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Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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vielen weiteren Personen Platz zu bieten. Und ob es nun große Familienessen in ihrem oder in einem Haus der entfernteren Verwandten waren, immer hatten sie den Duft von gutem Essen in der Nase gehabt und waren von vielen Menschen umringt – Babys, Kleinkindern, Teenagern und jungen Erwachsenen sowie den dazugehörigen Eltern und Großeltern.
    Und trotz der vielen Menschen, die sich im Haus der Familie Toopeek aufhielten, war es so gut wie nie unaufgeräumt oder gar chaotisch. Auch darin glich es dem alten Heim der Tahomas. Die Cherokees und Navajos stellten ähnliche Erwartungen an ihre Nachkommen, und auch Toms Eltern achteten auf ihre Enkel. Was nicht bedeutete, dass die Kinder unangemessen gezügelt wurden. Sie hatten jede Menge Zeit, sich in den Wäldern und Tälern auszutoben, im Haus wurde viel gelacht und es gab die üblichen Streitereien.
    Und wenn ihr Onkel Clay sie besuchte, gab es immer ein riesiges Freudengeschrei.
    Er konnte sich gar nicht erklären, warum sie ihn mit einer solchen Begeisterung empfingen. Abgesehen davon, dass er sie schon mal auf ein Pferd setzte, wenn sie ihn besuchten, oder sie alle zusammen zu ihren Großeltern Tahoma fuhren, hatte er nicht das Gefühl, genug getan zu haben, um sie so für sicheinzunehmen. Aber wenn er kam, liefen sie ihm entgegen, und seine zehnjährige Nichte Shannon ließ sich noch immer von ihm hochheben. Nicht mehr lange, dann würde der Tag kommen, an dem ihm das nicht mehr erlaubt wäre, aber daran mochte er nicht einmal denken. Sie war das Baby, und Ursula sagte, dass sie auch das Letzte bliebe. Seine Nichten und Neffen waren für Clay schon immer eine große Freude.
    Bei diesem Besuch erwartete Clay eine Überraschung. Sein Schwager hatte sich den langen traditionellen Pferdeschwanz abschneiden lassen, der dem von Clay sehr ähnlich gesehen hatte. Jetzt trug Tom die Haare extrem kurz.
    „Du siehst aus wie ein Marine“, sagte Clay, ergriff seine Hand und zog ihn in eine kurze Umarmung von Mann zu Mann.
    „Du wirst dich daran gewöhnen“, meinte Tom. „Meine Frau ist noch nicht glücklich darüber, aber das wird noch.“
    Ursula kam dazu, um ihren Bruder zu umarmen. „Ich freue mich noch immer so darüber, dass du jetzt hier bist. Ich kann gar nicht fassen, dass es wirklich wahr ist.“ Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich hoffe, dass alles so kommt, wie du es dir wünschst, Clay. Denn dich in der Nähe zu haben, ist für meine Familie perfekt, deshalb werde ich auch alles tun, um es für dich perfekt zu machen.“
    „Das machst du jedes Mal, wenn du mich zum Essen einlädst.“
    Die kleineren Jungs zogen ihn in den Garten, wo er den Fortgang der Arbeiten an ihrem Baumhaus begutachten musste. Danach wurde er von Shannon in ihr Zimmer geschleppt, weil sie ihm die Einser zeigen wollte, die sie für ihre Hausaufgaben bekommen hatte. Nur seine älteste Nichte Tanya wohnte nicht mehr bei der Familie. Sie studierte mit einem Vollstipendium an der Northern University in Flagstaff, ganz in der Nähe ihrer Großeltern mütterlicherseits und der übrigen Großfamilie Tahoma, während der achtzehnjährige Johnny das College vor Ort besuchte und daheim wohnte. Tanya blieb das ganze Jahr über an der Uni. Es war ein schwieriges dreijähriges Programm zur Vorbereitung auf ein Medizinstudium, mit dem sie jedoch anscheinend keine großen Schwierigkeiten hatte. Tanya warschön und brillant, und wenn man den Ambitionen einer Zwanzigjährigen glauben durfte, sah sie ihre Zukunft in der medizinischen Forschung. „Sie ist ins Mikroskop verliebt“, meinte Tom. „Was mir nur recht ist. Genau das, worauf sich meiner Meinung nach ihre Leidenschaft konzentrieren sollte.“
    „Tom erinnert sich noch sehr genau daran, wie wir uns kennengelernt und ineinander verliebt haben“, sagte Ursula lachend. „Das jagt ihm eine höllische Angst ein.“
    Es gab viele Hände, die den Tisch deckten. Ursula erhielt Hilfe von ihrer Schwiegermutter und den Kindern. Lincoln Toopeek erinnerte Clay an seinen eigenen Vater. Still und stoisch. Aber das strenge Schweigen durfte man nicht als selbstverständlich ansehen. Clay wusste, dass Lincoln sich problemlos durchsetzen konnte, genau wie das Familienoberhaupt der Tahoma. Auch fiel ihm auf, dass Lincoln Toopeeks harte Gesichtszüge immer dann weich wurden, wenn er neben seiner jüngsten Enkelin Shannon saß und ihr dabei half, sich den Teller zu füllen. Dann wurde seine Miene ganz friedlich. Friedlich und liebevoll.
    Das Essen an

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