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Das Gold der Piraten

Das Gold der Piraten

Titel: Das Gold der Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Ahner
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Nepomuk bedroht wurden. Blutzweig hielt eine Büchse auf sie gerichtet. »Was willst du von uns, Hagen?«, fragte sie.
    Der hagere Pirat sah sie starr an. »Nur, was ihr mitgebracht habt.« Er streckte fordernd die Hand aus. »Das Gold interessiert uns nicht. Das holen wir uns später. Wir wollen Blackbeards Trank. Los. Her damit!«
    »Aber da war kein Trank«, rief Nepomuk. »Die Flasche war leer. Wahrscheinlich hat es den Trank nie gegeben.«
    »Dieses Seemannsgarn kannst du jemandem anderen erzählen, mein Junge. Ich weiß genau, dass ihr uns hereinlegen wollt. Ihr habt den Trank an euch genommen und wollt ihn für euch alleine.«
    Bens Gesicht wurde rot vor Zorn. »Jetzt verstehe ich! Ihr beiden seid die Verräter! Wie viel Gold hat euch Eisenkralle bezahlt, damit ihr uns in eine Falle lockt?«
    Hagen lachte dünn. »Ein hübsches Sümmchen, mein Junge. Aber zerbrich dir nicht deinen Kopf deswegen. Bald schon wird Gouverneur Eisenkralle auch den letzten Widerstand auf der Insel zerquetscht haben. Spätestens, wenn die Königin der See unter seinem Kommando ist, werden die Leute begreifen, dass er unantastbar ist. Los, Blutzweig, durchsuche die Sachen der Kinder! Vielleicht haben sie den Trank irgendwo versteckt.«
    Der dicke Pirat durchwühlte alles und spuckte wütend auf den Boden. »Hier ist nichts. Keine Flasche, kein Trank. Vielleicht sagen sie uns die Wahrheit.«
    Hagen taxierte die Kinder mit lauernden Blicken. »Vielleicht suchen wir aber auch nach dem falschen Gegenstand. Vielleicht war es gar kein Trank, sondern ein Pulver.« Er deutete auf das Brausepulver in Laras Händen.
    »Aber das ist doch nur Brause«, sagte Lara.
    Ungeduldig pikste Hagen sie mit dem Degen. »Her damit, na los!«
    Lara gab ihm das Tütchen mit dem Pulver. Vorsichtig steckte Blutzweig seinen Finger hinein und probierte etwas davon. Die Brause prickelte auf seiner Zunge und brachte seine Augen zum Leuchten. »Kanonendonner und Hagelblitz, das muss Zauberpulver sein! Das ist es! Wir haben Blackbeards Geheimnis entdeckt«, sagte er.
    Hagen nickte zufrieden. »Eisenkralle wird uns ein Vermögen für dieses Pulver zahlen.«
    Die beiden finsteren Gesellen wollten sich mitsamt dem Brausepulver aus dem Staub machen. Doch sie hatten nicht mit Frederico und Leopold gerechnet, die alles beobachtet hatten und die Mannschaft zusammenriefen.
    »Alarm!«, rief Frederico, so laut er konnte. »Spione! Sie wollen fliehen.«
    Ben stellte sich Hagen und Blutzweig entgegen und warf ein Tau um sie, das er rasch festzurrte. »Schön hiergeblieben«, sagte er grimmig. Die beiden Verräter fluchten und versuchten, das Seil loszuwerden. Doch Ben hielt es fest gepackt.
    »Hagen und Blutzweig arbeiten für Eisenkralle!«, sagte Frederico, als sich der Rest der Mannschaft vor ihnen versammelt hatte.
    Die Piraten konnten kaum glauben, was sie da hörten. Ben war für einen Moment unaufmerksam. Hagen nutzte die Gelegenheit, befreite seinen rechten Arm und schnappte sich den Degen eines Piraten. »Los, Blutzweig! Denk daran, dass du von Blackbeards Zauber gekostet hast! Du bist jetzt mutiger als dieser ganze armselige Haufen zusammen«, rief er.
    »Aber das ist doch nur Brause …«, wollte Nepomuk sagen.
    Lara legte ihm den Finger auf den Mund und warf ihm einen vielsagenden Blick zu. Ihre Augen blitzten, als sie plötzlich eine Idee hatte. »Wartet! Habt keine Angst. Das Zauberpulver wirkt erst richtig, wenn man es ins Wasser schüttet.«
    Ben und Nepomuk sahen sie fragend an. Hatte sie wieder eine ihrer verrückten Ideen? Tatsächlich, Laras Täuschungsmanöver funktionierte: Blutzweig glaubte nicht mehr an die Wirkung des Zauberpulvers. Er ließ seine Pistolen sinken.
    »Aber … aber … das geht doch nicht! Blutzweig! Wir müssen kämpfen!«, stammelte Hagen.
    Es half nichts. Die Piraten entwaffneten ihn. Mit einem triumphierenden Lächeln nahm Lara ihm das Tütchen Brausepulver aus der Hand.
    »Kann ich etwas Wasser haben?«, bat sie.
    Frederico war sofort bei der Stelle und reichte ihr einen Krug. Leopold hüpfte auf ihre Schultern und quakte zweifelnd.
    »Das sieht mir doch verdächtig nach Brausepulver aus. Was hast du vor, junge Dame?«, fragte er.
    Lara grinste vielsagend. »Wir brauen Blackbeards Trank!« Sie schloss die Augen und formulierte seltsame, fremd klingende Fantasieworte, die wie ein Zauberspruch klangen: »Mariam-suriam-loriam-lariam … o großer Geist des Kapitän Blackbeard, gib diesen Männern den Mut, damit sie Eisenkralle und seine

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