Das Glück über den Wolken: Roman (German Edition)
mich gestern so furchtbar benommen habe.«
Sophie lächelte. »Ich schätze ja.«
Luke sah sie an und wirkte jetzt beinahe schüchtern und gar nicht so selbstsicher wie sonst. »Es tut mir leid.« Er sprach leise. »Alles. Nicht nur mein Verhalten gestern, das sogar gerechtfertigt war. Sondern auch, wie ich mich davor verhalten habe. Ich habe versucht, Ausreden zu finden, dich nicht zu lieben.«
»Warum? Was ist so schlimm daran, mich zu lieben?« Sophie war sich ziemlich sicher, dass sie sich ins Cockpit vorkämpfen und den Piloten zwingen würde, das Flugzeug zu wenden und nach Cornwall zurückzufliegen, wenn Luke jetzt die falsche Antwort gab. Und falsche Antworten gab es bestimmt eine Menge …
»Du weißt, dass ich schon mal verheiratet war?«
»Ja.«
»Meine erste Frau hat mich nicht nur auf ziemlich öffentliche Weise gedemütigt, sie hat mich finanziell auch richtig ausgenommen.«
Die Antwort war nicht gut genug. »Du bist sehr reich, du kannst es dir leisten.«
»Ja, aber der Schaden, den mein Selbstwertgefühl genommen hat, war weniger leicht zu überwinden.« Er hielt inne. »Ich habe sie sehr geliebt. Ich habe gelernt, meinen Gefühlen nicht mehr zu vertrauen.«
»Und jetzt vertraust du ihnen?«
»Ich weiß, dass ein Leben ohne dich nicht lebenswert ist.«
»Das ist … schön.« Wie unangemessen das klang! Sophie biss sich auf die Lippe. Ihre Gefühle waren viel stärker, als ihre Worte es ausdrückten.
»Wäre Champagner dann jetzt eine gute Idee?«
»Ich denke ja. Ich stehe noch unter Schock, glaube ich.«
»Weswegen?« Er drückte auf einen Knopf.
»Wegen allem! Wegen dieser ganzen Situation hier …«, sie deutete auf die Umgebung, »… deinetwegen, wegen Matilda, die mir einfach das Haus schenkt.«
Sheila erschien mit dem bereits geöffneten Champagner und goss zwei Gläser ein. Dann zog sie sich wieder diskret zurück. Sophie war ihr dankbar dafür. Sie nahm das Glas, das Luke ihr reichte.
»Ich habe da eine Idee«, sagte er, nachdem er mit Sophie angestoßen und einen Schluck Champagner getrunken hatte.
»Oh?«
Er nickte. »Mir ist ein Weg eingefallen, wie du das Haus von meiner Großmutter nicht annehmen musst, aber sie es dir trotzdem schenken kann.«
»Das klingt sehr kompliziert und widersprüchlich. Ist das irgendein juristischer Trick?«
»Überhaupt nicht. Alles passt perfekt.«
»Dann sag schon!«
»Das hier ist nicht so, wie ich das eigentlich geplant hatte.«
»Was?«
»Mein Heiratsantrag. Ich wollte einen Ring für dich haben und mit dir an irgendeinen romantischen Ort fahren …«
Sophies Herz machte einen Purzelbaum.
»Aber würdest du mich heiraten? Ich weiß, du bist furchtbar jung und willst dich vermutlich noch nicht binden – vor allem an jemanden wie mich, aber wenn du es tust …«, er schien endlich zu dem Punkt zu kommen, auf den er hingearbeitet hatte, »… dann kann Matilda uns beiden das Haus zur Hochzeit schenken.«
»Oh, na ja, in diesem Fall könnte ich es wohl annehmen, denke ich.«
»Wirst du mich denn heiraten?«, fragte Luke drängend.
Ein großer Teil von Sophie wollte sofort Ja sagen, aber der schelmische Teil von ihr spannte ihn gern noch ein bisschen auf die Folter. »Das könnte ich, doch woher soll ich wissen, ob du mich auch wirklich liebst?«
»Sophie, ich würde alles für dich tun – verdammt, ich bin durch einen reißenden Fluss gewatet, um dich zu retten!«
»Das stimmt.«
»Ich sag dir was«, meinte Luke nach einem Moment. »Trink noch ein Glas Champagner und denk drüber nach.« Er füllte ihr Glas auf. »Und denk dran, wie schockiert meine Großmutter wäre, wenn wir beschließen, ohne Trauschein zusammenzuleben.«
Sophie schnaubte. »Ich glaube nicht, dass Matilda das schockieren würde! Sie ist sehr modern – gar nicht wie eine alte Dame.«
»Aber sie ist ziemlich alt. Wenn wir es zu lange aufschieben, stirbt sie vielleicht, bevor es so weit ist. Dann muss sie dir das Haus in ihrem Testament hinterlassen, und du musst alle möglichen Steuern dafür bezahlen.«
»Du bist manchmal so schrecklich juristisch!«
»Ich weiß. Und du bringst mich zur Weißglut, aber ich liebe dich. Sophie, willst du mich heiraten? Wir haben nicht mehr lange Zeit. Ich kann nicht in dieses Meeting gehen, ohne deine Antwort zu kennen.«
»Ich könnte sie dir nach dem Meeting geben.«
»Ich muss es jetzt wissen. Bei dem Meeting geht es darum, ein ständiges Büro in London für mich einzurichten, damit ich bei dir sein kann, während
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