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Das Gluecksarmband

Das Gluecksarmband

Titel: Das Gluecksarmband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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er soll abhauen.»
    Carole runzelte die Stirn. «Was meinst du mit ‹Stalker›?»
    «Also … keine Ahnung. Der Typ hat nach Molly gefragt, er wollte ihre Telefonnummer haben und so, aber ich hab gesagt, sie ist nicht hier.»
    Carole überlegte. Konnte das Nick gewesen sein? Aber warum hätte er nach Mollys Telefonnummer fragen sollen? Sie presste die Lippen zusammen. Die Vorstellung, dass zwielichtige Gestalten in ihr Geschäft kamen und nach ihrer Freundin suchten, ja sogar Mollys persönliche Daten haben wollten, gefiel ihr gar nicht.
    «Hast du ihm gesagt, dass wir solche Infos nicht rausgeben?»
    Tasha strahlte. Sie wusste ja, dass sie ihre Sache gut gemacht hatte. «Jaha, und dann hab ich gesagt, ich würde die Polizei holen.»
    Carole nickte, aber irgendetwas kam ihr immer noch komisch vor, irgendetwas passte da nicht zusammen. «Was hat er denn noch gesagt? Und wie sah er aus?»
    Tasha schaute an die Decke. «Also, er hatte dunkles Haar und er war groß, sah ganz gut aus, denke ich mal.» Dann hatte sie sich also geirrt, und es musste doch Nick gewesen sein, dachte Carole. Aber da fuhr ihre Nichte fort: «Und er hat was von einem Armband oder so gefaselt. Da hab ich gesagt, also, wir verkaufen hier keinen Schmuck.»
    Carole stutzte. «Er hat gesagt, er würde nach einem Armband suchen? Hast du das richtig verstanden?»
    Die Heftigkeit, mit der ihre Tante diese Frage ausstieß, ließ Tasha einen Schritt zurückweichen. «Äh, also, ja …»
    Carole sauste zur Ladentür. «In welche Richtung ist er gegangen?»
    «Ähm, da hab ich nicht so drauf geachtet …»
    «Denk mal nach, Tasha», fuhr Carole sie an. Sie war ganz aus dem Häuschen.
    Erschrocken antwortete Tasha: «Also, ich glaub nach rechts?» Sie schaute ihrer Tante nach, die aus dem Laden stürzte und Richtung Bleecker Street verschwand. Tasha verdrehte die Augen. «Deswegen braucht man doch nicht gleich so auszurasten.»
    Sie kapierte nicht, was das Ganze eigentlich sollte. Warum wollte Tante Carole mit diesem Stalker reden? Erwachsene waren wirklich komisch.
    Achselzuckend nahm sie ihr Handy und rief ihren Facebook-Account auf. Sie tippte mit flinken Fingern ein neues Statusupdate ein und lächelte dann über die weisen Worte, die sie geschrieben hatte.
    «Hey, ihr Dumpfbacken! Wenn ihr mich anschreit, habe ich keinen Bock mehr, eure Fragen zu beantworten, okay?»
    Tasha steckte ihr Handy ein und lehnte sich wieder gegen die Ladentheke. Vielleicht musste Tante Carole lernen, ihre Angestellten nicht anzuschreien. Jedenfalls nicht, wenn sie ihren Job gut machen sollten.
    Lächelnd griff Tasha wieder zum Telefon. Endlich konnte sie die Unterhaltung mit ihrer besten Freundin fortsetzen. «Hey, Gretchen?», sagte sie. «Ja, jetzt passt es gut. Hier ist wieder tote Hose. So was von langweilig. Wie soll ich das bloß noch drei Stunden aushalten?»
    Als Carole ins
Secret Wardrobe
zurückkam, ohne den geheimnisvollen Mann gefunden zu haben, war Tasha gerade sehr beschäftigt. Am Telefon.
    «Ja, und hast du gesehen, was sie anhatte? Ich weiß! Zum Kotzen, oder?» In dem Moment begegnete Tasha dem Blick ihrer Tante. «Ähm, muss Schluss machen. Okay, bis dann.» Rasch legte sie das Telefon weg.
    Carole hob die Augenbrauen und stemmte die Hände in die Hüften.
    «Das war eine Kundin, die hat was gesucht, was wir nicht haben. Ich meine, hier in deinem Geschäft gibt es doch nichts, was zum Kotzen ist, oder?», erklärte Tasha kleinlaut.
    «Wirklich …»
    «Ich schwöre –»
    Carole hob eine Hand. «Das spielt jetzt gerade keine Rolle, Tasha. Denk bitte mal scharf nach. Es ist sehr wichtig. Hat der Mann sonst noch etwas gesagt? Hat er gesagt, wie er heißt?»
    Tasha sah verstohlen auf den Mülleimer, aber ihr war bewusst, dass sie Ärger kriegen würde, wenn ihre Tante erfuhr, dass sie die Visitenkarte einfach entsorgt hatte, statt sie weiterzugeben. Und Tasha war auch bewusst, dass sie sich bereits auf dünnem Eis bewegte, weil Carole sie beim Telefonieren erwischt hatte.
    «Nein, Tante Carole», sagte sie ganz lieb. «Das tut mir leid, hätte ich ihn danach fragen sollen? Ich fand ihn einfach irgendwie unheimlich. Er hat mir richtig Angst eingejagt.» Tasha übertrieb, weil sie hoffte, es würde ihr aus der Patsche helfen, wenn sie die Furchtsame spielte. «Es ist ja mein erster Tag hier. Ich weiß nicht, wie man sich in so einer Situation verhalten muss. Das hast du mir nicht gesagt.»
    Caroles Gesichtsausdruck veränderte sich und wurde ein wenig

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