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Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ree Drummond
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erwiderte mein Freund. »Willst du ihn schon mal anlassen?« Er ließ die Schlüssel vor Mikes Gesicht baumeln.
    »Was?«, fragte Mike und gab Marlboro Man nicht mal die Möglichkeit zu reagieren. Er riss ihm die Schlüssel aus der Hand und lief zum Pick-up. Ich blieb mit meinem Cowboy auf unseren altvertrauten Treppenstufen zurück.
    »Ähm, tja«, sagte ich neckisch. »Danke, dass du meinen Bruder zur Mall bringst.« Mike ließ den Diesel aufheulen.
    »Kein Problem«, sagte Marlboro Man und gab mir einen Kuss. »Bis später.« Wir hatten eine allabendliche Verabredung.
    »Bis später.« Mike drückte auf die Hupe.
    Mein Cowboy ging zum Pick-up, blieb plötzlich stehen und drehte sich noch einmal zu mir um. »Ach, übrigens«, sagte er und machte wieder ein paar Schritte auf mich zu. »Willst du mich heiraten?« Er griff in die Tasche seiner Wrangler.
    Mein Herzschlag setzte aus.

    Er zog die Hand aus seiner so perfekt sitzenden abgewetzten Jeans … und hielt mir etwas Kleines hin. Grundgütiger , dachte ich bei mir. Was im Namen des Allmächtigen läuft denn hier ab? Er lächelte mich total lieb an.
    Völlig versteinert stand ich da. »Äh … was?«, sagte ich. Etwas anderes bekam ich nicht heraus.
    Marlboro Man antwortete nicht sofort. Stattdessen nahm er meine linke Hand in seine, bog meine Finger auseinander und legte mir einen Diamantring auf die Handfläche, die langsam zu schwitzen begann.
    »Ich habe gesagt« – er schloss meine Hand fest um den Ring –, »dass ich dich heiraten möchte.« Er überlegte kurz. »Wenn du Zeit brauchst, um darüber nachzudenken – das verstehe ich.« Noch immer hielt er meine Hand umfasst. Er legte seine Stirn an meine, und meine Knie wurden weich wie Butter.
    Dich heiraten? In meinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Tausend Dinge fielen mir gleichzeitig ein. Mein Herz pochte laut in meiner Brust.
    Dich heiraten? Aber dann muss ich mir ja die Haare abschneiden lassen. Verheiratete Frauen tragen Kurzhaarfrisuren und lassen sich die Haare im Schönheitssalon legen.
    Dich heiraten? Aber dann müsste ich ja Aufläufe kochen.
    Dich heiraten? Aber dann müsste ich beim Abwaschen gelbe Gummihandschuhe tragen.
    Dich heiraten? Und dann aufs Land ziehen und richtig mit dir zusammenleben? In deinem Haus? Auf dem Land? Aber ich … ich wohne nicht auf dem Land. Ich weiß nicht, wie das geht. Ich kann nicht reiten. Ich habe Angst vor Spinnen.
    Ich zwang mich, etwas zu sagen. »Ähm … was?«, wiederholte ich, und meine Stimme klang leicht panisch.
    »Du hast mich verstanden«, sagte mein Cowboy, immer noch lächelnd. Er hatte gewusst, dass er mich damit überraschen würde.
    In dem Moment drückte mein Bruder Mike wieder auf die Hupe. Er beugte sich aus dem Fenster und schrie nach Leibeskräften: »Los! Sonst komm ich zu spät zum Essen!« Mike verspätete sich nicht gerne.
    Marlboro Man lachte. »Einen Moment, Mike!« Ich hätte auch gerne über die witzige Szene gelacht, die sich vor meinen Augen abspielte. Ein Ring. Ein Heiratsantrag. Mein behinderter, höchst ungeduldiger Bruder Mike, der darauf wartet, dass mein Freund ihn in die Mall fährt. Die Hupe des Pick-ups. Normalerweise hätte ich gelacht. Aber ich war einfach total perplex.
    »Ich geh mal besser«, sagte Marlboro Man, beugte sich vor und küsste mich auf die Wange. Noch immer hielt ich den Diamantring in meiner verschwitzten Hand. »Sonst platzt bei Mike noch irgendein Blutgefäß.« Er lachte laut, offenbar hatte er seinen Spaß an der Sache.
    Ich wollte etwas sagen, bekam aber nichts heraus. Ich war praktisch verstummt. Nichts hätte mich auf diese zehn Minuten meines Lebens vorbereiten können. Ich wusste nur noch, dass ich um elf Uhr aufgewacht war. Kurz darauf hatte ich mich im Bad versteckt und in meiner morgendlichen Unansehnlichkeit versucht, die Begegnung mit dem unerwartet eingetroffenen Marlboro Man herauszuzögern. Jetzt stand ich auf der Veranda und hielt einen Diamantring in der Hand. Es war alles völlig unwirklich.
    Mein Freund wandte sich zum Gehen. »Du kannst mir später eine Antwort geben«, sagte er grinsend, und seine Wrangler verabschiedete sich von mir in der hellen Mittagssonne.
    Doch dann hatte ich wieder alles lebhaft vor Augen: die Stiefel in der Kneipe, die eisblaugrünen Augen, das gestärkte Hemd, die Wrangler … die erste Verabredung, die langen Gespräche, mein Zusammenbruch in seiner Küche, die Filme, die Nächte auf seiner Veranda, die Küsse, die langen Autofahrten, die

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