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Das Gluecksarmband

Das Gluecksarmband

Titel: Das Gluecksarmband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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achten, dass die Kunden die Kleiderständer nicht durcheinanderbrachten. Also konnten die Leute sich wohl selbst zurechtfinden, wenn sie wussten, was sie wollten. Und wenn sie das Gewünschte nicht fanden, konnten sie ja wieder gehen. Am liebsten ganz fix und ohne sie allzu sehr zu nerven.
    «Doch, ja. Ich suche Molly.» Hoffnungsvoll schaute der Mann Tasha an.
    «Äh, also, die arbeitet hier nicht mehr, die ist weg.»
    Er runzelte die Stirn. «Weg? Wie meinen Sie das?»
    O Mann, deutlicher konnte man es doch wohl kaum sagen, oder? Erwachsene konnten manchmal ja so was von auf der Leitung stehen.
    «Ich meine, die arbeitet hier nicht. Sie hat hier mal gearbeitet, aber jetzt ist sie weg. Kann ich Ihnen sonst noch irgendwie helfen?»
    «Äh … ach, ich suche nach Molly, weil sie vielleicht etwas hat, das mir gehört, oder genauer gesagt, einer nahen Verwandten von mir. Ich fahnde nach einem Schmuckstück. Einem Armband.»
    Tasha ließ ihr Kaugummi knallen. Okay, die Antwort darauf wusste sie. «Also, wir verkaufen keinen Schmuck.»
    Der Mann hob die Hände. Jetzt sah er ärgerlich aus. «Nein, ich will ja auch nichts kaufen. Ich suche nach einem Armband, das verlorengegangen ist. Molly hat es möglicherweise gefunden, und ich glaube, sie versucht jetzt, die Eigentümerin dieses Armbands aufzuspüren. Das Armband gehört meiner Familie.»
    Mit einem Summton kündigte Tashas Handy eine neue SMS an, und sie zog es aus der Tasche und las die Nachricht.
    «Also, keine Ahnung», murmelte sie. «Ich glaube nicht, dass wir hier ein Fundbüro haben –»
    «Nein, das meine ich ja auch gar nicht.» Der Mann hob ein klein wenig die Stimme. «Sind Sie Carole?»
    «Nein, und die ist auch nicht hier.» Tasha zuckte die Achseln, und jetzt sah der Mann aus, als würde er gleich explodieren. Also wirklich …
    «Könnten Sie mir vielleicht eine Telefonnummer geben, unter der Molly zu erreichen ist? Dann sind Sie mich sofort los. Ich habe hier nur die Nummer vom Laden.»
    Als Greg diese Bitte äußerte, schaute Tasha ihn auf einmal an. Ihre Augen wurden schmal.
    Es gefiel ihr nicht, dass er sich anscheinend so aufregte. Sie war zwar vielleicht nicht gerade eine Intelligenzbestie, aber ein Mädchen in ihrem Alter wusste durchaus, was ein Stalker war, und sie erinnerte sich auch noch gut an die Warnungen vor den berüchtigten fremden Männern mit den bösen Absichten.
    «Tut mir leid, das darf ich nicht.» Tasha kannte Molly überhaupt nicht, aber eins wusste sie: Sie tat ihr gerade einen Gefallen. «Wir geben keine persönlichen Daten von Angestellten heraus, egal, ob sie noch bei uns sind oder nicht», fügte sie mit Bestimmtheit hinzu. Sie war sich sicher, dass ihre Tante stolz auf sie sein würde, weil sie so selbstbewusst die Geschäftsprinzipien durchsetzte.
    Greg seufzte. «Gut. Gibt es vielleicht sonst jemanden, mit dem ich hier sprechen könnte? Carole vielleicht? Kommt sie heute noch wieder?»
    «Nein», sagte Tasha scharf und schaute zum Telefon hinüber. «Und wenn es da ein Problem gibt, sollte ich vielleicht einfach die Polizei anrufen.»
    «Nein, das ist nicht nötig.» Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und stieß laut die Luft aus. «Hören Sie, könnten Sie ihr einfach meine Telefonnummer geben? Hier ist meine Karte. Vielleicht könnten Sie Carole bitten, mich anzurufen, wenn sie zurückkommt? Es ist wirklich wichtig, bitte, seien Sie so freundlich und geben Sie ihr meine Karte. Ich muss dringend mit Molly sprechen.»
    Tasha nahm die Karte entgegen und warf einen Blick darauf.
    «Klar. Meinetwegen.»
    Greg Matthews, Fotograf.
Stalker wäre wohl die richtige Bezeichnung gewesen.
    Als der Kerl endlich verschwunden war, betrachtete sie noch einmal misstrauisch seine Visitenkarte. «Also, jedenfalls hat der ’nen Knall.» Tasha spuckte ihr Kaugummi aus, wickelte es in die Karte und warf sie in den Müll.
    Sie griff gerade erneut nach dem Telefon, als ihre Tante durch die Ladentür spaziert kam. Rasch zog Tasha die Hand wieder zurück. Sie musste wenigstens so tun, als würde sie arbeiten. Eifrig schob sie ein paar Papierbögen auf dem Ladentisch zusammen.
    «Hey, Tante Carole», sagte Tasha zuckersüß.
    Carole lächelte und kam um den Ladentisch herum zu ihr. «Wie läuft’s? War viel los?»
    Tasha verdrehte die Augen. «Eigentlich nicht. Aber eben, also, da war so ein Typ hier. Hat aber nichts gekauft. Es war ein bisschen unheimlich. Er hat gesagt, er sucht Molly oder was, genau wie ein Stalker. Ich hab ihm gesagt,

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