jenseits allen Glücksgefühls
Ein paradoxer Satz Franz Kafkas lautet: Ich werde glücklich sein, wenn ich darauf verzichte, das Glück zu spüren. Ich werde an das Unzerstörbare in mir glauben, wenn ich es aufgebe, das Unzerstörbare durch irgendwelche meditativen oder asketischen Techniken zu erreichen. Das Unzerstörbare ist in mir, auch wenn ich es nicht spüre. Gott ist in mir, auch wenn ich ihn nicht erfahre. Dieser Glaube an den unzerstörbaren Gott in mir schenkt das wahre Glück, das Glück jenseits aller Erfahrung, jenseits allen Glücksgefühls.
15. OKTOBER :
Mir selbst auf der Spur – Übung
Wo hast du dich als Kind eins gefühlt?
Was hast du am liebsten gespielt?
Welches Märchen war dein Lieblingsmärchen?
Welche Geschichten hast du geliebt?
Welche Vorbilder hast du gehabt?
Von wem hast du als Kind geschwärmt?
Was wolltest du selber von dem leben,
was dich an anderen fasziniert hat?
Was hat dich angesprochen (Natur, Gottesdienst, Spielen,
Musik, Malen …)?
Versuche, in all diesen Fragen nach deinem wahren Selbst zu suchen, nach dem ursprünglichen und unverfälschten Bild Gottes in dir!
16. OKTOBER :
Beziehungsphasen
Das Wesentliche, so ist Jesu Botschaft, liegt in der Seele jedes Einzelnen. Jeder hat etwas in sich, das über die Beziehungen hinausweist: Es ist der göttliche Kern in uns, die göttliche Berufung. Jeder empfängt von Gott einen Ruf, dem er folgen muss.
Konkret heißt das etwa: Es kann in einer Ehe auch Phasen geben, in denen ich mich mehr um diesen inneren Ruf kümmere als um die Beziehung. Ich sorge für mich, und wenn ich dann im Einklang bin mit mir selbst, kann ich mich auch wieder dem andern zuwenden. Aber ich bin nicht ständig auf die Angst fixiert, die Beziehung könne misslingen, der andere würde mich nicht verstehen oder er würde sich möglicherweise anders entwickeln.
Wenn ich um meine innerste Berufung weiß, vertraue ich darauf, dass auch der andere seine Berufung findet. Und wenn jeder in Einklang ist mit seinem innersten Kern, wird auch ein neues Miteinander möglich, ein Miteinander, das nicht von Angst und Vorsicht geprägt ist, sondern von Weite und Freiheit, von Vertrauen und Liebe.
17. OKTOBER :
Ich bin schon da!
Jeder Mensch strebt danach, glücklich zu sein. Doch je mehr er darauf fixiert ist, unter allen Umständen glücklich zu sein, desto weniger wird er es. Heute gibt es viele Bücher über das Glück. Zugleich hat man den Eindruck, dass die Menschen noch nie so unglücklich waren wie zu unserer Zeit. «Die Suche nach Glück ist eine der Hauptursachen des Unglücks!» (Eric Hoffer). Der chinesische Weise Chuang-Tzu sagt: «Glück ist die Abwesenheit des Strebens nach Glück!» Glücklich bin ich in dem Augenblick, in dem ich im Einklang bin mit mir, in dem ich mich selbst vergessen kann. Ich strebe dann nach nichts. Ich bin einfach da. Ich bin frei von allen Zwängen, von allem Druck, etwas erreichen zu müssen.
18. OKTOBER :
Das Glück ist in uns
Viele meinen, Glück könne man machen oder irgendwo finden, auf einer schönen Reise, an einem Wellness-Wochenende oder im sportlichen Erfolg. Doch das Glück sollen wir nicht irgendwo außerhalb unserer selbst suchen. Es ist schon in uns. Wir müssen bloß in uns hineinschauen und dort den Reichtum unserer Seele entdecken. Es ist in uns, wenn wir Ja sagen zu uns selbst, wenn wir dankbar sind für unser Leben und für die tausend kleinen Dinge, die uns täglich geschenkt werden.
19. OKTOBER :
Keine Einbildung
Engel sind personale Mächte, das heißt: Sie sind keine Personen in unserem Sinn, keine individuellen Wesen, die wir klar abgrenzen und beschreiben können. Aber sie sind Mächte und Kräfte, ihr Erscheinen ist keine Einbildung. Sie können uns begegnen, und sie helfen uns auf unserem Weg der Selbstwerdung, der Personwerdung. Engel bringen uns in Berührung mit unserer Seele, mit dem inneren Raum der Liebe und Freiheit. Das kann im Traum geschehen, in einem Wort, das uns ein Mensch im rechten Augenblick sagt. Das kann der innere Einfall sein, in dem ein Engel zu uns spricht.
20. OKTOBER :
Spiritualität ist Erfahrung
Spiritualität führt immer in die Weite und Freiheit. Angst und Enge, autoritäres Pochen auf Glaubenswahrheiten und unklare Machtausübung sind immer Zeichen mangelnder Spiritualität. Spiritualität ist Erfahrung. Sie will uns zur Erfahrung einer inneren Freiheit führen, zur Erfahrung, dass wir zwar in dieser Welt, aber nicht von ihr sind. Das ist
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