Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
Vom Netzwerk:
Britts Augen.
    »Alles in Ordnung?«, fragte sie, während Britt dagegen ankämpfte.

    »Ja, natürlich.« Britt wandte sich von ihr ab. »Offensichtlich ist dies das einzige Thema, bei dem ich richtig leidenschaftlich werden kann. Das denkbar Ungeeignetste auf dieser Reise vermutlich.«
    »Tut mir leid«, sagte Mia. »Ich wollte dich nicht aufregen.«
    »Ich rege mich nicht auf.«
    »Das scheint mir aber so. Und was du gesagt hast … Wenn du wirklich glaubst, dass alle Männer so sind, dann tust du mir leid.«
    »Ich brauche dein Mitleid nicht«, sagte Britt barsch.
    Mia wusste, dass sie das nicht hätte sagen sollen. »Lass uns wieder über dein Seminar reden«, schlug sie vor. »Du bist wirklich sehr gut und professionell, aber du … Der Funken springt nicht über.«
    »So, der Funken springt nicht über.«
    »Du kannst das aber, das weißt du. Du müsstest einfach nur Spaß daran haben. Ich verstehe nicht, warum es dir keinen Spaß macht. Warum du dich von allen und allem distanzieren musst, als wäre es unter deiner Würde.«
    »Glaubst du das?«
    »Na ja …«
    Britt klappte ihren Laptop zu. »Mir reicht’s«, sagte sie abrupt. »Ich gehe jetzt zu Steve Shaw und rede mit ihm. Ich kann es nicht und werde es nicht mehr tun. Es war dumm von mir zu glauben, ich sei in der Lage dazu.« Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. »Noch eine Stunde, bevor wir ablegen. Ich bin sicher, sie können uns in einem Begleitboot in den Hafen bringen und uns einen Flug von Curaçao nach Hause besorgen.«
    »Britt! Bist du jetzt völlig übergeschnappt?«
    »Nein, bin ich nicht.« Britt stand auf. »Du kannst schon mal mit dem Packen anfangen. Wir reisen ab.«
    »Britt, um Himmels willen. Du hast es doch gut gemacht. Ich habe einfach nur versucht …«
    Doch sie kam nicht dazu, den Satz zu beenden, weil Britt bereits
aus der Kabine hinausgerauscht war. Und hätte nicht ein besonderer Mechanismus dafür gesorgt, dass die Tür gedämpft ins Schloss fielt, wäre sie hinter ihr zugeknallt.
     
    Sie musste eine Viertelstunde vor Steve Shaws Büro warten, ehe er erschien. Der jungen Frau an der Rezeption hatte sie gesagt, dass es sich um eine dringende Angelegenheit handele und sie unbedingt mit Steve Shaw reden müsse, egal, was er im Moment gerade tat. Tiffany Johnson, die Der perfekte Mann gelesen hatte, wunderte sich über das energische Auftreten der auf den offiziellen Fotos so sanft wirkenden Autorin.
    »Er ist bei der Theatergruppe«, erklärte sie. »Ich sollte ihn jetzt wirklich nicht stören.«
    »Ich muss ihn auf der Stelle sprechen.« Britts Ton ließ Tiffany augenblicklich nach dem Hörer greifen.
    Als er eintraf, wirkte er gehetzt. Das Theater befand sich vier Decks weiter oben und am anderen Ende des Schiffes, doch er begrüßte Britt lächelnd und bat sie in sein Büro.
    Wie zuvor schon Mia war sie überrascht, wie schmucklos es im Vergleich zu den öffentlichen Bereichen des Schiffes wirkte. Er bedeutete ihr, sich auf den Stuhl gegenüber seinem Schreibtisch zu setzen.
    »Gibt es ein Problem?«, fragte er, zog eine blaue Aktenmappe aus dem Stapel auf dem Schreibtisch und wandte den Blick ihr zu. Auf der Mappe stand »Hauptrednerin« und darunter, in kleinerer Schrift, »Brigitte Martin«. Der Aktenstapel erinnerte sie an ihren eigenen Schreibtisch bei Clavin & Grey.
    »Miss Martin?« Er sah sie fragend an.
    Es war so viel einfacher gewesen, als sie noch in der Kanzlei gearbeitet hatte. Dort hatte sie sie selbst sein können, Britt McDonagh, die bekannt dafür war, sich durch nichts je aus der Ruhe bringen zu lassen, und die sich im Familienrecht auskannte wie in der eigenen Westentasche. Die tatsächlich alles wusste, was es
darüber zu wissen gab. Die kein einziges Mal schlecht auf eine Verhandlung vorbereitet gewesen war. Die berüchtigt dafür war, sich von niemandem etwas gefallen zu lassen. Damals hatte niemand von ihr erwartet, dass sie vor Begeisterung sprühte, sondern dass sie einfach nur kompetent war.
    Steve Shaw hätte der Frau, die ihm gegenübersaß, am liebsten gesagt, dass er sehr beschäftigt sei und Besseres zu tun habe, als von jemandem ohne triftigen Grund in sein Büro beordert zu werden. Aber alle Angestellten auf der Aphrodite waren angewiesen worden, nett zu Miss Martin zu sein, die der Liebling des Buchhandels war und deren Anwesenheit an Bord (wenn man der Presseabteilung glauben mochte) ein regelrechter Coup für das Schiff war, da sie normalerweise öffentliche Auftritte mied. Ein Coup

Weitere Kostenlose Bücher