Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ree Drummond
Vom Netzwerk:
untrennbar verbunden in einem permanenten Zustand körperlichen Einsseins. Genau so sollten Flitterwochen sein. Langsam ging es mir besser. Die Bergluft hatte das Ihre dazu beigetragen.
    Doch irgendwann würden wir wieder nach Hause fliegen müssen . Marlboro Man hatte eine Ranch zu bewirtschaften – bald war es wieder Zeit, Vieh zu verladen –, und abgesehen davon war an unserem gelben Backsteinhaus noch viel zu tun. Irgendwann mussten wir nach Hause fahren, unser Bett hier verlassen und das neue gemeinsame Leben auf dem Land beginnen.
    Mitten in der Nacht klingelte das Telefon in unserem Hotelzimmer in den Blue Mountains. Wir schreckten auf, hatten keine Ahnung, wie viel Uhr es in Australien oder irgendwo sonst auf der Welt war. Ich bekam nicht mal die Augen auf. Der Nebel draußen entpuppte sich als berauschend.
    »Hallo?«, meldete sich mein Cowboy. Ich hörte eine Männerstimme am anderen Ende der Leitung.
    Es verging eine Weile, ich nickte wieder ein … bis Marlboro Man sich aufrichtete und die Beine aus dem Bett schwang.
    »Scheiße, Tim«, sagte er. »Das hört sich nicht gut an.«
    Ich schlug die Augen auf. Ich hatte keine Ahnung, wovon er sprach.
    Er führte ein konzentriertes Gespräch mit seinem Bruder. Es ging ums Geschäft. Und es klang nicht nach guten Nachrichten.
    »Gut, Slim«, sagte er. »Ruf mich an, wenn du mehr herausbekommst.«
    Marlboro Man kroch wieder unter die Bettdecke. Er seufzte.
    »Alles in Ordnung?«, fragte ich schläfrig und schlang mein Bein wieder um seins.
    »Ach …«, sagte er, drehte sich um und rückte das Kopfkissen zurecht. »Die Getreidemärkte sind heute richtig in die Knie gegangen.«
    Ich wusste nicht, ob er müde oder gestresst war … oder von beidem ein bisschen. Aber allein schon seiner Stimme hörte ich an, dass die Neuigkeit unerwartet kam.
    Eine Weile warf ich mich im Bett herum, dann schlief ich endlich ein und träumte von unserer Hochzeit, von meinen Eltern, unserem gelben Haus und unserem Höllengefährt.
    Unsere Tour an die Gold Coast am nächsten Tag verlief ruhig. Marlboro Man hatte noch einmal mit Tim gesprochen, bevor wir vom Hotel aufgebrochen waren, und die Lage war ziemlich ernst. Die Preise für Mais und Weizen fielen in den Keller, und mein Cowboy war auf einem anderen Kontinent, konnte von hier aus die Entwicklung nicht verfolgen und sein Depot mit Rohstoffaktien nicht verwalten, seine Absicherung gegen die heftigen Kurssprünge des Viehmarkts. Er wollte sich mit mir unterhalten und unsere Fahrt gen Norden genießen. Doch er machte sich zu viele Sorgen, als dass er entspannt mit mir hätte plaudern können. Er hatte eine neue Frau, ein neues Haus, ein neues Heim … und nur eine Woche nach seiner Hochzeit war das, was er für seine Sicherheit gehalten hatte, nach jedem Anruf von Tim nur umso stärker bedroht. Ich hatte keine Ahnung, was ich sagen oder tun sollte; ich wollte auch nicht einfach gute Miene zum bösen Spiel machen und ignorieren, dass etwas Schlimmes geschah; andererseits wollte ich aber auch nicht alle fünf Minuten danach fragen.
    Von allen Dingen, die passiert waren, war dies die seltsamste Entwicklung unserer Flitterwochen.

    Wir checkten im nächsten Hotel ein, direkt am Meer gelegen, und konnten den Stress zu Hause lange genug verdrängen, um am Strand entlangzulaufen und in einer Strandhütte Hummer zu essen. Marlboro Man und ich teilten uns einen Hummerschwanz, der größer war als die meisten Kühe auf seiner Ranch, und ich nahm mir die Freiheit, dazu einen warmen Hummerauflauf zu bestellen. Bald mussten wir zurück nach Oklahoma; bevor ich Australien verließ, wollte ich so viel Hummer wie möglich essen.
    Auf dem Rückweg zur Anlage rülpste ich leise vor mich hin. Ich hatte eine Menge Hummer im Bauch.
    Als wir im Hotel ankamen, hatten wir schon wieder Spaß. Marlboro Man zog mich damit auf, wie viele Kleidungsstücke ich mitgenommen hatte, und ich boxte ihm gegen den Arm; daraufhin drängte er mich in eine Ecke des Fahrstuhls und kitzelte mich. Ich drohte ihm, ich würde in die Hose machen, wenn er nicht aufhörte. Das war kein Witz; zum Essen hatte ich ein Glas Wein und zwei Cola light getrunken. Mich in einem Aufzug zu kitzeln, würde nicht sehr lange gutgehen.
    Als wir das Schlafzimmer unserer Suite betraten, alarmierte uns das blinkende Licht am Telefon. Marlboro Man seufzte, er wünschte sich wahrscheinlich, die Welt – sein Bruder, die Getreidemärkte und die Unwägbarkeiten der Landwirtschaft – würde

Weitere Kostenlose Bücher