Das Gluecksarmband
Kunden ran.»
Carole lachte schuldbewusst. «Darauf kannst du dich verlassen.»
Molly vergewisserte sich rasch, dass aus der UPS -Filiale niemand ins
Secret Wardrobe
gekommen war, um sie zu suchen. «Tut mir leid», sagte Lila am Telefon «aber ich warte immer noch darauf, dass unsere Zentrale die Informationen über die Sendungsverfolgung durchgibt.»
«Keine Sorge – ich bin sowieso nicht sicher, ob das etwas gebracht hätte», beruhigte Molly die junge Frau.
Danach rief sie Jessica an, und als wieder die Mailbox dranging, bat sie um möglichst baldigen Rückruf. Als Molly in der Galerie anrief, sagte ein Anrufbeantworter ihr, dass in den Weihnachtsferien geschlossen sei und die Galerie erst im neuen Jahr wieder öffnen würde.
Nun wusste sie nicht mehr, was sie noch tun sollte. Sie legte das Telefon fort und setzte sich zu ihrer Mutter aufs Sofa. Eileen war herübergekommen, um ihrem verletzten – aber glücklicherweise rasch genesenden – Enkelsohn Gesellschaft zu leisten. Molly hatte ihrer Mutter inzwischen alles über das Armband erzählt, und es stellte sich heraus, dass Eileen von der Suche genauso fasziniert war wie sie selbst.
«Es ist so frustrierend. Ich bin völlig ratlos», sagte Molly verzweifelt.
«Aber die Eigentümerin weiß jetzt, dass du das Armband hast – das zeigt doch, wie weit du schon gekommen bist, oder?»
«Ja, aber dieser Mann hat keine Ahnung, wo er mich finden kann, weil Caroles Nichte ihn weggeschickt hat. Versteh mich nicht falsch, ich bin froh, dass sie einem wildfremden Mann nicht meine Adresse oder meine Telefonnummer gegeben hat. Aber es ist doch schade, dass sie ihn nicht gebeten hat, seine Nummer zu hinterlassen.»
«Ich frage mich, wie er dich gefunden hat», sinnierte Eileen.
«Das habe ich mich auch schon gefragt. Wir konnten an den Anhängern erkennen, dass die Eigentümerin ziemlich wohlhabend sein muss, mit diesem kostbaren Ei und der Wohnung in der Park Avenue und überhaupt – also eine Frau, die sich in Margot Meads Kreisen bewegt.» Molly schaute ihre Mutter an. «Und jetzt denke ich gerade, vielleicht ist der Mann, der mich heute im Laden gesucht hat, gar nicht der Ehemann oder der Freund der Eigentümerin, sondern jemand, der ihr zu Hand geht.»
Vielleicht so eine Art männliches Gegenstück zu Jessica?
«Schon möglich.» Ihre Mutter zuckte die Achseln. «Aber wie auch immer, offenbar machst du doch irgendwas richtig, sonst hätte dieser Bursche dich nicht finden können.»
«Trotzdem, ich bin keinen Schritt weiter.» Molly seufzte, und im gleichen Moment summte ihr Handy. Wenn man vom Teufel spricht … Es war Jessica.
«Hi, Jessica. Danke, dass Sie mich zurückrufen.» Sie erläuterte, warum sie angerufen hatte. Doch als Jessica sagte, sie habe im Zusammenhang mit dem Armband niemanden zu ihr geschickt, machte sie ein langes Gesicht.
«Verdammt, ich habe keine Ahnung, wer dieser Typ ist, und woher er weiß, dass ich das Armband habe», sagte sie frustriert.
«Tut mir leid», erwiderte Jessica. «Und schade, dass Sie neulich so schnell wegmussten. Wie geht’s Ihrem Kleinen denn?»
«Danny ist wieder putzmunter, danke.» Molly lächelte. «Und ich habe gehört, dass Sie was gekauft haben, als ich schon weg war. Welches Kleid werden Sie denn Silvester auf dem Wohltätigkeitsball tragen?»
«Oh, das Marilyn-Kleid, ganz klar», erklärte Jessica. «Aber ich werde an dem Abend nicht viel Zeit haben, mir Gedanken um mein Aussehen zu machen. Die Frau, die mir helfen sollte, hat kurzfristig abgesagt, da kann ich also von Glück reden, wenn ich mir mal die Lippen nachziehen kann.»
Als Jessica das sagte, fiel Molly plötzlich etwas ein.
Silvesterabend.
Gleiche Zeit, gleicher Ort.
Bestand die Möglichkeit, dass der Mann, der heute nach ihr gefragt hatte, diese Benefizveranstaltung besuchte? Dass die Eigentümerin sich in den besseren Kreisen bewegte und möglicherweise bei der Veranstaltung zu Gast sein würde, hatte Molly schon herausgefunden. War es möglich, dass ihr Assistent oder ihr Freund auch dort sein würde?
Es war einen Versuch wert, und im Moment sah Molly ohnehin keinen anderen Weg mehr.
Gleiche Zeit, gleicher Ort
…
Und falls sie sich irrte und dieses Benefiz am Silvesterabend nicht der Treffpunkt war, würde sie vielleicht den entscheidenden Hinweis erhalten, wenn sie endlich Margot Mead persönlich kennenlernte.
«Jessica», begann Molly etwas unsicher. «Sie haben mich bei dieser ganzen Suche so großartig
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