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Das Gluecksarmband

Das Gluecksarmband

Titel: Das Gluecksarmband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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richtigen Accessoires. Dein Bettelarmband passt perfekt dazu.»
    Gehorsam streckte Molly den Arm aus. Doch, das Armband sah wirklich toll aus zu dem Kleid.
    «Du hast es selbst schon gesagt», fuhr Carole fort, «dieses Kleid hat so viel erlebt, es hat eine so reiche Geschichte – es will einfach zu dir.» Molly wollte wieder protestieren, aber Carole hob die Hand. «Und jetzt gehört es dir, weil ich es dir schenke. Also versprich mir bitte, dass du es morgen Abend trägst. Und dass du einen wunderbaren Abend darin verbringst, auch wenn du die Frau, der das Armband gehört, nicht findest. Versprich mir, dass du dem Kleid ein weiteres wunderschönes Erlebnis verschaffst.»
    Molly spürte Tränen in den Augenwinkeln und nickte. «Ich möchte es liebend gern anziehen, aber ich will es bezahlen. Das Geschenk ist einfach zu groß.»
    «Nein, Molly. Es ist gerade groß genug. Mache Anna Bowery alle Ehre. Ich wünsche dir in diesem Kleid einen unvergesslichen Silvesterabend, okay?»
    Molly hob den Rock und musste sich eingestehen, dass sie es kaum abwarten konnte, das Kleid an dem großen Abend zu tragen. Vielleicht war es ein Zeichen. Es konnte immerhin sein, dass sie in diesem wunderschönen Kleidungsstück die Eigentümerin des Armbands fand.
    Die Kristalle auf dem Rock glitzerten und schienen ihr verschwörerisch zuzuzwinkern, als hätten sie verstanden, dass sie mit ihrer neuen Besitzerin bald zu einem weiteren Abenteuer aufbrechen würden.
    Molly wandte sich zu Carole um und lächelte. «Also, dann bin ich ja wohl soweit. Silvesterball, ich komme!»

38
    W ieso habe ich eigentlich nie begriffen, wie man eine Fliege bindet?», fragte Jeff sein Spiegelbild, während er mit dem Streifen schwarzer Seide kämpfte, der um seinen Hals hing.
    Greg trat hinter seinen Vater und schüttelte den Kopf.
    «Vielleicht, weil Mom dir das immer abgenommen hat? Kein Wunder, dass du damit nicht klarkommst.» Er lachte in sich hinein und tippte seinem Vater auf die Schulter. «Dreh dich mal um …»
    Kurz darauf saß Jeffs Fliege perfekt. Er bewunderte das Kunstwerk seines Sohnes im Spiegel. «Nicht schlecht. Wo hast du das gelernt?»
    «Was glaubst du wohl?», lautete Gregs Gegenfrage.
    «Gott sei Dank hast du von ihren Genen mehr geerbt als von meinen.»
    «Ach, ich glaube, ich habe von beiden Seiten ganz schön viel Gutes abgekriegt. Wie geht’s dir, Dad? Bist du wirklich sicher, das du heute Abend mitkommen willst?» Greg wusste, dass dieser Abend und sein Datum eine große Bedeutung für Jeff hatten – und es würde das erste Mal sein, dass er den alljährlichen Silvesterball ohne Cristina besuchte.
    Sein Vater lächelte. «Mach dir keine Sorgen um mich, mein Junge. Mir geht’s gut. Und deine Mutter würde mich umbringen, wenn ich auch nur auf den Gedanken käme, den Silvesterball zu schwänzen. Der Benefizabend für das St. Jude gehörte immer zu ihren Lieblingsveranstaltungen.»
    «Ich weiß.»
    «Aber du wirkst selbst ein bisschen zerstreut», bemerkte Jeff, während die beiden in ihren klassischen Smokings die Penthousewohnung verließen. Greg drückte auf den Fahrstuhlknopf, und Vater und Sohn warteten.
    «Ich wünschte bloß, dass die Frau, die Moms Armband gefunden hat, sich endlich meldet. Ist jetzt ja schon ein paar Tage her.»
    Greg kaute ganz kurz an einem Fingernagel herum. Obwohl er diesem unmöglichen Teenager seine Telefonnummer gegeben hatte, hatte er weder von Molly noch von der Besitzerin des Vintage-Ladens gehört, und das beunruhigte ihn. Hatte Father Mike nicht gesagt, die beiden Frauen seien anständig und zuverlässig? Jetzt machte Greg sich doch Sorgen, dass inzwischen irgendetwas passiert war, dass er zu spät gekommen war und dass sie das Armband vielleicht tatsächlich verkauft hatten. Wer konnte wissen, wie lange sie schon versucht hatten, es zurückzugeben? Möglicherweise gab es eine Vorschrift, dass solche Läden Gegenstände, die sie irrtümlich erhalten hatten, zum Verkauf anbieten durften, wenn sie eine bestimmte Zeitlang versucht hatten, die Eigentümerin zu kontaktieren. Und wer wollte ihnen das verübeln – wenn das Armband sich zwischen den Sachen befunden hatte, die seine Mutter zum Verschenken oder zum Verkauf vorgesehen hatte, dann war das wirklich ihr gutes Recht.
    Greg versuchte, sich seine kurze Begegnung mit Molly im Eingang der Galerie ins Gedächtnis zu rufen. Es war so frustrierend, dass sie sich schon über den Weg gelaufen waren! Aber keiner von beiden hatte um die

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