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Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ree Drummond
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»Ich erledige das – ich hab den ganzen Kram hier herumliegen und bin jetzt total drin im Thema. Die hab ich in weniger als einer Stunde fertig, dann können wir beide bis mindestens acht Uhr schlafen.«
    Als ob er schon jemals bis acht Uhr geschlafen hätte.
    »Nee … ich schaff das schon«, sagte er. »Wir sehen uns morgen früh …«
    »Aber … aber …«, versuchte ich es erneut. »Dann kann ich wenigstens bis acht Uhr schlafen …«
    »Gute Nacht …«, verabschiedete er sich. Wahrscheinlich war er mit dem Ohr am Hörer eingeschlafen.
    Ich beschloss, seinen Protest zu ignorieren, und erstellte in der folgenden Stunde eine Collage für ihn. Ich war mit Leib und Seele dabei und kniete mich richtig rein. Dabei staunte ich, wie gut ich mich tatsächlich kannte, und hin und wieder musste ich darüber lachen, dass ich die voreheliche Aufgabe für Marlboro Man erledigte – eine Hausaufgabe, die Vorschrift war, wenn wir von diesem Pfarrer getraut werden wollten. Doch auf die unwahrscheinliche Gefahr hin, dass der müde Körper meines Zukünftigen aus Versehen verschlafen sollte, würde er wenigstens nicht mit leeren Händen ins Büro von Father Johnson gehen müssen.

    In der Morgendämmerung erwachte ich, weil Marlboro Man an die Haustür klopfte. Rancher durch und durch, hatte er sein Versprechen gehalten, um sechs Uhr bei mir aufzutauchen. Ich hätte es wissen müssen. Er hatte wahrscheinlich keine fünf Stunden Schlaf bekommen.
    Ich stolperte die Treppe hinunter und versuchte vergeblich, mich gerade zu halten, damit es aussah, als sei ich schon länger als sieben Sekunden wach. Als ich die Tür öffnete, stand er in seiner Wrangler vor mir und sah unglaublich attraktiv aus für jemanden, der unter so großem Schlafmangel litt. Seinem freundlichen Lächeln machten nur noch seine hinreißend dicken Augen Konkurrenz, die ihm trotz seines stahlgrauen Haars das Aussehen eines kleinen Jungen verliehen. Ich hatte Schmetterlinge im Bauch und fragte mich, ob das jemals aufhören würde.
    »Guten Morgen«, sagte er, machte einen Schritt herein und vergrub das Gesicht an meinem Hals. Tausend kleine Federn kitzelten meine Haut.
    Er verkündete, er sei bereit, sich an die Arbeit zu machen; lächelnd gingen wir nach oben. Ich nahm den kürzesten Weg ins Badezimmer, wo ich meine Zähne wie eine Wahnsinnige putzte. Zweimal. Ich hatte noch meinen Schlafanzug an. Meine Augen waren geschwollen. Ich sah doppelt so alt aus wie sonst. Als ich schließlich in mein Zimmer ging, so weit verschönert, wie es um sechs Uhr morgens möglich war, stand mein Zukünftiger neben meinem Bett und betrachtete die beiden Collagen, die er in Händen hielt.
    »Oh, du bekommst einen Riesenärger«, sagte er und hob das Bild hoch, das ich für ihn gemacht hatte.
    »Ärger?«, fragte ich lächelnd. »Mit dir oder mit Father Johnson?«
    »Mit beiden«, sagte er, stürzte sich auf mich und warf mich aufs Bett. »Das solltest du doch nicht!« Lachend versuchte ich mich von ihm zu befreien. Er kitzelte mich. Ich schrie.
    Drei Sekunden später, als er fand, dass ich angemessen bestraft worden war, setzten wir uns auf und legten die Köpfe auf die Kopfkissen.
    »Du hast mir doch nicht wirklich meine Hausaufgaben abgenommen?«, sagte er, als er wieder zur Collage griff und sie betrachtete.
    »Ich konnte nicht schlafen«, sage ich. »Ich musste was Kreatives machen.« Er schaute mich an, offenbar unsicher, ob er mich küssen, mir danken oder mich einfach noch mal kitzeln sollte.
    Ich ließ ihm keine Gelegenheit, das zu entscheiden, sondern nahm ihm mein Meisterwerk ab, um es ihm zu erklären, damit er auf unseren Termin vorbereitet war.
    »Hier ist eine Packung Zigaretten«, sagte ich. »Weil ich auf dem College geraucht habe.«
    »Mhm«, machte er. »Das wusste ich.«
    »Und hier ist ein Glas Weißwein«, fuhr ich fort. »Den liebe ich nämlich.«
    »Hab ich schon gemerkt«, erwiderte er. »Aber … hat Father Johnson kein Problem damit?«
    »Nee …«, sagte ich. »Er ist doch Episkopaler.«
    »Aha«, machte er.
    Ich führte meine Präsentation zu Ende, zeigte ihm meine Lieblingsfarbe Türkis … den Mops … die Ballettschuhe … die Pralinen von Hershey. Er hörte aufmerksam zu, damit er gründlich auf Father Johnsons bevorstehendes Kreuzverhör vorbereitet war. Nach und nach übermannten uns der frühe Morgen und die gemütliche Wärme meines Zimmers, und ehe wir uns versahen, waren wir in der unwiderstehlichen Weichheit meines Bettes

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