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Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ree Drummond
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sagte Cindy unbesorgt. »Spüren Sie jetzt die Wirkung?«
    Kurz darauf hatte ich starke Schmerzen. »Ich spüre sie mehr als deutlich«, antwortete ich und umklammerte die Armlehne, bis meine Fingerknöchel weiß hervortraten.
    »Also, das müsste jeden Augenblick wieder aufhören …«, versicherte sie mir. »Es tut gerade seine Wunderwirkung …«
    Mein Gesicht stand in Flammen. »Autsch! Aua! Wirklich, Cindy! Nehmen Sie das wieder runter! Das Zeug bringt mich um!«
    »Oje … schon gut, schon gut«, sagte Cindy, griff schnell zu einem nassen Waschlappen und wischte mir hastig die atomare Lösung von der Haut. Langsam ließ das höllische Brennen nach.
    »Wow«, sagte ich in dem Versuch, höflich zu sein. »Ich glaube, das will ich nicht noch mal ausprobieren.« Ich schluckte und bemühte mich, die Schmerzen zu ignorieren.
    »Hm«, machte Cindy ratlos. »Es tut mir leid, dass es etwas gebrannt hat. Aber wenn Sie morgen früh aufwachen, werden Sie begeistert sein. Ihre Haut wird taufrisch aussehen!«
    Das kann ich dir nur raten , dachte ich, als ich Cindy für ihre Folter bezahlte und den kleinen Salon verließ. Mein Gesicht kribbelte auf unangenehme Weise. Auf dem Weg zum Auto öffneten sich aufs Neue die Schleusentore der Hochzeitssorgen:
    Was ist, wenn ich das Kleid nicht zubekomme?
    Was ist, wenn die Band nicht auftaucht?
    Was ist, wenn die Krabben zu fischig schmecken?
    Ich weiß nicht, wie man Twostep tanzt.
    Wie lange dauert der Flug nach Australien?
    Gibt es in dem Land Taranteln?
    Was mache ich, wenn ich einen Skorpion im Bett habe?
    Die Gesichtsbehandlung hatte mich nicht gerade beruhigt.
    Am Abend war ich mit Marlboro Man verabredet. Es war der Donnerstag vor unserer Hochzeit, am folgenden Abend hatten wir das Probeessen. Es war der letzte Abend, den wir zu zweit verbringen konnten, ehe wir uns das Jawort gaben. Ich konnte es kaum erwarten, ihn zu sehen; es war zwei volle Tage her. Achtundvierzig qualvolle Stunden. Ich hatte unheimliche Sehnsucht.
    Als er auf der Schwelle meines Elternhauses stand, öffnete ich die Tür und lächelte. Er sah super aus. Verlässlich. Unwiderstehlich.
    Grinsend kam er auf mich zu und küsste mich. »Du siehst gut aus«, sagte er leise und trat einen Schritt zurück. »Du bist in der Sonne gewesen.«
    Ich schluckte, als ich mich an die Schmerzen während der Gesichtsbehandlung am Nachmittag erinnerte, und machte mir Sorgen um die Zukunft meines Gesichts. Ich wäre besser zu Hause geblieben und hätte meine Sachen gepackt.
    Wir gingen ins Kino, Marlboro Man und ich, wir brauchten die stille Zeit im Dunkeln. Woanders war keine Ruhe zu finden – bei meinen Eltern drängten sich Personen, Präsente und Pläne, und bei ihm auf der Ranch waren bereits Cousins und Cousinen eingetroffen. Ein schwach beleuchtetes Kino war unser einziger Zufluchtsort, und wir nutzten es voll aus, nur eins von zwei Paaren im großen Saal zu sein. Schamlos machten wir einen Abstecher in Jugendzeiten, kuschelten uns immer enger aneinander, während der Film an Fahrt gewann. Ich trieb es noch weiter, legte mein Bein über seins und die Hand auf seinen gebräunten Bizeps. Marlboro Man schlang einen Arm um meine Hüfte, es wurde immer heißer zwischen uns. Zwei Tage vor unserer Hochzeit knutschten wir wie die Wilden in einem schummrigen Kino herum. So etwas Romantisches hatte ich nur selten erlebt.
    Bis der Bart meines Zukünftigen über meine empfindliche Haut kratzte und ich vor Schmerz zusammenfuhr.
    Zurück bei meinen Eltern, brachte mich mein Cowboy bis an die Tür, den Arm fest um meine Taille gelegt. »Du musst noch ein bisschen Schlaf bekommen«, sagte er.
    Mein Magen zog sich zusammen. »Ich weiß«, sagte ich und drückte ihn an mich. »Ich kann es kaum glauben, dass es bald so weit ist.«
    »Ich bin froh, dass du nicht nach Chicago gegangen bist«, flüsterte er und schmunzelte auf die ihm eigene Weise, mit der der ganze Ärger überhaupt angefangen hatte. Ich konnte mich erinnern, genau an dieser Stelle gestanden zu haben, in derselben Position, als er mich gebeten hatte, nicht zu gehen. Sondern zu bleiben und uns eine Chance zu geben. Trotzdem konnte ich kaum glauben, dass es jetzt so weit war.
    Nachdem wir uns verabschiedet hatten, ging ich direkt hoch in mein Schlafzimmer. Ich musste mit dem Packen weitermachen … und mich um mein Gesicht kümmern, das mir minütlich mehr Unbehagen bereitete. Ich schaute in den Badezimmerspiegel: Die Haut war knallrot. Gereizt. Entzündet. O nein! Was

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