Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Glück einer Sommernacht

Das Glück einer Sommernacht

Titel: Das Glück einer Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wallace
Vom Netzwerk:
verblassen und der Schmerz vergehen. Sie hatte auch früher schon Orte in ihr Herz geschlossen und sich von der Trennung nach einer Weile erholt. Nur war es diesmal nicht bloß ein Ort. Und sie hatte Alex nicht nur in ihr Herz geschlossen. Sie liebte ihn.
    Den Kaffeebecher ihrer Mutter ließ sie da. In seiner neuen Form erinnerte er sie viel zu sehr an Alex. Wenn sie ihn jetzt ansah, tröstete er sie nicht mehr. Es war besser, ihn hierzulassen und einen klaren Schnitt zu machen.
    „Lebewohl“, flüsterte sie und strich ein letztes Mal über das verblichene Blumenmuster. Ihr Sommer in Nuttingwood war vorbei.
    Wie lange würde Alex wohl brauchen, bis er merkte, dass sie fort war?
    Aber es kam noch einmal anders. Als Kelsey aus ihrem Zimmer trat, stieg Alex gerade die Treppe herauf. Seine Kleidung war staubig und schmutzig, und er bewegte sich langsam und konzentriert. Er bemühte sich, den Kopf ruhig zu halten. Man brauchte kein Hellseher zu sein, um zu erkennen, was mit ihm los war.
    „Kopfschmerzen?“, fragte sie.
    Er sah auf. Seine Blässe und die dunklen Ringe um die Augen gaben ihr schon die Antwort. „Nichts Besonderes.“
    Seit Wochen, seit jenem einen Nachmittag, hatte er keine Kopfschmerzen mehr gehabt. „Hast du das Medikament genommen?“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich war die ganze Nacht auf den Felsen.“
    Und du bist mir absichtlich aus dem Weg gegangen. Eine kleine Stimme in Kelsey, zornig und verletzt, fand, dass er sein Elend verdiente. Gleichzeitig zerriss es ihr trotzdem das Herz, mit anzusehen, wie er litt. In dem Zustand konnte sie ihn nicht allein lassen!
    Schnell stellt sie ihre Koffer ab, lief zu ihm und fasste ihn unter. Schon bei der bloßen Berührung durchfuhr es sie immer noch heiß.
    „Komm, wir legen dich hin, und ich hole dir die Tabletten.“
    Auf dem Weg in sein Zimmer fiel sein Blick auf ihre Koffer. „Du gehst weg.“
    „Wenn ich nicht da bin, kann Tom nichts über unsere sogenannte Beziehung schreiben, oder?“
    „Nein.“
    „So ist deine Privatsphäre gerettet.“
    „Ja.“
    Sie führte ihn zu seinem riesigen Bett. Es war noch vom Vortag ungemacht. An dieser Tür hatte Alex sie geküsst. Sie biss sich auf die Lippe, bevor ihr bei der Erinnerung ein Seufzer entschlüpfen konnte.
    Stattdessen konzentrierte sie sich darauf, was zu tun war. „Die Tabletten sind noch im Medizinschrank im Bad, nehme ich an.“
    Alex war unter die Decke geglitten, als sie zurückkam. Sein Gesicht war bleich, und er atmete mühsam. Als sie ihn so zwischen den Laken liegen sah, krampfte sich ihr Herz zusammen. Auch in seinem Elend war er immer noch der wundervollste Mann, den sie je gekannt hatte. Lass mich nicht gehen, hätte sie beinahe gefleht. Sag, dass ich bleiben soll. Bitte!
    Sie hielt ihm die Tabletten und ein Glas Wasser hin. „Du solltest etwas essen und das Zeug nicht auf leeren Magen nehmen.“
    „Alles ok. Ich brauche nur Ruhe. Was sagst du Stuart? Über dein Weggehen?“
    „Ich rufe ihn von unterwegs an und erkläre es ihm. Er hat den Blog gesehen, ich bin sicher, dass er alles versteht. Er wird eine andere Sekretärin schicken.“
    „Und ihr noch mehr dafür bezahlen“, murmelte Alex. Plötzlich weiteten sich seine müden Augen. „Deine Schulden. Du brauchst das Geld.“
    „Ich werde schon etwas finden. In dieser Hinsicht bin ich ziemlich gut.“
    „Es ist ungerecht, dass du darunter leiden sollst.“ Seine Augen fielen zu. Das Schmerzmittel und seine Erschöpfung überwältigten ihn.
    Kelsey juckte es in den Fingern, ihm über die Wange zu streicheln. „Wie gesagt, ich finde schon etwas.“
    „Ich übernehme deinen Kredit“, murmelte er schläfrig.
    Mitleid. Kelsey biss sich auf die Zunge. Sie wollte sein Herz, und er bot ihr Mitleid. Die Geschichte ihres Lebens. „Nein, ich will dein Geld nicht.“
    „Aber …“
    „Du bist nicht für meine Probleme verantwortlich, Alex.“
    „Nein?“
    Nein. Er konnte nichts dafür, dass er sie nicht wollte. „Du bist erschöpft. Hör auf, dagegen anzukämpfen. Schlaf ein bisschen.“
    „Gleich. Was ist mit Puddin’? Was wird aus ihm?“
    „Der ist auch ein Kämpfer“, entgegnete sie. „Stell ihm nur morgens eine Schüssel mit Futter hin, und er vergisst mich sofort.“
    „Du gehst anscheinend davon aus, dass du leicht zu vergessen bist.“
    War sie das nicht? Leicht zu vergessen, leicht loszulassen. „Schlaf jetzt, Alex …“
    „Kelsey, ich …“ Er schlief ein, ohne den Satz zu beenden. Und sie würde nie mehr

Weitere Kostenlose Bücher