Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ree Drummond
Vom Netzwerk:
Knoblauch, Wein, frisch gebackenes Brot. Etwas ganz anderes als die eigenartige Erfahrung bei McDonald’s am Nachmittag. Als wir Platz genommen hatten und anfingen, die Speisekarte zu studieren, war ich überzeugt, dass es eine gute Idee gewesen war herzukommen. Was für ein toller Laden!
    Plötzlich begannen die Wörter auf der Speisekarte zu tanzen; ich blinzelte, um die seltsame Sehstörung zu vertreiben, doch dadurch wurde alles nur noch verschwommener. Ich warf Marlboro Man einen kurzen Blick zu, der sich gerade durch die Fleischgerichte las, und eine unangenehme Welle der Übelkeit überrollte mich. Ich griff nach dem Glas Wasser, das unser Kellner gerade auf den Tisch gestellt hatte – und schon beim ersten Schluck wurde es ernst. Die Gerüche in diesem Fünf-Sterne-Haus waren plötzlich eine Zumutung, eine Luftwaffendrohne, die mich verfolgte und nicht mehr in Ruhe ließ. Ich hatte das Gefühl, grün im Gesicht zu werden.
    »Bin gleich wieder da«, sagte ich, legte die Speisekarte beiseite und stürzte zu den Toiletten, die sich am Ende einer Wendeltreppe auf der anderen Seite des Restaurants befanden. Als ich oben angekommen war, musste ich bereits die Hand vor den Mund halten, damit das in mir blieb, was herauswollte. Ich schaffte es gerade noch rechtzeitig in die Toilette, um alles von mir zu geben, was ich in den letzten sechs Monaten gegessen hatte.
    Was um alles in der Welt …? , dachte ich. So einen Anfall von Übelkeit hatte ich noch nie erlebt. Ob das am Fleisch von McDonald’s liegt? Vielleicht war es Känguru …
    Sofort danach ging es mir besser. Ich stolperte zu den Waschbecken, wo zwei attraktive junge Australierinnen ihr sexy blondes Haar kämmten und ihre kurzen Röcke zurechtzupften, so dass sie perfekt auf ihren gebräunten Oberschenkeln lagen – zweifellos von der kräftigen australischen Sonne in einem so schönen goldenen Ton gebräunt. Ich hingegen schaute in den Spiegel und sah ein Gesicht mit verschmierter Wimperntusche und hervortretenden Augen. In meiner Eile, zur Toilette zu kommen, hatte ich meine Handtasche vergessen und daher keine Schminke dabei, um mich herzurichten. Ich versuchte mein Bestes, wusch mit der parfümierten Handseife die schwarze Farbe unter den Augen ab und bediente mich bei den Gratiskämmen, um mein Haar wieder auf Vordermann zu bringen. Ich hoffte, dass keine Bröckchen in meinen kastanienbraunen Locken klebten. Das würde Marlboro Man mit Sicherheit den Appetit verderben.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er, als ich an den Tisch zurückkehrte. Er hatte eine Cola bestellt. Sein Brotteller war mit Krümeln bedeckt. Ich war über zehn Minuten fort gewesen.
    »Ja«, sagte ich. »Es tut mir leid; mir war nur … mir ist nur ganz plötzlich schlecht geworden.«
    »Wovon?«, fragte er, inzwischen wohl beunruhigt angesichts der grünen Gesichtsfarbe seiner frisch Angetrauten.
    »Keine Ahnung – das kam wie angeflogen«, erklärte ich. »Aber jetzt geht’s wieder.«
    »Vielleicht bist du schwanger«, sagte er mit verschlagenem Grinsen.
    Doch ich wusste genug über Empfängnis und morgendliche Übelkeit, um sicher zu sein, dass es nicht daran liegen konnte. »Ich glaube nicht …«, begann ich. Da schlug es wieder zu. Ich raste zur Toilette und übergab mich erneut – diesmal in einer anderen Kabine.
    Sydney, wir haben ein Problem.
    Auch diesmal ging es mir sofort anschließend besser. Ich kümmerte mich um mein Spiegelbild und beschloss, das Essen einfach ausfallen zu lassen und stattdessen auf Überlebenstraining umzuschalten. Ich hatte nicht vor, mir das erste feine Menü in unseren Flitterwochen ruinieren zu lassen. Marlboro Man brauchte etwas zwischen die Zähne. Bitte, bitte, lieber Gott, mach, dass es das letzte Mal war.
    Ich kämmte erneut meinen Pony, der langsam etwas strähnig wirkte.
    Als ich abermals die Toilette verließ, stand Marlboro Man direkt vor der Tür – so wie damals im Haus seiner Großmutter, als ich den Schweißausbruch auf der Hochzeit seiner Cousine gehabt hatte. Er legte den Arm um mich, während ich die Augenwinkel mit einem Taschentuch betupfte. Dieses Gewürge brachte meine Tränendrüsen auf Hochtouren.
    »Was ist los, Schatz?«
    Es war das erste Mal, dass er mich so nannte. Ich fühlte mich verheiratet.
    »Ach, Mensch, ich weiß es auch nicht!«, sagte ich. »Ich hab mir irgendeinen Virus eingefangen oder so. Es tut mir so leid!«
    »Schon gut – wir können einfach zurück ins Hotel fahren.«
    »Nein! Ich möchte,

Weitere Kostenlose Bücher