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Das göttliche Mädchen - Carter, A: Das göttliche Mädchen

Das göttliche Mädchen - Carter, A: Das göttliche Mädchen

Titel: Das göttliche Mädchen - Carter, A: Das göttliche Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimée Carter
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Ballsaals flog auf, und Henry stürmte herein.
    „Nein“, donnerte er zornerfüllt. „Ich habe ihr ein Versprechen gegeben, und ich habe nicht die Absicht, es zu brechen.“
    „Dieses Versprechen konntest du ihr nicht geben.“ Ich versuchte zu sehen, wem die zweite Stimme gehörte, doch der Sprecher war verdeckt von einem Thron, der aussah, als bestünde er ganz aus Wasser. „Sie ist eine von uns, und sie wird bleiben.“
    „Sie ist in meinem Haus nicht willkommen“, gab Henry in einem derart bösen Ton zurück, dass sich mir die Nackenhaare sträubten.
    „Entweder sie bleibt, oder wir gehen alle.“
    Mit weit aufgerissenen Augen sah ich, wie Henry mit der Faust an die Wand schlug und den ganzen Saal erbeben ließ. Ich setzte an, mich von meinem Hocker zu erheben, gab aber gleich wieder auf, als ich vor Schmerzen zusammenzuckte. Mich jetzt zu bewegen war so schon keine gute Idee, und Henry würde es nur noch wütender machen.
    „Wenn’s denn unbedingt sein muss. Aber sie verschwindet, sobald das hier vorüber ist.“
    „Einverstanden.“
    Henry durchquerte den Saal und kam zu mir. Mit den Lippen streifte er sanft meine Wange und flüsterte: „Kate, es tut mir so leid.“
    „Worum auch immer es geht, es ist in Ordnung“, versuchte ich ihn zu beruhigen und mich gleichzeitig zu erinnern, was für ein Versprechen er mir gegeben hatte, das er jetzt gezwungen sein könnte zu brechen. Mir fiel nichts ein.
    Er richtete sich auf und legte mir die Hand auf die Schulter. Ich spürte, wie angespannt er war, und das half mir nicht gerade, mich zu beruhigen.
    „Brüder und Schwestern, Nichten und Neffen, hiermit möchte ich euch Katherine Winters vorstellen.“ Ich setzte an, ihn dafür auszuschimpfen, dass er mich mit vollem Namen vorgestellthatte, doch mir stockte der Atem, als ich die kleine Prozession von Leuten sah, die auf uns zuschritt. Hilflos klammerte ich mich an den Rand meines Schemels, zu fassungslos, um mich zu bewegen.
    Ganz vorne war Walter, in einem schlichten weißen Gewand. Hinter ihm kam Sofia, leicht errötend, als sie meinem Blick begegnete.
    James war der Nächste, und er starrte zu Boden. Ich wollte wegsehen, und doch verfolgte ich den Weg bis zu seinem Thron. Ihm gehörte der, dessen Armlehnen aussahen wie zwei Schlangen. Ich erschauerte.
    Nach ihm trat Irene ein, und dann folgten Nicholas und Phillip, der brummige Stallmeister.
    Ella, die Theos Hand hielt.
    Dylan von der Eden High, die Erinnerung an sein Gesicht schon in so weiter Ferne, dass ich einen Moment brauchte, bis ich ihn einordnen konnte.
    Und als schließlich Xander durch die Tür trat, augenscheinlich gesund und munter, war ich schon viel zu geplättet, um mich zu fragen, wie genau er aus der Unterwelt zurückgekommen war.
    Henrys Griff um meine Schulter wurde fester, als die nächste Person den Kreis betrat, und ich begriff, warum er so wütend war.
    Calliope.
    Doch sie war nicht die Letzte. Mir zog sich der Magen zusammen, als ich sah, wer das Schlusslicht bildete.
    Ava.
    Sie alle stellten sich vor ihrem jeweiligen Thron auf und gaben mir gnädigerweise ein paar Sekunden, um meine wirbelnden Gedanken unter Kontrolle zu bringen. Am Rande bemerkte ich, dass zwei Throne leer geblieben waren – und dass Walter vor dem imposanten gläsernen Thron stand –, doch der Raum schien sich um mich zu drehen, und es fiel mir schwer, den Blick auf irgendetwas zu konzentrieren.
    „Kate“, brach Henry das Schweigen. „Ich möchte dir den Rat vorstellen.“

19. KAPITEL
    DER RAT
    Es forderte meine gesamte Willenskraft, weiterzuatmen, wäh-rend ich in die Gesichter der Ratsmitglieder starrte. Freunde, Feinde, aber nicht die Fremden, die ich erwartet hatte. Dutzende von Fragen schossen mir durch den Kopf, doch keine blieb lange genug, dass ich sie hätte herausbringen können. Alles in allem war das vermutlich auch besser so, aber ich verstand einfach nicht – das war der Rat?
    Ich blickte zu Henry auf und erhaschte ein beruhigendes Lä-cheln, das mir in keiner Weise weiterhalf.
    „Ich werde die ganze Zeit über gleich hier sein“, versprach er, bevor er zu einem der leeren Throne ging und sich setzte. Nie zuvor in meinem Leben hatte ich mich so allein gefühlt.
    „Ich … Ich verstehe nicht …“, setzte ich an, als ich schließlich meine Stimme wiederfand. „Wie … wer …“
    Es war Ava, die antwortete.
    „Es tut mir leid, dass ich dich angelogen hab, Kate – uns allen tut es leid. Aber es musste so sein.“
    „Wir mussten

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