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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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immer, eine freundliche Miene zu machen, aber sie spürte seine Irritation.
    War es richtig aufzugeben, nur weil ihr diese Aufgabe so viel schwerer fiel als alles, was sie bisher getan hatte? War es richtig, das Unterhaltungsprogramm des Schiffes über den Haufen zu werfen, nur weil ihre Aufgabe ihr Mühe bereitete? War sie wirklich eine Versagerin? Wann immer sie über das Scheitern ihrer Ehe nachdachte, fühlte sie sich schrecklich. Gut, das war nicht allein ihr Fehler gewesen. Aber wenn sie sich nun zu scheitern erlaubte, würde es niemanden geben, dem sie die Schuld in die Schuhe schieben konnte.

    »Es tut mir leid.« Britt stand auf. »Ich hatte ein paar Fragen an Sie, aber mir ist jetzt klar geworden, dass es nicht von Belang ist.«
    »Wie bitte?« Er sah sie verblüfft an.
    »Über den Workshop morgen. Dazu hatte ich ein paar Fragen, aber … Aber ich konnte sie inzwischen selbst beantworten.«
    »Sie haben zu Tiffany gesagt, dass es extrem dringend sei und nicht warten könne.« Ungewollt hatte Steve einen scharfen Ton angeschlagen, aber er konnte seinen Ärger einfach nicht länger zurückhalten.
    »Ich weiß.« Sie sah ihn zerknirscht an. »Und ich weiß, dass Sie mich für ziemlich dämlich halten müssen, aber …«
    »Nein, nein«, sagte er, aber es klang nicht besonders überzeugt.
    »Aber ich hatte mir vorhin Sorgen wegen einer Sache gemacht, doch das ist jetzt nicht mehr der Fall.«
    »Nun, dann bin ich ja froh, dass sich Ihre Sorgen beim Anblick meines Gesichts zerstreut haben«, sagte er trocken. »Und wenn es sonst nichts gibt …« Er erhob sich ebenfalls.
    Sie lächelte.
    Es war ein liebenswertes Lächeln, wie Steve plötzlich bemerkte. Es ließ sie ganz anders erscheinen. Wenn sie lächelte, konnte man sich tatsächlich vorstellen, dass sie sich mit dem Leben und der Liebe auskannte.
    »Ich bedaure es wirklich sehr. Ich … die Nerven sind mit mir durchgegangen.«
    Sie wunderte sich selbst über ihre Worte. Nie zuvor hatte sie zugegeben, dass irgendetwas sie nervös machte.
    »Ihre Nerven!«
    »Ja.«
    »Miss Martin, Sie haben keinen Grund, nervös zu sein. Was unsere kulturellen Aktivitäten anbelangt, sind Sie unsere Hauptattraktion.«
    »Genau deswegen sind die Nerven mit mir durchgegangen.«
    »Oh.«

    »Ich habe so etwas wie diese Seminare noch nie zuvor gemacht. Und als ich vorhin meinen Vortrag für morgen durchging, dachte ich, es sei ein einziger Mist und ich würde den Teilnehmern nur die Zeit stehlen, sodass ich zu dem Schluss kam, es sei besser, das Schiff zu verlassen.«
    Steve sah sie entsetzt an.
    »Aber das würde natürlich heißen, eine Reihe von Menschen im Stich zu lassen, und das will ich nicht. Es tut mir leid – ich hatte nicht vor, dummes Zeug zu reden und Ihnen …« Sie ergriff ihre Tasche. »Bestimmt haben Sie alle Hände voll zu tun, und ich habe Ihnen schon genug Ihrer wertvollen Zeit gestohlen.«
    »Ist schon okay.« Seine Stimme klang jetzt herzlicher als zuvor. »Jeder wird irgendwann einmal nervös.«
    »Ich normalerweise nicht.«
    »Hat es vielleicht mit der Aphrodite zu tun?«, fragte Steve. »Können wir etwas tun, um Ihnen Ihre Aufgabe zu erleichtern?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es hat nur mit mir zu tun. Und nur ich kann etwas dagegen unternehmen. Aber es geht schon wieder, versprochen.«
    Wieder lächelte sie.
    Puh, dachte Steve, dieses Lächeln verwandelt sie völlig.
    »Also, noch mal: Wenn wir irgendetwas tun können. Oder ich tun kann …«
    »Nein, wirklich nicht.« Mit einem Mal hörte sie sich beschwingt an. »Es ist vorbei. Vergessen Sie einfach, dass ich hier war.« Sie öffnete die Tür. »Aber danke, dass Sie sich Zeit genommen haben.«
    Sie schloss die Tür hinter sich, und Steve atmete langsam aus. Er blieb fünf Minuten sitzen, dann stand er auf und kehrte zur Theatergruppe zurück.
     
    »Und?« Mia stand zwischen den beiden Einzelbetten, auf denen jeweils ein geschlossener Koffer lag. »Wie geht’s jetzt weiter? Kommt jemand, um unser Gepäck abzuholen?«

    »Wir bleiben«, sagte Britt einfach.
    »Hä?« Mia starrte sie ungläubig an.
    »Du hast richtig gehört. Ich habe es mir anders überlegt. Wir bleiben. Also kannst du die Koffer wieder auspacken.«
    »Bist du dir sicher?« Mia sah sie forschend an. »Und du wirst es dir bestimmt nicht noch mal anders überlegen?«
    »Nein.«
    »Und alles ist wieder okay? Mit uns beiden?«
    »Wieso?«
    »Na ja, das, was ich gesagt habe – ich habe es nicht so …«
    »Alles okay«, sagte

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