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Das Gluecksarmband

Das Gluecksarmband

Titel: Das Gluecksarmband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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feiern.»
    «Ach … dass ich mich um ihre Mäntel kümmere, heißt ja nicht, dass ich mit ihnen feiere», entgegnete Molly, auch wenn sie sich eingestehen musste, dass sie sich auf diesen Aspekt des Abends irgendwie freute. Sie hatte noch nie an einem auch nur im Entferntesten vergleichbaren gesellschaftlichen Ereignis teilgenommen. «Na gut, mit etwas Glück komme ich da hin, helfe Jessica, kriege raus, wem das Armband gehört und bin wieder zu Hause, bevor auf dem Times Square die Kugel fällt.»
    Erschrocken schaute Carole sie an. «Aber um Himmels willen, warum willst du denn schon vor Mitternacht wieder zu Hause sein?»
    «Ich gehe doch nur hin, um das mit dem Armband zu erledigen», erinnerte Molly ihre Chefin. «Und außerdem habe ich Silvester noch nie ohne Danny verbracht …»
    «Der normalerweise sowieso lange vor Mitternacht im Bett liegt», meinte Carole. «Ich hab dir neulich schon gesagt, du musst mal raus und Spaß haben, Molly. Wer weiß, vielleicht lernst du auf diesem Ball sogar jemanden kennen.»
    «Ja, bestimmt lassen die ganzen Börsenmakler und Hedge-Fonds-Manager die eleganten Damen stehen und haben nur Augen für die Garderobenfrau», stichelte Molly. Dann trat sie an den nächsten Kleiderständer. «Wo wir gerade von vornehmen Damen reden, ich muss noch was zum Anziehen finden.»
    Plötzlich begannen Caroles Augen zu funkeln.
    «Du meinst, du hast dich noch nicht für ein Kleid entschieden?», fragte sie unschuldig.
    «Ich konnte mich noch nicht für ein Kleid entscheiden, weil in meinem Schrank kein einziges hängt – jedenfalls keins, das ich auf so einem Ball anziehen könnte.» Molly verstummte und sah die Kleider auf den Stangen durch. «Ist kürzlich etwas Neues reingekommen? Einfach irgendwas Schlichtes. Ich will nicht zu viel ausgeben.»
    Carole lächelte verschmitzt. «Warte mal eben hier.»
    «Was? Wo sollte ich den hingehen?» Aber sie redete schon mit sich selbst, denn ihre Chefin war im Lagerraum verschwunden. Sekunden später erschien sie mit einer großen weißen Schachtel wieder, die mit einem eleganten schwarzen Band und einer Schleife zugebunden war.
    «Was ist das denn?», fragte Molly.
    «Das ist eine Überraschung für dich, meine liebe Molly, Und dazu musst du mir bitte etwas versprechen.»
    «Was soll ich dir denn versprechen?»
    «Das sage ich dir gleich. Erst auspacken.»
    «Du bist hier die Chefin.» Molly lachte, während sie die Schleife aufzog. Dann hob sie den Deckel von dem Geschenkkarton und schlug das Seidenpapier zurück. Ihr stockte der Atem.
    «O Carole … das ist ja das Givenchy-Kleid von Anna Bowery! Aber ich dachte, Jessica hätte es gekauft …»
    «Das hast du gesagt, nicht ich.»
    Molly schlug spielerisch nach Carole, während sie wieder einmal das Kleid bestaunte. Es war einfach so wunderschön, und für den Benefizball morgen Abend eignete es sich absolut perfekt. Wenn sie an die vielen tollen Veranstaltungen dachte, die dieses Kleid miterlebt hatte … Auf jeden Fall viel mehr als sie selbst, da war Molly sich sicher.
    «Zieh es an», drängte Carole, genau wie vor einigen Wochen, als sie das Kleid hereinbekommen hatten.
    «Ach, ich weiß nicht –»
    «Bitte, tu mir den Gefallen.»
    «Ist doch egal, ich kann es mir nicht leisten.»
    «Jetzt zieh es bitte an! Ich bin hier die Chefin, das hast du gerade selbst gesagt, und das ist eine Anordnung.»
    «Na schön …» Widerstrebend nahm Molly das Kleid und begab sich damit zu der kleinen Umkleidekabine am anderen Ende des Ladens.
    Kurz darauf erschien sie wieder, um sich im Spiegel zu betrachten.
    «Wahnsinn …» Molly blieb die Luft weg. «So muss Aschenputtel sich gefühlt haben.» Sie schritt auf ihr Spiegelbild zu und drehte sich dann langsam, sodass der endlos weite Tüllrock um sie herumschwebte und das Licht der Deckenlampe von den Kristallen eingefangen und auf den Boden reflektiert wurde.
    Carole näherte sich von hinten und betrachtete ebenfalls Mollys Spiegelbild. Sie klopfte ihr auf die Schulter. «Du meine Güte, das Kleid ist wirklich wie für dich gemacht. Diese Schnitte der Kleider aus den fünfziger Jahren können bei den Figuren der Frauen von heute so schwierig sein. Aber du siehst aus, als wärst du gerade den Fünfzigern entsprungen. Das Kleid muss kaum geändert werden, nur hier ein bisschen …» Carole zog eine Stecknadel aus der Tasche und schob sie in die Schulterpartie des Kleides, wo es ein wenig weit war. «Das ist so fein, und außerdem hast du schon die

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