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Das Glück eines Sommers

Das Glück eines Sommers

Titel: Das Glück eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Angst. Ich habe zugesehen, wie mein Dad jeden Tag ein bisschen mehr gestorben ist. Doch statt ihm die Zeit, die ihm noch blieb, so schön wie möglich zu machen, bin ich weggelaufen. Ich bin einfach nicht damit fertiggeworden. Ich wollte ihn nicht verlieren, und ein Teil von mir hat ihn sogar dafür gehasst, dass er bald sterben würde … dass er mich verlässt.« Sie schluchzte. »Und jetzt bringt mich der Gedanke beinahe um, dass ich meiner Mutter das Leben zum Schluss so zur Hölle gemacht habe.«
    Mikki weinte. Liam drückte sie an sich, öffnete seine Manschettenknöpfe und tupfte ihr die Augen mit dem Ärmel ab. Als die Tränen versiegt waren, rieb sie sich die Augen an seinem Hemd. »Danke.«
    »Schon okay, Mikki. So was ist brutal hart. Und es gibt keine leichten Antworten darauf. In der Musik ist es anders. Die Noten sind einfach da. Man spielt sie und hat eine tolle Zeit. Aber die Familie? Das ist schwer.«
    »Deine Mom hat gesagt, ich müsse mit Dad sprechen.«
    »Ich glaube, sie hat recht. Das musst du.«
    Der Regen ließ nach, und sie liefen zum Auto. Liam fuhr Mikki nach Hause. Als sie ausstieg, sagte sie: »Danke für den tollen sechzehnten Geburtstag.«
    »Du hast es mir leicht gemacht.«
    »Ja klar. Besonders, als ich mich an deiner Schulter ausgeheult habe.«
    »Für mich hat das immer zur Freundschaft dazugehört.«
    Mikki beugte sich noch einmal in den Wagen und küsste Liam. »Ja, das stimmt«, sagte sie. »Und du auch.«

KAPITEL 51
    Jack arbeitete in jenem Raum des Leuchtturms, in dem die Lichtanlage installiert war. Er lag auf dem Rücken. Seine Hände waren ölverschmiert. Er schwitzte, hatte Staub in der Kehle und machte kaum Fortschritte. Er hatte sich exakt an den Schaltplan gehalten, doch irgendetwas stimmte noch immer nicht. Er richtete das Licht seiner Arbeitslampe auf eine schmale Lücke zwischen zwei Metallplatten.
    »Dad?«, fragte eine Stimme.
    Jack wirbelte herum und stieß sich den Kopf an einem Stück Metall. Er rieb sich die verletzte Stelle, zwängte sich aus dem engen Raum und schaute durch eine Luke im Boden nach unten. Mikki blickte zu ihm hinauf, das Haar triefnass.
    »Mikki! Alles in Ordnung mit dir?« Jack stemmte sich hoch.
    »Ja, alles okay.«
    Er musterte sie von Kopf bis Fuß. »Du bist ja völlig durchnässt.«
    »Es regnet ja auch.«
    Jack schaute zum Fenster. »Oh. Ich war wohl schon hier, als es angefangen hat.«
    »Darf ich raufkommen?«
    Jack streckte ihr die Hand entgegen, und sie zog sich hinauf.
    Als sie näher kam, bemerkte Jack: »Du siehst aus, als hättest du geweint. Liam hat doch nicht …«
    »Nein, Dad. Das hat nichts mit Liam zu tun. Er war großartig, und das Date war wundervoll. Ich mag ihn wirklich. Sehr sogar.«
    Jack entspannte sich wieder. »Das ist gut. Aber warum …?«
    Mikki ergriff die Hand ihres Vaters und zog ihn zum Fenster. Sie setzten sich.
    »Wir müssen reden«, sagte sie.
    »Worüber?«, fragte Jack misstrauisch.
    »Über das, was mit Mom, dir und mir passiert ist. Eigentlich über alles.«
    »Jetzt?«
    »Ich glaub schon. Ja.«
    Jack seufzte und wischte sich die Hände an einem Lappen ab.
    »Hör mal«, sagte er, »ich weiß, dass ihr für verrückt haltet, was ich hier mache, und vielleicht ist es das auch, aber …«
    Mikki legte ihm die Hand auf den Arm. »Nein, Dad. Ich finde es gar nicht verrückt.« Sie hielt kurz inne. »Jenna hat über ein paar Dinge mit mir gesprochen.«
    »Über was für Dinge?«, fragte Jack.
    »Zum Beispiel, dass du durch die Hölle gegangen bist und dass wir ein bisschen nachsichtig mit dir sein müssen und dass jeder auf seine Art trauert.«
    »Oh.« Jack schaute kurz auf den Generator; dann wandte er sich wieder seiner Tochter zu. »Ich versuche, das zu überwinden, Mikki. Aber es ist schwer. An manchen Tagen bin ich okay, dann wieder fühle ich mich verloren.«
    Mikki brach unvermittelt in Tränen aus. »Dad … Ich hatte furchtbare Angst, als du krank warst. Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Also habe ich mir gesagt, wenn ich weglaufe, muss ich mich auch nicht darum kümmern. Das war selbstsüchtig von mir, und es tut mir leid.«
    Jack legte ihr den Arm um die bebenden Schultern und ließ sie weinen. Als die Tränen versiegt waren, reichte er ihr einen sauberen Lappen, mit dem sie sich die Augen abwischte.
    »Du bist ein kluges Mädchen, Mikki, aber du bist nun mal erst sechzehn. Niemand erwartet in diesem Alter von dir, dass du auf alles eine Antwort hast. Ich bin fünfunddreißig,

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