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Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Titel: Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara O'Neal
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hielt Edwins Hand. Elena sank auf die Knie, in den kühlen Schlamm, der ihr das Leben gerettet hatte.
    Dort, in der Dunkelheit, hatte sie sich mit aller Kraft an die Hand ihrer Schwester geklammert. »Lass mich nicht allein, Isobel«, hatte sie geschrien.
    »Ich werde dich nicht allein lassen«, hatte Isobel versprochen.
    Und das hatte sie auch nicht.
    »Wieso seid ihr alle gestorben, nur ich nicht?«, fragte Elena nun.
    »Dein Tag war noch nicht gekommen«, antwortete Isobel schlicht.
    »Dein Todestag hätte es auch noch nicht sein sollen.«
    Isobel lächelte milde, beugte sich vor und drückte einen
Kuss auf Elenas Kopf, direkt auf den Scheitel. Tränen stiegen in Elenas Kehle auf. »Ich muss jetzt gehen, Elena.«
    »Bitte«, sagte sie und streckte die Hand aus. »Ich will nicht allein sein.«
    »Du bist nicht mehr allein.« Sie ging davon, auf kräftigen Beinen, in dem gestreiften T-Shirt, das Elena ihr an diesem Abend geborgt hatte. Durch einen Tränenschleier hindurch sah Elena ihnen nach – die Familie, die so lange bei ihr geblieben war, bis sie eine eigene gefunden hatte. Brüder in Patrick und Ivan, eine Schwester in Mia und eine Tochter in Portia. Und ihre Mutter, die in diesem Moment im Wagen auf sie wartete.
    Und Julian.
    Julian.
    Elena senkte den Kopf, weinte sich ihren Kummer von der Seele. Sie weinte und weinte, weinte all die Tränen, die sie ein Leben lang zurückgehalten hatte. Als sie versiegt waren, legte sie sich auf den Boden und übergab ihren Schmerz der Erde. Dem Himmel.
    Als sie wieder atmen konnte, stand sie auf und klopfte sich den Staub von den Kleidern. Vor den Kreuzen blieb sie noch einmal stehen, strich mit den Händen darüber, zupfte einen Halm ab, rückte die Blumen gerade, dann kehrte sie zum Wagen zurück.
    Maria Elena war eingeschlafen. Ihr Kopf lehnte gegen die Fensterscheibe, der Hund hatte sich auf ihrem Schoß zusammengerollt. Eine Woge der Zärtlichkeit überkam Elena. Sie beugte sich über sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange. »Ich liebe dich, Mama«, sagte sie. »Es tut mir leid, dass ich so lange nicht hier war.«
    Maria Elena schlug die Augen auf und musterte Elena einen Moment lang verwirrt. »Elena? Es war also kein Traum?«

    »Nein, Mama, es war kein Traum«, erwiderte sie. »Es war kein Traum.«
    Maria küsste ihre Hand. »Gut. Ich habe so viele Gebete für dich gesprochen.«
    »Danke.«
     
    Auf dem Heimflug las sie das Drehbuch. Sie brauchte nicht lange dafür. Es war die Geschichte einer Frau, die vom Verlust ihrer Familie gequält wurde und es schaffte, ein neues Leben zu beginnen. Als sie fertig war, schlug sie den Block zu, legte die Finger darauf und sah aus dem Fenster, ließ die Worte auf sich wirken.
    Es war eine reife Geistergeschichte, unheimlich, aber auch sanftmütig und weise. Und in Wahrheit ging es nicht um Elena und die Verluste, die sie erlitten hatte, sondern wie alles, was Julian geschrieben hatte, war auch dies ein Versuch, den Mord an seiner Mutter zu begreifen und seinen Frieden damit zu machen.
    So viel Liebe, dachte sie und blickte auf die scharfkantigen Berggipfel unter ihr. So viel Liebe, die in ihm schlummerte.

VIERUNDZWANZIG
    J ulian saß in seinem Arbeitszimmer und schrieb, als er Elena kommen hörte. Er legte seinen Stift beiseite und trat in das Zwischengeschoss, von wo aus er den Eingangsbereich sehen konnte. Sie hinkte in die Diele und bückte sich, um Alvin und den Welpen zu streicheln, die ihr entgegenstürzten. Auch Portia kam in die Eingangshalle gelaufen und nahm ihr die Jacke ab. »Bitte sei nicht böse, wenn ich das jetzt tue, ja?«, hörte er Elena sagen, ehe sie das Mädchen umarmte und an sich drückte.
    Portia erwiderte die Umarmung aus vollem Herzen. »Das bin ich nicht. Ganz im Gegenteil.«
    Er holte tief Luft und kämpfte die Woge der Rührung nieder, die in ihm aufstieg. »Wo ist dein Dad?«, fragte Elena.
    »In seinem Arbeitszimmer, glaube ich. Hast du Hunger? Ich habe Makkaroni und Käse gemacht. Aus Resten.«
    »Ehrlich?« Elena drückte ihren Arm. »Du entwickelst dich langsam zur Spitzenköchin, was? Lass mich kurz mit deinem Vater reden, dann komme ich.«
    »Ich decke inzwischen den Tisch.« Auch diese Bemerkung drang Julian bis ins Mark. Er hatte noch nie erlebt, wie eine solche Bagatelle so bedeutungsvoll sein konnte. Eine einfache, gemeinsame Mahlzeit. »Und meinst du, ich sollte Spinatsalat dazu machen? Ob das passt?«
    »Perfekt. Du hast ein gutes Gespür.«
    »Danke!« Portia stob in die Küche,

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