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Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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ihr Geld nicht in die Finger bekommen, hat noch niemand danach gefragt, ob es eine Beerdigung geben wird.“
    Einen Moment lang sah Muriel sehr traurig aus und schüttelte nur den Kopf. „Bist du nicht manchmal von den Leuten enttäuscht?“, fragte sie.
    „Natürlich. Aber glücklicherweise nicht so oft wie von ihnen überrascht und beeindruckt. Die Sache ist noch nicht vorbei. Der Ort wird sich wieder einkriegen. Sie werden darüber hinwegkommen.“
    Man brauchte schon ein sehr engagiertes Team, um den Prozess, Hope McCreas Besitztümer zu verwalten, zum Abschluss zu bringen. Muriel St. Claire und ihrem Lebensgefährten, dem General im Ruhestand Walt Booth, gelang es, ein renommiertes Auktionshaus zu finden und einen Vertrag mit ihm auszuhandeln. Dabei wurden sie von Mikes Frau, der Anwältin Brie Valenzuela, unterstützt. Einer der Gutachter hatte die zweckdienlichste Verfahrensweise vorgeschlagen, und Jack hatte dem zugestimmt. Die Firma würde für die wertvollsten Gegenstände einen Pauschalsatz zahlen, sie aus dem alten viktorianischen Landhaus abholen und in San Francisco versteigern. Preacher und Paige Middleton arbeiteten gemeinsam daran, einige der Stücke, die identifiziert worden waren, zu überprüfen, und konnten einen großen Teil davon online ausfindig machen. Siestellten fest, dass die Preise, die das Auktionshaus genannt hatte, sehr vernünftig waren. So gingen das Belleek-Porzellan, die Gemälde, die Teekannen, die Signaturen mit Sammlerwert und einige Möbelstücke nach San Francisco.
    Pastor Noah Kincaid und seine Frau Ellie taten sich mit ihren guten Freunden Jo und Nick Fitch zusammen, um Flyer herzustellen, die in den umliegenden Dörfern und Städten verteilt werden sollten, um den Verkauf von allem, was noch übrig war, anzukündigen. Darüber hinaus zahlten sie für Annoncen der fünf größten Regionalzeitungen und gaben die Details der Haushaltsauflösung am Wochenende bekannt. Die Gegenstände, die noch zum Verkauf standen, wurden mithilfe von Muriel, ihrem Gastgutachter und Preacher, der alles überprüfte und auf Hopes Computer gegenprüfte, mit Preisen versehen.
    Es folgte die enorme Aufgabe, sämtliche Gegenstände, die verkauft werden konnten, von denen zu trennen, die verschenkt werden mussten. Hier kamen alle presbyterianischen Frauen zum Einsatz, ebenso die presbyterianischen Männer und eine ganze Menge presbyterianischer Pick-up-Trucks.
    Und dann war es so weit. Es war ein Garagenverkauf von enormen Ausmaßen, der vor allem im Haus, auf der Eingangsund der Gartenveranda stattfand. Früh am Samstagmorgen trafen die ersten Wagen ein, und den ganzen Tag über folgten weitere. Es war wie eine Parade – lauter Menschen, die bereit waren, meilenweit zu fahren, und aus allen möglichen Orten stammten, um an einem Garagenverkauf oder einer Haushaltsauflösung teilzunehmen. Falls noch etwas übrig blieb, sollte die Veranstaltung am Sonntag weitergehen. Morgens wurde ein Tisch mit mehreren großen Thermoskannen Kaffee aufgestellt, und Preacher, Mike und Jack bauten mit ein paar Freunden im Garten einen Grill auf. Nachmittags wurden Bratwurst, Hamburger und Getränke verkauft. Ein Sohn der örtlichen Schafzüchterfamilie Anderson brachte zwei Ponys mit, auf denen die Kinder reiten konnten, und Paul Haggerty hatte bei einer Firma, die Gerätschaften für Partys verlieh, ein kleines Karussell angemietet.
    Gartenstühle wurden von den Ladeflächen der Trucks gehoben,Jack und Preachers Angebot an Erfrischungen durch Kühltaschen voller Limonaden, Wasser und Bier ergänzt. Von irgendwo her tauchten Baseballs und Handschuhe auf, ein Football machte die Runde, und ein paar kleine Jungs kickten einen Fußball hin und her.
    Es war ein richtiger Zirkus. Eine Dorfkirmes. Die meisten Leute, vor allem die aus Virgin River, waren gekommen, um zuzuschauen, und nicht, um etwas zu kaufen.
    Überall im Haus und auf dem Gelände wurden Freiwillige als Wachtposten positioniert, die alles im Auge behielten – Möbel, Geschirr, Besteck, Patchworkdecken, altes Leinen; den Sack mit Dutzenden von Baseballkappen und auch die alte Couch mit dem violetten Samtbezug.
    Mel Sheridan fühlte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen, als sie den hochgelegten beigen Suburban mit seinem neuen Besitzer davonfahren sah. Noch immer klebte Schlamm an der Karosserie, weil Hope damit im Regen auf abgelegenen Wegen durch die Berge gekurvt war. Es fiel ihr schwer zu sehen, wie die Erinnerung an sie Stück für Stück

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