Das Glück wartet in Virgin River
Wärmeofen und stellte ihn zusammen mit einem flachen Teller Butter auf den Tisch.
„Sollten wir nicht auf Paige warten?“, fragte Kelly.
„Nein, sie wird erst zum Nachtisch hier sein. Es gibt eine Apfeltorte. Die Äpfel wurden gerade erst geerntet. Verwenden Sie in Ihrem Restaurant immer frische Sachen?“
„Ja, allerdings. Wenn möglich, besorge ich das meiste selbst. Manchmal übernimmt auch der Küchenchef diese Aufgabe höchstpersönlich, aber das mache ich immer gern. Es macht mir auch Spaß, zu den Kais zu gehen, um mir den Tagesfang anzusehen.“
Preacher grinste. „Und hier fahren wir einfach los und fangen ihn selbst. Oder jagen das Wild. Vieles beziehen wir auch direkt von den Ranchern.“ Er zog sich einen Küchenhandschuh über und hob die Pfanne vom Herd. Mit einem Schöpflöffel verteilte er etwas von dem Wild-Chili auf ihre Schalen. Dann trat er zurück und verschränkte die Arme vor seiner breiten Brust.
Kelly rührte in ihrem Chili, während die anderen einfach zulangten. Sie stellte fest, dass neben Kidneybohnen auch schwarze Bohnen, vereinzelte Maiskörner sowie Schalotten darin waren. Die Tomaten waren gewürfelt und die Zwiebeln so fein gehackt, dass sie kaum zu sehen waren. Sie drückte ein Stück Fleisch mit dem Löffel an den Rand ihrer Schale, und es fiel auseinander.Dann hörte sie auch schon, wie ihre Freundinnen beifällig summten, und sie probierte selbst einmal. Dabei schloss sie die Augen. Als sie sie wieder aufschlug, sagte sie: „Das hat gar nicht diesen typischen Wildgeschmack.“
„Den darf es ruhig haben, und die meisten Leute mögen es sogar gerne, aber ich lege das Fleisch in Buttermilch ein. Das dämpft ihn etwas ab.“
„Das habe ich noch nie gehört.“
„Gut möglich, dass sie nicht so sehr viel mit Wildfleisch zu tun haben. Wenn man in den Bergen und am Fluss lebt, verwendet man so viel wie möglich von dem, was das Land hergibt. Auf diese Weise können wir das Lokal halten. Schmeckt es Ihnen denn?“
„Ich habe nie etwas Besseres geschmeckt“, antwortete sie grinsend.
„Tomatillos, die sind besser als Tomaten.“
„Aha“, sagte sie anerkennend. Darauf wäre sie nie gekommen. „Wie sieht es denn bei Ihnen mit frischen Früchten und Gemüse aus?“
„Hier in der Gegend wird vor allem Silofutter für die Ranches angebaut. Und wir haben viele Obstgärten – Äpfel und Nüsse. Dann gibt es Beeren aller Art, natürlich nur während der Saison. Aber jeder hat hier einen großen Gemüsegarten. Wenn Leute aus dem Ort, die keine Krankenversicherung haben, ihre ärztliche Versorgung mit frischen Produkten bezahlen, landet der größte Teil davon hier in der Bar. Und jeder, der dem Ort dient, wird von uns umsonst beköstigt – also Leute wie der Arzt, die Hebamme und Gemeindeschwester, mit der Jack verheiratet ist, der Polizist im Ort und so weiter. Auch wenn Jack und ich mal einem Nachbarn aushelfen, bekommen wir das, was gerade im Garten wächst, oder ein Stück Fleisch. Je nachdem – Rind, Lamm, Huhn oder Eier. Im Herbst füllen wir die Gefriertruhe mit so viel Lachs aus dem Fluss, dass es mindestens ein halbes Jahr lang reicht. Aber am besten schmeckt er natürlich frisch, und Lachs kehrt immer wieder an seine Laichplätze zurück.“
„Aber Sie fangen ihn doch während der Saison?“
„Natürlich. Als Nächstes habe ich ein wenig gefüllte Forelle für Sie, aber da müssen wir ein paar Minuten warten. Probieren Sie einmal das Maisbrot zu ihrem Chili. Das ist nichts Besonderes. Ich verwende auch fertige Backmischungen, wenn es für mich praktischer ist.“
Aber auch das Maisbrot war lecker.
Dann servierte er ihnen die gefüllte Forelle. Und damit gelang es Preacher, sogar den Koch in den Boundary Waters aus dem Feld zu schlagen. Er erklärte, dass der Spargel „weg“müsse, deshalb reichte er ihn zu der Forelle. Er entschuldigte sich, dass der Fisch eingefroren war und nicht mehr so gut schmecke wie frisch, aber er war immer noch absolut köstlich. Die Schalen und Weingläser räumte er ab, und anschließend kredenzte er ihnen einen gekühlten Chardonnay zum Fisch, der ausgezeichnet war.
Als Nächstes kam das Lamm an die Reihe. Das war so zart, dass man es mit einem Löffel hätte verspeisen können. Und obwohl er normalerweise kein Knoblauchpüree zu seinem Lamm servierte, war es doch eine seiner beliebtesten Beilagen, deshalb holte er etwas davon aus dem Kühlschrank. Und in der Tat, es war das beste Knoblauchpüree, das Kelly je auf der
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