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Das Glück eines Sommers

Das Glück eines Sommers

Titel: Das Glück eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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willst?«
    »Jede Menge.«
    * * *
    Als Jack an jenem Abend bei Jenna eintraf, war der Wein bereits eingeschenkt, und Duftkerzen brannten im Wohnzimmer.
    »Lass dir davon keine Angst einjagen«, sagte Jenna und bat ihn herein. »Ich mag’s einfach nur gemütlich. Ich ziehe hier bestimmt keine Sex-and-the-City-Show ab.« Sie betrachtete ihn von Kopf bis Fuß. »Du siehst gut aus.«
    Jack schaute an seinem frisch gebügelten weißen Hemd und der neuen Jeans hinunter. Dann wandte er sich wieder Jenna zu. Sie trug ein gelbes besticktes Strandkleid und war barfuß.
    »Nicht so gut wie du«, erwiderte er. »Darf ich mir auch die Schuhe ausziehen? Diese neuen Dinger bringen mich noch um.«
    Als Jack auf Jennas Füße schaute, lächelte sie. »Mach nur. Als ich noch ein Kind war, hat meine Mutter mich immer zwingen müssen, Schuhe zu tragen. Ich habe das Gefühl von Gras an meinen Füßen geliebt. Dass hier nicht viele Leute Schuhe tragen, war einer der Gründe, weshalb ich so weit nach Süden gezogen bin.«
    Jenna führte Jack in die Küche und deutete auf ein Schneidebrett, neben dem Tomaten und Gemüse lagen. »Die Arbeit wartet auf dich.«
    Jack schnitt, schälte und wusch, während Jenna in der Küche hantierte und den Rest des Essens vorbereitete.
    »Du kochst also sehr gerne?«, bemerkte er.
    »Ich wollte es sogar zu meinem Beruf machen.«
    »Aber dann bist du Anwältin geworden.«
    »Ja. Das war eine dieser typischen unerwarteten Wendungen, die das Leben manchmal nimmt. Als Liam älter war, habe ich Kochkurse besucht, und als ich schließlich darüber nachgedacht habe, den Beruf zu wechseln, passte Restaurantbesitzerin wie die Faust aufs Auge. Die Speisekarte des Little Bit ist klein, aber ich kann alle Gerichte selbst kochen.« Sie schob eine Pfanne mit Hühnchen in den Ofen. »Aber zu Hause will ich die Leute wirklich beeindrucken.«
    »Dann freue ich mich jetzt mal darauf, beeindruckt zu werden.«
    Eine Stunde später setzten sie sich zum Essen. Nach ein paar Bissen hob Jack sein Weinglas, um Jennas Kochkünsten Respekt zu zollen. »Ich bin zwar kein Experte, aber das ist köstlich.«
    Jenna stieß mit ihm an. »Das liegt sicher nur an dem hervorragend geschnittenen Gemüse.«
    »Woran sonst?«
    Jenna stellte ihr Glas auf den Tisch und schaute Jack an. »Okay, sollen wir jetzt reden oder erst bei Kaffee und Dessert?«
    »Wie wäre es nach Kaffee und Dessert?«
    »Warum?«
    Er schaute sie unschuldig an. »Weil ich unser Zusammensein so sehr genieße.«
    »Und du glaubst, was du mir sagen willst, wird mir die Laune verderben?«
    »Nein, nichts dergleichen. Aber die Stimmung wird sich ändern.«
    Nach dem Kaffee gingen sie an den Strand. Jack schlenderte durch den Sand, und Jenna passte sich seinen bedächtigen Schritten an.
    »Mikki hat mir erzählt, dass ihr beide miteinander gesprochen habt«, sagte Jack.
    »Ja. Unter anderem darüber, was es bedeutet, eine Familie zu haben. Ich finde, du setzt dich viel zu sehr unter Druck, Jack. Ich wette, das hast du auch in der Army so gemacht.«
    »Nur so kann man überleben. Du übst dich in Perfektion. Du hast eine Mission, bereitest alles vor und führst sie perfekt aus. Wenn du auf dem Bau arbeitest, ist es genauso. Du hast einen Plan, besorgst dir das Material, und dann baust du alles so, wie du es geplant hast.«
    »Aber ist jedes Bauprojekt und jede Mission genau nach Plan verlaufen?«
    »Nein. So ist es nie.«
    »Und was machst du dann?«
    »Dann improvisiere ich, verlasse mich auf mein Bauchgefühl.«
    »Genau das ist auch das Geheimnis des Elternseins.«
    »Glaubst du wirklich?«
    »›Glaube‹ ist nicht das richtige Wort dafür. Ich lebe es.«
    »Eigentlich sollte ich das auch wissen, wo ich drei Kinder habe.«
    »Jedes Kind ist anders. Man kann ein Modell nicht auf alle anwenden. Ich habe zwar nur Liam, aber ich selbst habe fünf Geschwister. Wir haben meine Eltern auf die unterschiedlichste Weise in den Wahnsinn getrieben. Es läuft nie glatt und ist der schwierigste und frustrierendste Job auf Erden. Auf der anderen Seite gibt es nichts, was sich so sehr lohnt.«
    »Wird es irgendwann leichter?«
    »Manche Dinge schon. Aber dann tauchen neue Probleme auf, die sich als noch schwieriger erweisen.« Jenna packte ihn an der Schulter. »Zeit, Jack. Es braucht Zeit. Und kleine Schritte. Du wärst beinahe gestorben. Du hast die Frau verloren, die du liebst. Du bist in eine fremde Stadt gezogen. Das ist eine Menge.«
    »Danke, Jenna. Es tut mir gut, das zu hören. Und

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