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Das Glueck Beginnt in Dir

Das Glueck Beginnt in Dir

Titel: Das Glueck Beginnt in Dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anselm Gruen
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uns selber, wenn wir still werden, wenn wir die störenden Einflüsse von außen nicht auf uns wirken lassen. Wir brauchen die Stille, um wir selbst zu werden, um ganz bei uns zu sein. Nur so wird ein menschenwürdiges Leben möglich.
4. OKTOBER :
Erntedank
    Grund zum Danken haben wir das ganze Jahr und das ganze Leben hindurch. Am Erntedankfest danken wir in besonderer Weise für die Gaben der Schöpfung, die wir in der Ernte eingebracht haben. In vielen Kirchen werden die Früchte der Erde kunstvoll aufgebaut, um die Kirchenbesucher einzuladen, dankbar vor den Gaben der Schöpfung innezuhalten. Es geht aber nicht nur um die Ernte, die die Landwirte und Winzer einfahren. Dieses Fest ist auch Anlass, für all das zu danken, was wir als persönliche Ernte in diesem Jahr erlebt haben.
5. OKTOBER :
Begegnung mit Vertrautem
    Setze dich entspannt hin. Schließe die Augen. Stelle dir vor, du sitzt in deiner Wohnung an deinem Lieblingsplatz. Du spürst den Atem, wie er durch den Leib strömt. Und mit dem Atem strömt deine Zustimmung zu dir selbst.
    Dann stelle dir vor: Es kommt ein Mensch, der dir vertraut ist, mit dem du dich gerne unterhältst. Wie würde das Gespräch ablaufen, wenn du ganz bei dir wärest und zugleich offen für den andern? Wenn du frei wärest von dem Druck, die Erwartungen des anderen zu erfüllen oder eine gute Figur zu machen, wenn du den andern bewusst wahrnehmen würdest, in seinem Gesicht, in seinen Worten, und wenn du antwortest, was wirklich aus deinem Herzen strömt? – Dann verabschiede dich von diesem Menschen. Spüre nach, dass du wieder ganz bei dir bist.
6. OKTOBER :
Begegnung mit der Angst
    Setze dich entspannt hin. Schließe die Augen. Du spürst den Atem, wie er durch den Leib strömt. Dann stell dir vor, dass ein Mensch zu dir kommt, der dich oft einengt und dir Angst macht, mit dem du nur ungern sprichst, mit dem du vielleicht gerade einen Konflikt hast. Wie würde das Gespräch ablaufen, wenn du ganz bei dir wärest, wenn du dir vom andern nicht die Spielregeln aufzwingen lassen würdest, wenn du dich nicht von den Worten des andern in die Enge treiben lässt? Wie könntest du den andern sehen, wenn du ihn nicht festlegst auf seine aggressive Art, sondern die Sehnsucht in ihm erkennst? Versuche, die Würde des andern zu beachten. Und stelle dir dann vor, was du ihm sagen und wie du zu ihm sprechen möchtest … Dann verabschiede dich wieder und spüre nach, ob du ganz bei dir selbst bist. –
    Eine solche Meditation kann eine gute Übung für dich sein, damit du gerade in schwierigen Situationen des Alltags aus der inneren Quelle heraus reagierst und dir nicht vom andern die Spielregeln vorschreiben lässt. Wenn du dir nur mit dem Willen vornimmst, zu allen Mitarbeitern freundlich zu sein, dann fällt dir der Vorsatz erst wieder ein, wenn dich jemand schon aus der Mitte herausgerissen hat. Wenn du dich aber in der Meditation in die Haltung der Gelassenheit hineinmeditiert hast, dann erinnern dich der kritische Blick oder die verletzenden Worte des Mitarbeiters an die Erfahrung, die du in der Meditation gemacht hast. Dann bist du wieder in deiner Mitte. Und wenn du bei dir bist, dann lässt du dich nicht mehr von außen bestimmen, sondern schöpfst aus der inneren Quelle.
7. OKTOBER :
Heilende Rituale
    Erhart Kästner schreibt in seinem Buch «Stundentrommel» über die Riten, die er bei den Mönchen auf dem Berg Athos beobachtet: «Neben dem Drang, die Welt zu gewinnen, liegt ein eingeborener Drang, immer Selbes aus uralten Formen zu prägen. In Riten fühlt sich die Seele wohl. Das sind ihre festen Gehäuse … Der Kopf will das Neue, das Herz immer dasselbe.» Was Kästner bei den Mönchen des Heiligen Berges beschreibt, gilt für uns alle: Ein gelingendes Leben braucht immer wieder Halt und Anregungen. Rituale können beides geben. Heilende Rituale sind ein Weg, wie der Mensch mitten im Getriebe des Alltags einen Ort des Ausruhens entdeckt.
8. OKTOBER :
Gemeinsamer Weisheitsschatz
    Mich fasziniert es immer wieder zu sehen, wie sich alle Religionen – jenseits aller dogmatischen Unterschiede – in den wesentlichen Fragen immer wieder einig sind, wenn es um das rechte Leben geht. Spirituelle Autoren aus anderen Kulturkreisen und aus ganz unterschiedlichen geschichtlichen Hintergründen formulieren unsere eigenen Erfahrungen in einer anderen Sprache. Das zeigt uns, welch großen Schatz die Menschheit bereits hat. Er ist etwas Beständiges in den hektischen Veränderungen

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