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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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sie ist nicht sein Typ«, erwiderte Britt.
    »Bist du dir sicher?« Mias Augen glitzerten belustigt. »Wer ist denn dann sein Typ?«
    »Das weiß ich nicht. Aber sie jedenfalls nicht. Sie ist so ziemlich das Gegenteil davon.«
    »Die Liebesromanautorin spricht aus dir.« Mia konnte sich gerade noch rechtzeitig ducken, um Britts spielerischem Klaps auszuweichen, und folgte rasch der Gruppe, die sich wieder in Bewegung gesetzt hatte.
     
    Leo mochte den Regenwald. Er mochte die Stille, die ihn umgab und ihn völlig in eine Welt eintauchen ließ, die von Pflanzen und Tieren bevölkert war und in der die Menschen allenfalls
Gäste waren. Er liebte es, auf den trockenen Lehmpfaden zu wandern und darauf zu achten, auf keine Insekten zu treten oder über Baumwurzeln zu stolpern, zu wissen, dass es zwischen Wildnis und Zivilisation eine dünne Linie gab.
    Er hatte sich ein wenig von der Gruppe zurückfallen lassen, da er nicht das Bedürfnis hatte, Manolos Vortrag zu lauschen, sondern im Frieden mit sich selbst sein wollte, etwas, was er in den letzten neun Monaten nicht mehr erlebt hatte. Akzeptiere ich plötzlich, was geschehen ist?, fragte er sich. Bin ich mit mir im Reinen?, wie Tante Sandra es ausgedrückt hat. Oder lebe ich endlich mein Leben weiter?, wie Mike es nannte.
    Ein gutes Stück vor ihm gingen Pippin, Mia und Britt. Er fragte sich, ob er die drei attraktiven Frauen überhaupt bemerkt hätte – die umwerfende Pippin, die elegante Britt und die hübsche Mia –, wenn Vanessa bei ihm gewesen wäre. Hätte er überhaupt Notiz von ihnen genommen? Die Tatsache, dass ich es tue, scheint tatsächlich ein Zeichen zu sein, dass ich endlich wieder nach vorn blicke, dachte er. Dass ich die Vergangenheit allmählich hinter mir lasse.
    Wann immer er an jene Nacht zurückdachte, hatte er die Bilder kristallklar vor sich. Er musste nur einen Moment lang die Augen schließen, und schon sah er, wie er den Schlüssel in die Tür von Donals Haus steckte, die Diele betrat, das Licht anknipste und zu seiner Verblüffung bemerkte, dass sein Bruder doch zu Hause war.
    »Warum hast du mich nicht angerufen?«, fragte er, während er ins Wohnzimmer ging. »Ich wusste nicht, dass du zurückgekehrt bist.« Dann verebbte seine Stimme, als er Vanessa bemerkte, die auf dem Sofa saß und ihn mit großen Augen erschrocken anstarrte. Er war überrascht. Überrascht angesichts der halb leeren Weinflasche auf dem Tisch, überrascht angesichts von Vanessas High Heels, die auf dem Boden lagen, und noch überraschter, Vanessa zusammen mit Donal im Haus anzutreffen. Wieso weiß
sie, dass er hier ist, obwohl nicht einmal ich es gewusst habe?, fragte er sich.
    Sie stand auf und schlüpfte in die Schuhe.
    »Was geht hier vor?«, fragte er, noch immer überrascht, verwirrt und in sie verliebt. »Warum bist du hier? Und« – an Donal gewandt – »ich dachte, du bist in London. Ich bin nur vorbeigekommen, weil ich etwas holen …« Wieder verstummte er, als er plötzlich den Ausdruck auf Donals Gesicht erkannte. Und auf Vanessas.
    »Ihr wollt mich wohl auf den Arm nehmen«, sagte er langsam. »Das muss ein böser Scherz sein.«
    »Leo, es tut mir leid.« Vanessa ergriff als Erste das Wort. Sie sprach schnell, gehetzt. »Ich wollte nicht, dass es so weit kommt.«
    »Was?«
    »Können wir uns hinsetzen und uns wie Erwachsene unterhalten?« , fragte Donal.
    Leo starrte ihn an. »Worüber?«
    »O Leo …« Vanessas Stimme bebte.
    »Wir müssen darüber reden«, sagte Donal. »Es tut mir leid.«
    »Du und sie?« Leo konnte es immer noch nicht begreifen. »Du und sie? Mein Bruder und meine Verlobte?«
    »Es ist einfach passiert.« Vanessa weinte. »Wir wollten es nicht. Wir wollten dich nicht verletzen. Wir …«
    »Wie lange schon?«, fragte Leo.
    »Seit ein paar Wochen«, antwortete Donal.
    »Du bist mein Bruder. Ich habe dir vertraut. Als ich dich gebeten habe, dich während meiner Abwesenheit ein bisschen um sie zu kümmern, meinte ich damit nicht, du sollst mit ihr ins Bett steigen.«
    »Schau, Leo …«
    »Ihr kotzt mich an.« Leo kochte vor Wut. »Seit ein paar Wochen schon! Ihr hättet es mir gleich sagen sollen. Wenn es das ist, was ihr wolltet … ihr beide … nein, ich kann es nicht glauben.«

    »Wir konnten es zuerst selbst nicht glauben«, sagte Vanessa. »Deswegen haben wir …«
    »Ich will es nicht hören«, sagte Leo. »Du bist mein Bruder, Donal. Gehörst zu meiner Familie. Und du … du …«
    »Ich gehe jetzt wohl besser.«

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