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Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ree Drummond
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notwendig wird. Meine Ohren seien mit Flüssigkeit gefüllt, die die ständigen Schwindelanfälle verursache.
    Na, super , dachte ich. Ich bin der totale Loser. Das war ja echt ein Knaller.
    »Kann sie irgendwas tun, damit es besser wird?«, fragte Marlboro Man, pragmatisch wie immer.
    Die Ärztin verschrieb ein schleimlösendes Mittel und Tabletten gegen die Übelkeit, und ich huschte beschämt aus ihrer Praxis.

    Am nächsten Morgen – halleluja! – ging es mir um Längen besser – perfekt, da es Zeit für uns war, unseren Mietwagen abzuholen, mit dem wir die australische Küste entlangfahren wollten.
    Marlboro Man hatte die gesamte Reise organisiert, inklusive des Mietwagens, der uns von Sydney die Ostküste hinaufbringen sollte. Er hatte schon immer nach Down Under reisen wollen, um herauszufinden, wie sich eine australische Ranch – hier Cattle Station genannt – von denen in Amerika unterschied.
    Es war Mitte der neunziger Jahre, und es sollte noch ein wenig dauern, ehe sich Geländewagen auf der ganzen Welt durchsetzten. Doch da wir drei Wochen im Land bleiben wollten, jede Menge Gepäck dabeihatten und weil mein Mann in seinem Leben immer nur große Wagen gefahren war und sich in einem normalen Auto niemals wohl fühlen würde, hatte er beschlossen, für unsere australischen Flitterwochen einen Geländewagen zu mieten.
    Britz Rentals Australia war als Autovermietung groß genug, um Geländewagen im Angebot zu haben. Und zwar nicht irgendwelche SUVs, sondern Toyota Land Cruisers, die damals, Mitte der Neunziger, noch als Luxuskarosse galten. Marlboro Man hatte den Land Cruiser ganz aufgeregt vorbestellt und im Voraus bezahlt, um einen guten Preis zu bekommen. Wir checkten aus unserem schönen Hotelzimmer aus, luden das gesamte Gepäck in ein Taxi und wiesen den Fahrer an, uns zur Autovermietung zu bringen, wo wir unseren wunderbaren Toyota abholen und unsere romantische Tour entlang der ostaustralischen Küste beginnen würden.
    Als der Mitarbeiter von Britz Rentals Australia mit unserem vorbezahlten Flitterwochenauto um die Ecke bog, wusste ich, dass es Ärger geben würde. Ein Geländewagen war es schon. Es war auch ein Toyota Land Cruiser – genau wie Marlboro Man ihn bestellt hatte. Er war weiß und blitzte vor Sauberkeit. Aber in großen orangeroten und königsblauen Lettern klebten auf der Motorhaube, auf dem Dach, auf allen vier Türen und hinten auf der Heckklappe die riesigen Wörter: BRITZ RENTALS AUSTRALIA.
    Ich merkte, wie die Gesichtsmuskeln meines Mannes zu arbeiten begannen, als er sah, welcher Albtraum sich vor seinen Augen abspielte. Er konnte es kaum ertragen, ein dermaßen um Aufmerksamkeit heischendes Monster zu betrachten, und sich schon gar nicht vorstellen, darin über den gesamten Kontinent zu fahren. Leider waren unsere Versuche vergeblich, den Toyota gegen ein anderes Auto zu tauschen: Selbst wenn die Autovermietung in der Woche nicht komplett ausgebucht gewesen wäre, hätte es keinen Unterschied gemacht, da jedes einzelne Fahrzeug der Flotte mit ebenjener orange-blauen Werbeaufschrift verziert war.
    Da wir fahrzeugtechnisch keine Alternative hatten, machten wir uns auf den Weg. Wohin wir auch fuhren, folgte uns eine schwarze Wolke von Unübersehbarkeit und, im Falle meines Mannes, von Scham. Ich war ein mittleres Kind, das mit dem Gefühl aufgewachsen war, nicht genügend beachtet zu werden, daher machte es mir nicht so viel aus. Aber für Marlboro Man war es fast mehr, als er aufgrund seiner Erziehung ertragen konnte. Für ihn waren wir die Griswolds aus Hilfe, die Amis kommen , und der Toyota war unsere Familienkutsche.
    Das Auto war der Schandfleck auf den ansonst perfekten Flitterwochen.
    Bis auf meine Innenohrstörung. Und das Erbrechen. Und den beuteltierartigen Beigeschmack der Hamburger.

23.
    Für ein paar Dollar mehr
    Wir fuhren in die nebligen Blue Mountains nördlich von Sydney und zogen in eine Anlage in den Bergen. Meine Übelkeit war immer noch nicht ganz weg, doch das ruhige, abgelegene Hotel eignete sich gut dafür, im Bett herumzuliegen und den Zimmerservice in Anspruch zu nehmen. So mussten wir nirgends hinfahren und brauchten nicht in unser Angeberauto zu steigen. Uns war es nur recht, auf der anderen Seite der Welt in einem Hotelzimmer zu liegen, uns gegenseitig zu verschlingen und zu fragen, warum wir überhaupt nach Hause zurückkehren mussten, wo das doch bedeutete, den anderen länger als zehn Sekunden loszulassen. Wir waren zusammengeschweißt,

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