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Das Glück einer Sommernacht

Das Glück einer Sommernacht

Titel: Das Glück einer Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wallace
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anrichtete? Im Geist packte sie ihn hundert Mal an seinem geschmacklosen Hawaiihemd und schüttelte ihn, bis er sich entschuldigte. Natürlich konnte eine Entschuldigung überhaupt nichts wiedergutmachen. Alex war fort. Beim ersten Anzeichen eines Eindringens in seine kostbare Privatsphäre hatte er sich in seine Wälder zurückgezogen. In sich selbst. Fort von ihr.
    Der Garten verschwamm vor ihren Augen, und sie blinzelte die Tränen zurück. Man sollte ja meinen, sie wäre in ihrem Leben an Zurückweisung gewöhnt.
    Das hatte man davon, wenn man einmal selbstzufrieden wurde. Sie hielt es nicht mehr aus. Trostlos fiel sie auf die Seite und rollte sich zusammen, die Knie fest an die Brust gezogen.
    Sie hätte sich an ihre eigenen Regeln halten sollen. Sich auf nichts einlassen. Keine Beziehungen. Aber nein, sie musste ihren Schutzschild fallen lassen und sich in einen Mann mit grauen Augen verlieben, der Mauern um sein Herz errichtet hatte, so dick wie die Mauern von Jericho.
    Hatte sie wirklich geglaubt, Alex würde seine Festung für sie verlassen? Er hatte es selbst gesagt: Sie war ein Fehler.
    Heftig kniff sie die Augen zusammen und drängte die Tränen zurück. Wenn man im Leben nur zurückspulen könnte! Dann würde sie auf die Rückwärtstaste drücken und nie mehr einen Fuß über Alex Markoffs Türschwelle setzen. Leider lief das im Leben nicht so. Und einmal mehr war sie unerwünscht.
    Als Kelsey die Augen aufschlug, leuchtete ein neuer Morgen in ihr Zimmer. Noch im Halbschlaf schnupperte sie. War da der vertraute Kaffeeduft? Ihr Herz sank, als sie nichts roch.
    Das Wohnzimmer war leer. Bei einem Blick in Küche und Büro erwartete sie dasselbe Bild. Ein leeres Glas im Spülbecken zeugte davon, dass Alex da gewesen und wieder gegangen war. Er ging ihr nach wie vor aus dem Weg. Er zog sich immer noch zurück.
    Es war sinnlos, auf das Unvermeidliche zu warten. Wenn Alex sie nicht um sich haben wollte, dann ging sie. Schon lange blieb sie nicht mehr an Orten, an denen sie nicht erwünscht war. Damit war es vorbei. Sie wischte sich eine Träne von der Wange und lief nach oben in ihr Zimmer, um zu packen.
    Wie jeder Einzug folgte auch ihr Auszug einem festen Ritual. Zuerst wurden die Kleider aus dem Schrank sortiert und zusammengelegt. Als Kelsey zu dem pinkfarbenen Cocktailkleid kam, vergrub sie ihr Gesicht darin. Eine schwache Spur von Alex’ Aftershave hing noch in der Seide. Sie drückte es an sich. Tief sog sie den Duft ein und wünschte, sie könnte ihn für immer festhalten.
    Als Nächstes ging sie an den Inhalt der Kommode. Unterwäsche, T-Shirts, die blauen Shorts, die sie an jenem Nachmittag im Wald getragen hatte. Langsam strich sie über den Stoff. Nie hatte sie sich irgendwo so zu Hause gefühlt wie dort, als sie mit Alex auf den Felsen saß.
    „Schluss mit der Heulerei“, ermahnte sie sich streng und wischte noch eine einzelne Träne fort. Tränen gehörten nicht zum Ritual. Das war eine Regel. Man verließ einen Ort mit hocherhobenem Kopf und blickte nicht zurück.
    Zuletzt kamen die persönlichen Habseligkeiten. Behutsam hob sie den alten Kaffeebecher hoch, angeknackst, geklebt und nie mehr zum Trinken bestimmt.
    Dann war es ja gut, dass ich einen Porzellankleber habe.
    Ja. Sehr gut.
    Wie konnte sie den Becher je wieder ansehen, ohne an Alex zu denken? Wieder verschwamm ihr alles vor den Augen. Das war das Problem mit den Regeln. Sie hatten keine Wirkung, wenn einem das Herz aus dem Leib gerissen wurde. Ein Schluchzer stieg in ihr auf und drohte sie zu ersticken. Sie versuchte, ihn hinunterzuschlucken, aber es gelang ihr nicht. Sie schnappte nach Luft und ließ schließlich den Tränen freien Lauf. In heißen Strömen liefen sie ihr übers Gesicht.
    Es dauerte eine Weile, aber irgendwann rappelte Kelsey sich einfach wieder auf. Sie packte die letzten Habseligkeiten in ihre Aktentasche und warf noch einmal einen Blick über das Zimmer, das in den vergangenen Monaten ihr Zuhause gewesen war.
    Vor dem offenen Fenster rauschte eine sanfte Brise in den Baumwipfeln. Sie dachte an die Eule und sagte auch ihr im Geist Lebewohl. Der Vogel würde für sie immer mit Alex’ Lächeln verbunden bleiben.
    Jener verzauberte nächtliche Augenblick am Fenster war schon Vergangenheit – wie so viele andere Dinge. Und wie schon so oft in ihrem Leben zog sie wieder weiter. Sie ging aus eigenem Entschluss, denn auch das hatte sie sich vor langer Zeit einmal geschworen.
    Eines Tages dann würden die Erinnerungen

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