Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
Vom Netzwerk:
verschwand.
    Durch Annie hatte auch Lilly von der Haushaltsauflösung erfahren, und sie kannte jemanden, der mit Begeisterung in diesem ganzen alten Zeug von anno dazumal stöbern würde, vor allem was Tische, Stühle und Accessoires anging. Deshalb hatte sie das Putzen und Einkaufen verschoben, um Dane zu diesem Verkauf zu begleiten. Er war jemand, der Kuriositätenverkäufe nicht nur gern besuchte, sondern dabei immer auch nach Möbeln für das Loving Cup Ausschau hielt. Und wenn er den einen oder anderen Stuhl oder einen alten Beistelltisch ergattern konnte, fühlte er sich wie ein Kind im Süßwarenladen.
    In Absprache mit Darlene hatte Dane seine Arbeitszeit verlegt, so konnte er sich ein paar Stunden freinehmen. Lilly holte ihn ab. Vor Aufregung war er schon fast aus dem Häuschen und freute sich, dass sie früh losfahren konnten. Unterwegs auf dem Highway 36 nach Virgin River redete er unentwegt von all den Sachen, die er gerne finden würde – Möbel, alte Krüge,einen Tortenschrank oder eine antike Waschschüssel mit Krug als Servicezubehör, Tabletts, Tischdecken, gutes Besteck zu einem netten Preis … Die Liste wurde immer länger, je mehr er sich hineinsteigerte.
    Völlig unvermittelt sagte er auf einmal: „Hey, in letzter Zeit gehst du viel öfter reiten als zum Yoga. Wie läuft’s denn so mit dem neuen Freund?“
    Lilly wandte den Blick nicht von der Straße ab, lächelte jedoch. „Ich mag ihn.“
    „ Magst … ihn?“
    „In den letzten Wochen haben wir uns oft gesehen. Wir arbeiten beide in der Tierklinik und reiten manchmal zusammen aus. Ich war auch schon zweimal zum Abendessen im Haus seiner Schwester und denke daran, meinem Großvater beim Sonntagsessen mal die Chance zu geben, ihn kennenzulernen.“
    Dane pfiff durch die Zähne. „Das ist ein Fortschritt. Wann werde ich denn die interessanteren Einzelheiten zu hören bekommen?“
    Sie lachte nur über ihn und gab ihm keine Antwort.
    „Im Ernst“, fuhr er fort. „Seit Jahren habe ich dir jetzt in allem zur Seite gestanden. Warum bist du so verschlossen, was diesen Kerl angeht? Liegt das nur daran, dass er ein Navajo ist?“
    „Vielleicht.“ Dann wandte sie sich ihm zu, wohl wissend, dass ihre Augen glühten. „Uns verbindet einiges an traditionellen Geschichten, aber genau das ist es auch, was ich so lange vermeiden wollte. Es fällt mir schwer, mich einfach fallen zu lassen. Ich versuche nur, einen klaren Kopf zu bewahren und vernünftig zu bleiben.“
    „Und nicht ins kalte Wasser springen?“, fragte Dane. „Oh, Schätzchen, das kalte Wasser kann ein solches Vergnügen sein!“
    „Ja, ich weiß. Ein wenig Erfahrung habe ich damit schon. Aber diesmal gibt es große Unterschiede. Sehr große Unterschiede“, betonte sie. „Clay ist ein wunderbarer Mensch. Er hat eine sehr alte Seele. Übrigens, er möchte dich gern kennenlernen.“
    „Wirklich?“, fragte Dane verblüfft grinsend. Er wirkte deutlich gerührt.
    „Sei nicht zu optimistisch. Er hat angeboten, sich von dir verprügeln zu lassen. Du verstehst … als Entschädigung oder so.“
    „Wirklich?“ , wiederholte Dane, wobei sich sein Grinsen vertiefte. „Also das ist mal unkonventionell. Weiß denn diese sehr alte Seele, mit der du zusammen bist, dass ich zum anderen Ufer gehöre?“
    „Das weiß er. Ich habe ihm sogar gestanden, dass ich mal sehr viel Energie investiert habe, um dich auf die andere Seite zu locken.“ Sie grinste ihn an. „Ich habe ihm gesagt, dass du hoffnungslos schwul bist. Damit schien er gut klarzukommen.“
    „Aha, ein überzeugter Hetero. Für die habe ich eine absolute Schwäche …“
    Lilly wurde ernst und biss sich auf die Unterlippe. Schließlich sagte sie: „Ich hatte die Absicht, es sehr langsam angehen zu lassen. Aber er hat etwas, das es ungeheuer schwer macht, langsam zu bleiben.“
    Am Straßenrand stand ein buntes Schild mit der Aufschrift „Flohmarkt!“. Jemand hatte ein paar Luftballons daran angebunden, die nicht mit Gas gefüllt waren und an ihren Bändern nach unten hingen. Lilly lenkte ihren kleinen Jeep in die einspurige Zufahrt und fuhr an einigen Limousinen und Trucks vorbei, die an der abschüssigen Straße geparkt waren. Als das Haus in Sicht kam, endete jedes Gespräch zwischen ihnen. Weder Lilly noch Dane hatten es vorher je gesehen, aber von den Anwohnern einmal abgesehen, die schon sehr lange in Virgin River lebten, hatten die meisten Anwesenden – Neugierige, Käufer, Sammler – sogar noch weniger Grund

Weitere Kostenlose Bücher