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Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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durchschaute, war er mit ihr verheiratet und hatte ihr sein Leben versprochen. Die Hochzeit beruhte auf ihrer Beharrlichkeit und war mit dem eingeschränkten Segen ihres sturen Vaters zustande gekommen.
    Eingeschränkt, denn Frederik hatte gesagt: „Es wird einen Ehevertrag geben müssen. Ich habe nicht vor, mir von einem Hufschmied das Geld aus der Tasche ziehen zu lassen.“
    Achselzuckend hatte Clay darauf geantwortet: „Abgesehen von meinem Lohn erwarte ich nichts von Ihnen.“
    Aber Isabel hatte sich gegen ihren Vater aufgelehnt. „Nein!Clay hat gesagt, dass er kein Interesse am Vermögen der Familie hat, und das reicht mir!“
    Es dauerte Jahre, bis Clay begriff – alle Entscheidungen, die Isabel jemals getroffen hatte, waren eine Reaktion auf die kranke und entfremdende Beziehung zu Frederik. Sie mochte Clay zwar geliebt haben, aber geheiratet hatte sie ihn, um Frederik zuzusetzen, um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Und obwohl Clay dachte, dass er eigentlich wütend auf sie sein müsste, weil sie ihn in diese verkorkste Beziehung mit ihrem Vater hineingezogen hatte, empfand er stattdessen tiefstes Mitleid. Er wusste, wie hilfsbedürftig sie war, wie sehr sie litt, und er hatte getan, was er konnte, um sie zu beruhigen.
    Aber diese Beziehung war für sie beide ungesund gewesen und hatte irgendwann enden müssen.
    „Lass Diamond hier bei mir, Isabel. Ich will sie gründlich untersuchen, und auch Nathaniel wird sie sich anschauen. Gut möglich, dass er ein MRT vorschlägt …“
    „Die Röntgen- und Ultraschallaufnahmen habe ich mitgebracht“, ging sie sogleich darauf ein.
    „Ausgezeichnet. Lass sie hier und komm morgen wieder. Dann werden wir einen umfassenden Bericht und eine Empfehlung für dich haben.“
    „Ich soll fahren? Kann ich nicht hierbleiben?“
    „Du meinst, du willst deinen Trailer hier parken?“, fragte er und zog eine Augenbraue hoch.
    „Nein, ich meine … Kann ich nicht bei dir bleiben?“
    „Wir sind geschieden, Isabel.“
    „Das schien dir früher nichts auszumachen“, erwiderte sie und lächelte sehr scheu für eine vierundvierzigjährige Frau, die Instandhaltungskosten im Wert von hunderttausend Dollar an sich trug.
    „Jetzt macht es mir etwas aus, Isabel. Ich habe eine Frau kennengelernt, die mir viel bedeutet, und ich glaube nicht, dass sie Verständnis für einen kleinen Pflegedienst an meiner Ex hätte.“
    Isabel erstarrte und sah ihn böse und beleidigt an. Offensichtlich machte es sie wütend, dass er die Wahrheit aussprach, auchwenn sie genau aus diesem Grund gekommen war. Sie wollte Sex, vorzugsweise mit jemandem, dem sie vertrauen konnte. Wenn es bei diesem Besuch wirklich um das Pferd gegangen wäre, hätte sie einen der Trainer geschickt oder zumindest einen Stallhelfer gebeten, sie zu fahren. Normalerweise fuhr Isabel keine langen Strecken allein, schon gar nicht mit dem Trailer im Schlepptau. Clay dachte daran, dass es ihn nicht einmal überraschen würde, wenn bei dem Pferd überhaupt kein Problem festzustellen wäre.
    „Das ist eine Grenze, die ich nicht überschreite“, erklärte er Isabel. „Das hätte ich dir nicht angetan und werde es ihr auch nicht antun.“
    „Verstehe“, erwiderte sie knapp. „Nun denn. Wird es deine neue Frau beleidigen, wenn ich meinen Trailer hier auf dem Grundstück parke?“
    Er legte den Kopf zur Seite und sah sie an. Es war kaum zu fassen, dass er nach so langer Zeit noch immer etwas Neues an ihr entdecken konnte, aber so war es. Sie verhielt sich haargenau wie ihr Vater. Wenn Frederik etwas wollte, versuchte er es mit Schmeicheln, und wenn ihm das nicht gelang, bekam er einen kleinen Wutanfall, und die Leute überschlugen sich, um ihm zu gefallen.
    „Schön“, sagte Clay. „Dann fahr ein Stück den Weg zur Ostwiese runter und stell dich dort hin. Ich werde Nathaniel sagen, wer da parkt. Was mich betrifft, ich werde heute Nacht nicht hier sein. Ich bringe Diamond in einer Box unter. Morgen früh komme ich zurück, um mich um sie zu kümmern.“
    „Clay …“
    „Nein, Isabel“, schnitt er ihr das Wort ab und schüttelte den Kopf. „Du musst begreifen, dass es so nicht weitergeht. Nicht, wenn wir beide ein richtiges Leben führen wollen.“
    „Ich habe es für ziemlich richtig gehalten!“
    Er schüttelte den Kopf. „Das war ein Platzhalter, weiter nichts. Aber wir haben beide etwas Besseres verdient als das.“

14. KAPITEL
    C lay wusste, dass es wichtig wäre, Lilly von Isabel zu erzählen, aber er konnte sich

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